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Stille Seele (German Edition)

Stille Seele (German Edition)

Titel: Stille Seele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonie Lastella
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schmerzenden Rückenmuskeln und ein angeheitertes Lachen schüttelte seinen Körper. „Siehst ja aus, als hättest du ein Gespenst gesehen!“
    Unwillig machte Jakob sich los und senkte den Blick, als er sah, wie besorgt Julie ihn musterte. „Es ist nichts, außer, dass es schwein ekalt ist und wir nicht vorankommen, weil Thomas Probleme hat zu laufen.“ Er verzog genervt das Gesicht und hakte Thomas unter. „Jetzt mach schon, du altes Kamel!“ Stöhnend schleifte er Thomas mit sich und warf Casper einen wütenden Blick zu. „Warum musstest du ihn so abfüllen? Das machst du jedes Mal! Nächstes Mal trägst du ihn nach Hause!“
    „Wieso? Steht dir. Ihr beide so eng umschlungen. Sieht richtig nie dlich aus!“ Casper umarmte sich selbst und begann damit, sein unsichtbares Gegenüber abzuknutschen. Dabei fiel er fast um vor Lachen. Selbst Jakobs Fußtritt hatte nicht genug Effekt, um sein Herumgealber zu stoppen.
    „Cas, ich warne dich!“ Jakob entfuhr ein Lachen und er spürte, wie sich seine Anspannung legte. Der Moment war genauso schnell vo rbei, wie er gekommen war. Genau wie Connor hatte Cas diese Wirkung auf ihn. Jakob seufzte. Er würde seinen Neuanfang schaffen.
    Dieser Ort war jetzt sein Zuhause. Nicht mehr im Krieg. Er hatte wirklich gute Freunde gefunden, eine Familie, und allein für Julie würde er sich noch mehr anstrengen, um ein ganz normales Leben zu führen. Sie hatte Thomas auf der anderen Seite eingehakt und lächelte ihn zärtlich an. Ihre Augen nahmen ihn noch genauso gefangen wie am ersten Tag, nur war er sich jetzt sicher, dass das Leben, das Gefühl und die Liebe darin ihm galten. Es machte ihn glücklich und es würde ihm helfen, endgültig abzuschließen. Sie war seine Zukunft.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    4. September 2007, Williams Bar und Restaurant, Marble Hills
     
     
    „Guten Morgen, Will!“ Jakob stieß mit seinem Rücken die Tür zur Bar auf und balancierte zwei Kartons mit Limetten und Paketen mit Rohrzucker durch die Tür. „Ich habe die Sachen für die Bar mitgebracht!“
    „Hallo Jakob, schön dich zu sehen!“
    Jakob sah überrascht auf. Williams Stimme klang ungewohnt förmlich und steif. Ein Mann in einem eleganten Zweiteiler stand neben ihm. In den Händen verschiedene Papiere und eine zerbrechlich wirkende Brille, die er als einziges Anzeichen einer Emotion unruhig hin und her drehte.
    „Mister Flynn, das ist Jakob, der Freund meiner Tochter. Er hat mir heute den Gefallen getan, die bestellten Waren abzuholen und sie hier vorbeizubringen.“
    Jakobs Stirn legte sich in Falten. Irgendetwas stimmte hier nicht. William sah aus, als hätte man ihm bereits einen Strick um den Hals gelegt und würde mit einem Fuß auf dem Auslöser für die Falltür stehen. Irritiert schüttelte er kaum merklich den Kopf.
    William kniff die Lippen zusammen, reagierte aber auf die ang edeutete Frage, was hier los sei, nur mit einer offiziellen Vorstellung. „Jakob, das ist Mr. Flynn. Er ist vom Finanzamt und führt eine Betriebsprüfung bei mir durch.“
    Mehr als diese Worte brauchte Jakob nicht, um den Ernst der Lage zu erfassen. Wie betäubt streckte er die Hand aus und hoffte, dass man ihm den Schock nicht allzu sehr ansah. Er durfte jetzt unter keinen Umständen auffallen, aber irgendetwas sagt ihm, dass es bereits zu spät war. Vielleicht war es der stechende Blick, mit dem Mr. Flynn Jakob musterte. Vielleicht aber auch nur eine böse Vorahnung.
    Oder du siehst nur Gespenster! Leise murmelte er: „Freut mich, Mr. Flynn!“
    „Und Sie arbeiten auch hier im Betrieb mit?“ Eine Spur zu lange hielt er Jakobs Hand in seiner, bevor er sie wieder freigab.
    „Nein!“ Sag etwas! Etwas, das überzeugend klingt! Jakob biss sich schmerzhaft auf die Unterlippe. „Ich tue Will nur ab und an einen Gefallen!“ Seine Stimme klang kratzig.
    „Und diese Gefallen ereignen sich wie häufig genau und in we lchem Ausmaß?“ Mr. Flynns Augen huschten wach und aufmerksam zwischen Jakob und William hin und her. Er erinnerte Jakob dabei an einen Terrier. Die beste Freundin seiner Schwester hatte so einen Hund besessen. Sie waren nicht nur sehr aufmerksam, sondern auch hartnäckig. Wenn etwas ihr Interesse geweckt hatte, verbissenen sie sich in ihrer Beute oder der Jagd danach, bis sie einen Erfolg verbuchen konnten. Ein unwillkürlicher Schauer überlief Jakob. Dieser Mann war schlimmer als ein Terrier.
    Eisig, aber

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