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Stille Wasser sind toedlich

Stille Wasser sind toedlich

Titel: Stille Wasser sind toedlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlie Higson
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anderen Jungen hatte, machte man das unter sich aus. Croaker war zwar kein Lehrer, aber er besaß Autorität und konnte der Schulleitung Bericht erstatten.
    Würde Hellebore sich an die Regeln halten?
    »Also, was geht hier eigentlich vor, hm?«
    »Es ist meine Schuld, Croaker«, sagte Bond rasch. »Ich hatte Schwierigkeiten … ein Krampf in den Beinen … Hellebore ist mir zu Hilfe gekommen und hat mich rausgezogen.«
    »Stimmt das?« Croaker blickte von einem zum anderen. »Na, dann trocknet euch ab, bevor euch ein Lehrer sieht. Los, fort mit euch!«
    Hellebore und seine Freunde trollten sich, während James und Leo Butcher sich so gut es ging trockenrieben und in ihre Kleider schlüpften.
    »Tut mir Leid, Bond«, sagte Leo. Mit einem dünnen Handtuch rubbelte er sein Haar trocken. »Es war nicht fair.«
    »Schon gut«, sagte James. »Wie hast du das nur gemacht? Wie hast du es geschafft, die Luft so lange anzuhalten?«
    »Ich spiele Trompete«, sagte Butcher. »Und Tuba.« Mehr sagte er nicht, so als würde das schon alles erklären.
    James sah ihn fragend an.
    »Ich muss dabei meinen Atem kontrollieren«, fügte Butcher hinzu. »Man braucht eine große Lunge und sehr viel Luft. Ich mache ganz spezielle Übungen.«
    James war ebenso beeindruckt wie neugierig.
    »Mein Vater ist Musiker«, fuhr Butcher fort. »Er hat mich praktisch seit meiner Geburt unterrichtet. Hellebore hat herausgefunden, wie lange ich die Luft anhalten kann, als er mich nur so zum Spaß ersticken wollte.«
    »Netter Spaß«, sagte James und mühte sich ab, sein Hemd über den nassen Oberkörper zu ziehen.
    Butcher grinste.
    Auf dem Rückweg zur Schule löcherte James ihn weiter mit Fragen. »Du musst mir das beibringen«, sagte er. »Es ist einfach unglaublich.«
    »Das ist kein Trick oder so«, sagte Butcher.
    »Nein, ich weiß. Aber ich denke, es wird mir beim Laufen sehr nützlich sein.«
    Plötzlich tauchten Wallace und Pruitt vor ihnen auf. Pruitt riss James den Hut vom Kopf. »Das Siegespfand!«, schrie er und warf den Hut in die Themse, wo er flussabwärts trieb. Dann rannten die beiden lachend davon.
    »Du wirst Schwierigkeiten kriegen«, sagte Butcher ruhig zu James.
    »Ich weiß«, erwiderte James. »Aber es hätte noch viel schlimmer kommen können.«
     
    Bei der ersten Gelegenheit, gleich nach dem Unterricht, sprach James mit Mr Merriot und erzählte ihm von seiner Idee, Atemübungen zu machen.
    »Schaden kann es auf keinen Fall, Bond«, sagte Merriot und mühte sich ab, an seiner Pfeife herumzuzündeln. »So was verbessert die Lungenkapazität. Wissen Sie eigentlich, was genau beim Atmen passiert?«
    »Na ja, ich weiß, dass die Lunge den Sauerstoff aus der Luft aufnimmt und in den Blutkreislauf abgibt«, sagte James. »Und das Blut transportiert ihn dann in alle unsere Muskeln.«
    »Genau so ist es. Wichtig ist noch, dass die Lunge das Kohlendioxid aus dem Blut aufnimmt, das beim Ausatmen dann wieder in die Luft abgegeben wird. Wenn Sie zu schnell atmen, kommt zu viel Sauerstoff in Ihr Blut und Ihnen wird schwindelig; atmen Sie zu langsam, wird Ihr Körper träge. Ein Athlet muss es genau richtig machen, denn wenn die Muskulatur nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird, tut es richtig weh. Also, was ist, sehe ich Sie morgen auf der Laufbahn?«
    »Ja, Sir … ähm, Sir?«
    »Was ist?«
    »Einige der Jungs behaupten, dass dieser Hellebore-Cup ein einziger Schwindel ist, Sir.«
    »Ein Schwindel? Wie das?«
    »Na ja, sie sind der Meinung, alles läuft von vorneherein nur darauf hinaus, dass George Hellebore gewinnt.«
    Merriot lachte. »Das behaupten sie?«
    »Einige der Jungs tun es, Sir.«
    »Aber Sie nicht?« Merriot sah ihn amüsiert an und vergrub seine großen Hände in den Hosentaschen.
    »Ist er so gut, Sir?«
    »Oh, er ist ein recht passabler Läufer, das stimmt. Vielleicht nicht ganz die richtigen Beine für die Langstrecke, aber dieser neue Querfeldeinlauf durch den Park ist nur etwa fünf Meilen lang, daher stehen seine Chancen nicht schlecht. Und wie ich gehört habe, kann ihn im Wasser niemand schlagen. Was das Schießen anbelangt, kann ich ihn nicht richtig einschätzen. Aber um Ihre Frage zu beantworten: Wenn jemand den Hellebore-Cup gewinnen kann, dann wohl er.«
    »Das ist doch dann nicht fair«, sagte James.
    »Hör sich das einer an«, lachte Merriot. »Sie klingen wie ein Kommunist. Was bringt Sie auf die Idee, dass es in der Welt fair zugeht? Es ist das Privileg der Reichen, die Regeln zu bestimmen. Und

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