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Stille Sehnsucht

Stille Sehnsucht

Titel: Stille Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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nicht?“
    „Tja“, meinte Grace und mopste sich die letzte in der Schüssel verbliebene Erdbeere, die Niko eben auf einen Pudding hatte legen wollen. „Das Risiko wirst du wohl eingehen müssen, denn diese Frage kann dir niemand beantworten. Du findest nur heraus, wie sie reagieren, wenn du ihnen erzählst, was los ist.“
    Und genau das Risiko konnte und wollte Niko einfach nicht eingehen. „Ich kann nicht“, wehrte er ab, was ihm ein verständnisvolles Lächeln einbrachte. „Du erinnerst mich an Alex“, murmelte Niko, denn der hatte immer für ihn Verständnis gehabt. Egal, was er angestellt hatte und wie dumm das gewesen war. Niko vermisste Alex so sehr, dass es wehtat. Niko sah zu Boden und biss sich fest auf die Unterlippe.
    Eine Tür klappte.
    „Das ist Tyler. Soll ich ihn dir ein bisschen vom Hals halten?“, fragte Grace, und als sie ihm übers Haar strich, fühlte Niko sich so wohl wie lange nicht mehr. „Du siehst schwer danach aus, als könntest du ein paar Minuten für dich brauchen.“ Grace schwieg kurz. „Allerdings könnte Tyler dich in die Arme nehmen, dann hast du jemanden zum Anlehnen. Mir hat das immer geholfen“, schlug sie vor und gluckste, als Niko nur eine Hand hob und das Daumen hoch Zeichen machte. „Das dachte ich mir. Iss den Pudding. Sobald Tyler die Schälchen entdeckt, sind sie verschwunden.“
    Niko sah auf. „Mag er Pudding?“
    Grace zwinkerte ihm zu. „Mit Vanille und Schokolade kannst du nie etwas verkehrt machen. Aber nur, wenn er selbst gekocht ist. Das gekaufte Zeug findet er eklig.“
    „Das schmeckt ja auch nicht.“
    „Eben.“
    Grace lächelte und zog die Tür hinter sich zu, als sie ihn in der Küche alleinließ. Niko hörte sie im Flur reden, dann klappten zwei Türen und eine Weile war Stille, die er nutzte und den Pudding aß. Allein. Auch wenn Bounty darüber nicht gerade erfreut war. Niko steckte dem Kater schließlich ein paar Leckerli zu, und als Bounty zufrieden von dannen zog, räumte er das längst leere Schälchen in den Geschirrspüler und zuckte zusammen, als er beim Umdrehen Tyler entdeckte, der am Rahmen der Tür zum Wohnzimmer lehnte und ihn mitfühlend ansah.
    „Adrian hat dir ziemlich die Meinung gesagt, oder?“
    Niko beschränkte sich auf ein Nicken, worauf Tyler zu ihm kam und ihm einen Kuss gab, bevor er sich eines der Puddingschälchen nahm und sich neben ihn stellte.
    „Hat er es dir erzählt?“, fragte Niko leise.
    „Nein. Das ginge nur euch etwas an, hat er gesagt, als Mik ihn gefragt hat, warum du heute früh förmlich aus dem Krankenhaus geflüchtet bist, nachdem der Arzt dich entlassen hatte. Ich war kurz davor, eine Suchmeldung nach dir rauszugeben, als Grace anrief und sagte, dass du hier bist.“
    „Ich wollte eigentlich meine Ruhe haben. Ich wusste nicht, dass sie frei hat.“
    „Das habe ich mir dann auch gedacht und dich daher in Ruhe gelassen. Wie geht’s deinem Kopf?“
    „Gut.“ Niko schaute Tyler nachdenklich an. Es gab da etwas, das er unbedingt wissen wollte. „Warst du letzte Nacht bei mir im Zimmer?“
    „Wie kommst du darauf?“
    „Es roch nach dir, als ich aufgewacht bin“, antwortete Niko und konnte ein Lächeln nicht zurückhalten, als sein Bulle ihm einen kurzen Blick zuwarf und danach mit den Schultern zuckte. Tyler war wirklich bei ihm gewesen, als er geschlafen hatte. „Du hast mich nicht geweckt.“
    „Und?“
    „Ich wundere mich nur“, sagte Niko und das tat er im Moment tatsächlich, denn Tyler schien deshalb verlegen zu sein und er verstand nicht wieso. „Warum ist dir das peinlich?“
    „Ist es nicht“, widersprach Tyler und betrachtete kurz eine Erdbeere, bevor er ihn direkt ansah. „Ich habe das noch nie für jemanden getan. Und ich wollte dich nicht wecken, weil du eine leichte Gehirnerschütterung hattest und außerdem immer so herrlich friedlich bist, wenn du schläfst.“
    Niko öffnete den Mund, um empört zu widersprechen und Tyler die Meinung zu geigen, als ihm das belustigte Funkeln in dessen Augen auffiel. Na warte, dachte Niko und stemmte gespielt zickig beide Arme in die Seiten. „Willst du Streit haben?“
    „Siehst du? Das meine ich“, antwortete Tyler trocken und Niko musste unwillkürlich lachen. „Mik hat bei dir Wache gehalten und ich wollte dich nicht wecken, wenn dein Bruder danebensitzt und grinst. Also haben wir uns nur leise unterhalten und dir beim Schlafen zugesehen.“
    Mikael war auch bei ihm gewesen? Niko lächelte und lehnte sich wieder an die

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