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Stille Wasser sind toedlich

Stille Wasser sind toedlich

Titel: Stille Wasser sind toedlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlie Higson
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anschließend wieder zurückkehren, dann allerdings gegen die Strömung. Es war eine echte Herausforderung und ein oder zwei Teilnehmer gaben sofort auf, als sie hörten, was von ihnen verlangt wurde.
    Wie schwer es tatsächlich war, merkte James erst, als er sich auf sein erstes Wettschwimmen einließ. Das Wasser war ein klein wenig wärmer als die Tage zuvor, doch noch immer blieb einem beinahe die Luft weg, wenn man hineinsprang. Flussabwärts bis zur Markierung zu schwimmen war leicht, der Rückweg jedoch war mörderisch. Manchmal hatte man das Gefühl, überhaupt nicht vorwärts zu kommen, und wenn die Schwimmer schließlich an den Flößen anschlugen, waren sie völlig erschöpft und rangen nach Atem.
    Carlton war in der ersten Startergruppe. Mit gut zehn Fuß Vorsprung ging er als Erster durchs Ziel. Im zweiten Durchlauf siegte Hellebore mit beinahe doppelt so großem Abstand und ging daher als Favorit in die nächste Runde. James gelang ein guter Start und er wurde Dritter in seiner Gruppe, beim zweiten Durchgang blieb er allerdings hinter den älteren Schülern zurück und wurde lediglich Vierter.
    Im Finale traten acht Jungen an, wobei vier von ihnen klare Favoriten waren: Hellebore, Carlton, Gellward und Forster. Gellward war ein stämmiger, breitschultriger Bursche und Forster war von allen Wettkampfteilnehmern der Älteste. Der Älteste und auch der Größte. Er war ein kräftiger, lauter Kerl mit einer gespenstisch blassen Haut und einem wirren schwarzen Haarschopf. Entweder er lachte dröhnend oder er schäumte vor Wut, dazwischen schien es bei ihm nichts zu geben.
    Die Schwimmer bezogen ihre Plätze auf den Flößen und Croaker stand mit seiner Trillerpfeife bereit. Am Ufer hatte sich eine lärmende Zuschauerschar eingefunden. Croaker bat um Ruhe, aber niemand achtete auf ihn. Im Verlauf des Tages war die Stimmung immer ausgelassener geworden.
    James, dessen Hemd am nassen Rücken klebte und dessen Haar noch feucht war, gesellte sich zu Pritpal, Tommy, Leo Butcher und Freddie Meyer, die auf einer Bank saßen.
    »Pech gehabt«, sagte Pritpal.
    »Macht nichts«, erwiderte James. »Ich bin ohnehin nicht davon ausgegangen, den Cup zu gewinnen. Mir geht es nur darum, beim Querfeldeinrennen gut abzuschneiden.«
    Da rief Croaker auch schon: »Auf die Plätze, fertig …« Noch bevor er »Los!« sagen konnte, stieß ein Witzbold unter den Zuschauern einen lauten Pfiff aus und drei der Wettkämpfer sprangen voreilig in den Fluss. Das Gelächter unter den Schülern war groß, die meisten Lehrer machten jedoch finstere Mienen. James bemerkte allerdings, dass einige von ihnen, darunter auch Mr Merriot, insgeheim ein Lächeln unterdrückten.
    Lord Hellebore war wütend. »Das reicht!«, brüllte er. »Etwas mehr Ernst, wenn ich bitten darf!«
    Einer der drei beschämt aus dem Wasser steigenden Jungen war George. Er schüttelte den Kopf und lachte gezwungen. Auch wenn es nur ein Scherz gewesen war, zählte es dennoch als Fehlstart, daher machte sich eine leichte Nervosität unter den Schwimmern breit.
    James beobachtete Carlton und Hellebore. Carlton stand ganz entspannt da, er schien auch diese Disziplin mit der gleichen Gelassenheit anzugehen wie das Schießen. Er nahm ausschließlich zum Vergnügen an dem Turnier teil und machte sich keine Hoffnungen auf einen Sieg. Hellebore hingegen war das Lachen sofort vergangen. Jetzt stand er in gebückter Haltung da, angespannt bis zum Äußersten, und starrte mit grimmiger Miene in das schiefergraue Wasser.
    Von Lässigkeit war bei ihm nichts mehr zu spüren, er hatte die Kiefer zusammengepresst und wirkte verkrampft. James fragte sich, welchen Wirkstoff die Pillen wohl enthalten hatten.
    »Auf die Plätze, fertig … los!«
    Ein Raunen ging durch die Menge. Hellebore hatte schon wieder einen Fehlstart hingelegt. Er war so darauf versessen gewesen, von Anfang an in Führung zu gehen, dass er zu früh losgesprungen war. Einen Moment herrschte verblüfftes Schweigen, dann fingen einige Jungen an zu kichern, aber Hellebore kletterte ans Ufer und sah so zornig aus, dass sie rasch verstummten. James richtete seine Aufmerksamkeit auf Randolph Hellebore, der bei den anderen Wettkampfrichtern neben den Flößen stand. Seine Miene hatte sich verdüstert; er saß mit zusammengepressten Lippen da, zeigte ansonsten jedoch keine Regung.
    »Los jetzt, Jungs«, sagte Mr Merriot. »Konzentration bitte! Ein weiterer Fehlstart, Hellebore, und Sie sind raus aus dem Rennen.«
    Hellebore

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