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Stille Wasser sind toedlich

Stille Wasser sind toedlich

Titel: Stille Wasser sind toedlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlie Higson
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schnurstracks in eine Herde Schweine fuhren, die daraufhin wild wurden und sich in den See stürzten. Nun, meine Schweine sind ebenfalls von Dämonen besessen, und unsere Aufgabe ist es, diese Dämonen festzuhalten und zu nähren.«
    James war übel. »Was haben sie mit Alfie gemacht?«, fragte er.
    »Er war leider ein sehr schwächliches Testexemplar«, sagte Dr. Friend milde.
    »Was haben Sie mit ihm gemacht?«
    »Diese gottverdammten Einheimischen«, polterte Hellebore los. »Sie sind schwach und unterernährt. Was wir mit ihm gemacht haben? Ich werde dir sagen, was wir mit ihm gemacht haben. Wir haben ihm Essen und Trinken gegeben und ihn aufgepäppelt, damit er etwas Speck auf die Rippen kriegt.«
    »Aber er war trotzdem zu schwach für das Serum«, sagte Dr. Friend. »Schon die erste Spritze war zu viel für ihn. Sein Herz machte schlapp.«
    »Möglicherweise ist er aber auch vor Angst gestorben«, warf Hellebore ein.
    »Das war eine schreckliche Tragödie.« Dr. Friend hielt kurz inne und schüttelte betrübt den Kopf. »Leider hatten wir keine Zeit mehr, das Silverfin-Serum richtig auszutesten. Wenigstens konnten wir ihn danach sezieren und –«
    »Hören Sie auf!«, schrie James. »Hören Sie sofort damit auf. Ich will kein Wort mehr davon hören.«
    »Ich möchte, dass du begreifst«, sagte Lord Hellebore. »Wir haben dem Dorfjungen nicht gesagt, was wir mit ihm vorhatten. Wir sagten ihm lediglich, er sei krank und wir würden ihm helfen. Im Nachhinein betrachtet wäre es besser gewesen, wir hätten ihn aufgeklärt. Du bist älter als er und kräftiger. Und wir haben unsere Methoden verfeinert. Ich bin sicher, du wirst viel länger am Leben bleiben als er.«
    Voller Entsetzen starrte James auf Algar und all die anderen Versuchsobjekte. Ein roter Schleier der Wut legte sich über ihn. Ohne nachzudenken, holte er aus und trat Hellebore gegen das Knie. Hellebore heulte auf und umklammerte sein Bein. Diesen Augenblick nutzte James und rannte los.
    Er schaffte es bis zur Metalltreppe und sprang, vier Stufen auf einmal nehmend, hinauf. Als er vor der Metalltür stand, sah er, dass sie innen keinen Türknauf hatte und sich nicht ohne Schlüssel öffnen ließ.
    Er fluchte laut und schaute sich nach einer Waffe um. Wenn sie ihn schon kriegten, dann sollten sie wenigstens nicht ungeschoren davonkommen. Sie würden dafür bezahlen. Aber hier oben gab es nichts. Hätte er doch nur etwas aus dem Labor mitgenommen: ein Skalpell oder ein Fläschchen mit Säure, irgendetwas. Er rannte zurück. Auf halbem Weg befand sich eine Tür mit dem Warnschild: Gefährlich! Hoch entzündlich! Er lächelte. Vielleicht gab es hier ja doch eine Waffe. Gleich darauf erstarb das Lächeln auf seinen Lippen. Die Tür war abgeschlossen.
    »Sämtliche Türen sind verriegelt und aus gehärtetem Stahl«, rief Lord Hellebore von unten. »Es gibt keine Fenster. Und Freunde hast du hier auch keine. Aus diesem Raum gibt es kein Entkommen. Mach es dir nicht selbst unnötig schwer, denn wir wollen doch nicht, dass du Schaden nimmst. Wir brauchen dich in perfektem Zustand.«
    Geduckt, die langen Affenarme ausgebreitet, kam MacSawney langsam die Treppe hoch.
    »Komm schon, Junge«, sagte er. »Ich bin zum Kampf bereit.«
    James zog sich auf die Galerie zurück. Einen Moment lang dachte er daran, seine Gegner auszutricksen und sich über die Brüstung in den Tod zu stürzen, aber in einer Ecke seines Hinterkopfes glomm noch ein kleiner Funke. So klein er auch war, so hell wollte er brennen. Und er brachte James dazu, nicht aufzugeben, sondern weiterzukämpfen. Denn, so sagte dieser Funke ihm, irgendwo musste es einen Ausweg geben.
    »Was hast du vor, Bond?«, rief Hellebore amüsiert. »Also wirklich, du bist noch ein Junge. Ein kleiner Junge. Schlag es dir besser gleich aus dem Kopf. Du kannst mir und meiner Arbeit nichts anhaben. Und aus dem Schloss kommst du nie wieder raus.«
    MacSawney stand auf der obersten Stufe und kam jetzt langsam auf ihn zu. Seine rötlichen Augen glitzerten und er fuhr suchend mit der Zunge über die Lippen wie ein Insektenfresser. James wartete, bis er nahe genug bei ihm war, dann ging er auf ihn los und rammte ihm den Kopf mit voller Wucht in den Magen. MacSawney blieb die Luft weg und er klappte zusammen.
    James zwängte sich an ihm vorbei und rannte die Treppe hinab direkt auf Dr. Friend und Hellebore zu. Er hatte nicht die geringste Ahnung, was er tun sollte, er wollte sie nur so schlimm wie möglich verletzen.
    Da sah

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