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Stiller Tod: Thriller (German Edition)

Stiller Tod: Thriller (German Edition)

Titel: Stiller Tod: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Smith
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plötzlich an die Hässlichen Stiefschwestern, die ihr die Jeans die Beine raufrollen, sie fest nach oben in ihre Spalte ziehen, ohne störenden Schlüpfer. Denkt an den widerlichen kleinen Raum im Lips, in dem sie sich an Nick rangeschmissen hat wie ein Tik-Ungeheuer aus der Gosse.
    Wie soll sie ihm bloß unter die Augen treten?
    Aber der Gedanke an Brittany bringt sie auf die Beine, und sie wankt zur Tür hinaus und ins Bad. Sie pinkelt, summt vor sich hin, die Augen geschlossen, versucht, sich zu beruhigen. Reiß dich für das Kind zusammen, Dawn. Reiß dich zusammen, Miststück.
    Sie wäscht sich das Gesicht mit der Seife auf dem Waschbeckenrand, quetscht etwas Zahncreme auf einen Finger und putzt sich dieZähne. Unwillig, eine der beiden Zahnbürsten zu benutzen, die an kleinen Haken unter dem Spiegel hängen.
    Dawn sieht ein Badetuch, flauschig und weiß wie ein Eisbär, an der Badezimmertür hängen und wickelt es sich unter dem T-Shirt um die Hüften. Begutachtet sich im Spiegel. Voll die Straßennutte. Aber was soll sie machen? Nicht zu ändern.
    Sie lugt in das Kinderzimmer und sieht, dass das Bett leer ist. Hört Stimmen von unten und geht die Treppe hinunter, schön langsam, geräuschlos auf dem Teppich.
    Der Klang von Brittanys Lachen zieht Dawn Richtung Küche, und sie bleibt im Türrahmen stehen, beobachtet Nick und ihre Tochter, die mit dem Rücken zu ihr Frühstück machen. Brittany steht auf einem Stuhl am Tisch und rührt Eier in einer Glasschüssel, und Nick tunkt einen Finger rein und tupft dem Kind ein bisschen Eigelb auf die Nasenspitze. Brittany lacht, wischt sich die Nase wie wild mit einem Geschirrtuch ab.
    Nick geht zum Herd, auf dem etwas in einer Pfanne brutzelt. Als er die Burger wendet, sieht er Dawn. »Hey«, sagt er. »Gut geschlafen?« Lächelt sie an, als wäre letzte Nacht überhaupt nichts passiert.
    Dawn nickt. Traut ihrer Stimme noch nicht.
    Brittany springt vom Stuhl und kommt angelaufen und umarmt Dawn fest in Kniehöhe, obwohl sie es gar nicht verdient hat. Dawn streicht ihrer Tochter übers Haar, hasst sich selbst. Dann ist Britt wieder weg, zurück auf ihrem Stuhl, scheppert mit einem Löffel in der Schüssel rum.
    »Ist das gut so, Onkel Nick?«
    »Perfekt«, sagt Exley und gießt die Eier in die Pfanne. »Sind Burger und Rührei okay?«, fragt er Dawn.
    »Ich dachte, du bist Vegetarier?« Hat ihre Stimme wiedergefunden.
    »Sojaburger«, sagt er mit einem Achselzucken.
    Dawn muss über diesen reichen Typen lachen, der den Fleischersatz brät, den sie als Kind mit ihrer Familie aß, weil sie zu arm waren, um sich richtiges Fleisch leisten zu können.
    Nick verteilt das Frühstück auf die Teller, und sie setzen sich zu dritt an den Tisch, Brittany am Kopfende, Dawn und Nick einander gegenüber. Britt nimmt sie beide an die Hand und schließt die Augen. Ein verlegener Moment folgt, dann greift Nick mit seiner freien Hand über den Tisch und nimmt Dawns und blickt sie an, und sie kann ihm nicht in die Augen sehen, also schließt sie ihre und lauscht ihrer Tochter, die ein kleines Gebet spricht, mit einer so süßen und reinen Stimme, dass es ihr regelrecht das Herz bricht.
    Tränen kommen. Tränen der Scham und Selbstverachtung, und sie muss weg vom Tisch, hastet hinaus ins Wohnzimmer.
    Sie hört Nick sagen: »Fang schon mal an, Britt, deine Mommy fühlt sich nicht gut.« Er kommt hinter Dawn her und sieht sie in der offenen Tür zur Veranda stehen und Kapstadt betrachten, das mal wieder alle Register zieht: schimmerndes Meer, sahniges Sonnenlicht und der Himmel so blau, dass es aussieht wie ein Filmtrick.
    Er legt eine Hand auf ihren Rücken. »Hey«, sagt er.
    »Menschenskind, Nick, ich hab Riesenscheiß gebaut.«
    Er dreht sie zu sich um und umarmt sie. Zuerst sträubt sie sich, doch dann sinkt sie gegen ihn.
    »Dawn, es ist vorbei. Lass gut sein.«
    Sie wischt sich über die Augen, holt von irgendwo ein Lächeln. »Was wird das denn nun, Nick? Hast du etwa so eine Art Pretty-Woman -Traum? Wo du Richard Gere bist und ich Julia Roberts und du mich rettest?«
    »Glaub mir, Dawn, wenn hier wer gerettet wird, dann bin ich das.«
    »Ach ja?«
    »Ja.« Er starrt sie an und dann durch sie hindurch, ist plötzlich irgendwo tief in sich selbst. »Dawn, ich hab in der letzten Woche Dinge getan …«
    Sie will es nicht hören. Nicht jetzt. Also legt sie ihm einen Finger auf die Lippen. »Schsch. Hör auf damit, Nick. Das hier ist zu schön, um es zu verderben.«
    Sie nimmt seine

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