Stille meine Sehnsucht
konnte sie sich nichts mehr vormachen. Sie musste sich gegen ihre Gefühle wappnen.
Stöhnend rollte Jack sich von ihr herab, und Dani widerstand dem Drang, ihn weiter festzuhalten. Er hatte recht, sie konnte wirklich kaum noch atmen. Dennoch wollte sie diesen Augenblick auskosten, solange es nur irgendwie ging.
“Alles in Ordnung?” Er lag neben ihr und stützte den Kopf auf eine Hand. “Ich hatte schon Angst, dass ich dich erdrückt habe.”
“Anscheinend sehe ich zerbrechlicher aus, als ich bin.” Mit einem Mal wurde ihr voll bewusst, dass sie beide nackt nebeneinanderlagen und gerade eben großartigen Sex miteinander erlebt hatten. Aber für Schamgefühle war es jetzt etwas spät, und so widerstand sie dem Wunsch, sich das Laken über die Brüste zu ziehen.
“Ehrlich gesagt wirkst du immer sehr beherrscht.” Sachte strich er ihr mit dem Daumen über die Unterlippe. “Nun weiß ich aber, dass das nur gespielt ist.”
Sie lachte leicht verlegen. “Sei dir da nicht so sicher.”
“Doch, das bin ich.” Er küsste sie sanft auf die Schulter. “Habe ich dir überhaupt schon gesagt, wie sehr ich dich bewundere?”
Allmählich wurde ihr die Situation wirklich peinlich. Sie setzte sich auf die Bettkante und suchte ihre überall verstreute Kleidung zusammen. Als sie wieder sprach, bemühte sie sich um einen heiteren Tonfall, aber es klang trotzdem ernst. “Versuch nicht, mich mit Komplimenten schwach zu machen.”
“Wieso nicht?”
Er küsste sie auf den Po, und Dani zuckte zusammen, als sei sie gestochen worden. “Schluss damit!” Ohne sich umzudrehen, schob sie seinen Kopf hinter sich zur Seite.
Jack hielt ihre Hand fest und küsste seufzend ihre Handfläche. “Daran könnte ich mich gewöhnen”, sagte er halb spielerisch, halb ernsthaft. “In manchen Dingen bin ich gern ein Gewohnheitstier.”
“Gut, dass du das erwähnst.” Sie bückte sich und hob ihren Slip auf. “Das bin nicht ich, die du hier erlebt hast, Jack.”
“Wer denn dann? Sag schon, ich will die tolle Frau unbedingt kennenlernen.”
“Mach dich nicht über mich lustig.” Dani sah ihn gekränkt an, aber dann musste sie verlegen lächeln.
“Wenn ich nicht lustig sein darf, was soll ich denn dann tun?” Er strich ihr über die Hüften.
“Hör mir zu!” Dani sprang auf und zog sich die Unterwäsche an, ohne sich zu Jack umzudrehen. Dann griff sie nach ihrer Jeans und der Bluse. Als sie angezogen war, fühlte sie sich wieder etwas sicherer und sah Jack an. “Dir muss doch genauso wie mir klar sein, dass dies hier ein gewaltiger Fehler war.”
Jack runzelte die Stirn. “Das meinst du nicht ernst.”
“Doch.” Sie schloss die restlichen Knöpfe und bemerkte, wie aufregend es war, vollkommen bekleidet vor einem nackten Mann zu stehen, der sie unübersehbar schon wieder begehrte. Dani schluckte. “Damit du es weißt: Ich habe nicht vor, mich ernsthaft an einen Mann zu binden, bevor ich dreißig bin.”
“Wer hat denn etwas von ernsthaft gesagt?” Jack setzte sich. “Ich jedenfalls nicht. Du willst warten, bis du dreißig bist? Ich bin mir nicht sicher, ob ich überhaupt jemals ein ernste Bindung möchte. Das bedeutet aber nicht, dass ich aufhören muss zu leben.” Vielsagend blickte er auf das Bett, um dadurch zu erklären, was er unter “leben” verstand.
Entnervt seufzte Dani auf. Mit so einer Antwort hatte sie nicht im Mindesten gerechnet. Ihr Liebesspiel war so harmonisch und liebevoll gewesen, und das hatte sie offenbar dazu verleitet, Jacks Gefühle falsch zu deuten. Für ihn war das nicht mehr als ein kurzes Vergnügen zwischendurch. Entschlossen richtete sie sich auf.
“Na gut”, fuhr sie ihn an. “Es war ein dummer Fehler, und ich werde ihn nicht noch einmal begehen.”
“Bist du dir da sicher?”
Anscheinend glaubte er ihr nicht. “Absolut.”
Er zog sich die Jeans an, und als sein männlicher Körper wieder bedeckt war, konnte Dani mit neuer Entschlusskraft fortfahren: “Ich werde versuchen zu vergessen, dass dies hier überhaupt geschehen ist. Und du solltest das am besten auch tun.”
“Das kann ich nicht.” Der Blick seiner hellbraunen Augen wirkte herausfordernd. “Und so leicht wirst du es auch nicht verdrängen können.”
“Das wird für mich ein Kinderspiel.” Sie wandte sich ab. “Du wirst schon sehen.”
8. KAPITEL
Schweigend bezogen Dani und Jack das Bett in der Hütte, doch dann hörten sie einen Jeep herankommen, und sahen sich wortlos an. Dani wirkte
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