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Stille Seele (German Edition)

Stille Seele (German Edition)

Titel: Stille Seele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonie Lastella
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Es bringt der Army nichts, wenn du heute unterschreibst, sie viel Geld in deine Ausbildung stecken und dann gehst du bei erstbester Gelegenheit wieder. Also warum?“
    Jakob überlegte einen Augenblick. „Ich habe keine Idee, was ich sonst machen könnte. Mir gefällt der Gedanke, dass ich dort Verantwortung übernehmen muss, ich etwas von der Welt sehe und dass ich Abstand zu meiner Familie bekomme.“ Unsicher blickte er zu Coblin herüber, der ihm regungslos zuhörte. „Ich weiß nicht. Es ist nicht nur der Abstand zu meiner Familie, sondern auch zu dem Bild, das sie von mir haben und dem ich zurzeit ziemlich gut entspreche. Ich möchte mich verändern und etwas machen, das Gutes bewirkt!“
    Coblin reichte ihm die Hand und schüttelte sie leicht. „Willkommen in der Army, Junge. Vorausgesetzt, du eignest dich auch in den and eren Punkten, bist du der ideale Kandidat.“
    Jakob wusste nicht wieso, aber er hatte Coblin gerade ehrlicher g eantwortet als sich selbst in seinen inneren Zwiegesprächen, und er genoss die Gewissheit, das Richtige zu tun, die Coblin in ihm auslöste.
    „Okay, dein Name ist Jacob Atwood!“ Er zwinkerte Jakob zu und n otierte den Namen in der ersten Spalte.
    „Eigentlich werde ich mit K geschrieben. Jakob, nicht Jacob.“
    Coblin änderte den Eintrag und nickte leicht.
    „Du bist über achtzehn?“
    Jakob nickte stumm.
    „Geburtsdatum?“
    „Der 19. April 1984!“
    Coblins Stift tanzte über das Papier. „Du bist amerikanischer Staatsbürger?“ Er sah kurz auf und registrierte das Nicken von Jakob.
    „Also, genau genommen besitze ich zwei Staatsbürgerschaften. Mein Adoptivvater ist Amerikaner. Meine Mom ist eine Deutsche und ist mit uns hierher gezogen, als ich knapp vier war.“ Jakob zuckte mit den Schultern, als wäre dieser Umstand ein notwendiges Übel.
    „Deshalb die Schreibweise?“ Coblin nickte. „Sprichst du Deutsch?“
    Jakob nickte. „Einigermaßen!“
    „Sehr gut, das ist genau, was wir hier brauchen. In den meisten G ebieten arbeiten wir im NATO-Verband und da ist jede Sprache, die man außer Englisch spricht, von Vorteil!“ Er nickte Jakob aufmunternd zu. „Hast du deinen Sozialversicherungsausweis dabei? Und deine sonstigen Papiere? Dann schreibe ich die Daten nur eben ab!“
    Jakob beförderte umständlich sein Portemonnaie aus seiner Gesä ßtasche und reichte seine Papiere über die Schreibtischplatte.
    Das Kratzen des Kugelschreibers auf dem dicken Papier der Ve rträge war für eine ganze Weile das einzige Geräusch in dem kleinen Raum.
    „Magst du mal den Lichtschalter anmachen?“ Ohne aufzusehen, deutete Coblin mit einer Kopfbewegung Richtung Tür. „Ist gleich neben der Tür.“
    Jakob stand auf und sofort erhellte ungemütliches Neonlicht den Raum.
    „Danke! So, ich bin soweit fertig. Wir sprechen jetzt noch einige Dinge durch, du überprüfst die Angaben und dann kannst du schon unterschreiben.“
    Coblin setzte einen Stempel auf das erste Blatt Papier und unterschrieb in einer unleserlichen Kurve.
    „Also, Jakob Atwood. Die Fragen, die jetzt folgen, kommen dir vielleicht ein bisschen komisch vor, aber wir müssen das trotzdem machen. Beantworte sie einfach, dann sind wir hier schnell durch! Du bist noch nie straffällig gewesen?“
    Jakob schüttelte den Kopf und dankte Gott im Stillen dafür, dass er bei all den fragwürdigen Dingen der letzten Monate nie erwischt wo rden war.
    „Mit deinem Einverständnis sehen wir dein polizeiliches Führung szeugnis ein!“ Das Häkchen prangte schon in dem Kästchen, bevor Jakob irgendetwas sagen konnte.
    „Irgendwelche geistigen oder körperlichen Beeinträchtigungen oder Krankheiten, die erblich bedingt in der Familie bekannt sind oder bereits bei dir diagnostiziert wurden?“
    Coblin blickte nicht auf, also antwortete Jakob diesmal knapp. „Nein, mir ist nichts bekannt!“
    „Du weißt, dass wir dich auch im Ausland einsetzen könnten?“ C oblin nickte ihm aufmunternd zu und zögerte nur den Bruchteil einer Sekunde, bevor er lächelte und das Kreuzchen setzte, dass Jakob von ihm über diesen Umstand unterrichtet worden war.
    Deine Herkunft haben wir ja schon!“ Coblin blätterte vorwärts und nickte. „Also gut, für die Erkennungsmarken und die optimale Ve rsorgung im Notfall brauchen wir noch deine Blutgruppe, Rhesusfaktor und deine Konfession!“
    „Ich weiß nicht! Also, evangelisch, aber das mit der Blutgruppe …“ Jakob brach unsicher ab.
    „Das macht nichts, du wirst sowieso noch

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