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Stimmen der Angst

Stimmen der Angst

Titel: Stimmen der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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erkennbare Verbindung.«
    »Wer sind diese Leute dann?«
    »Ursprünglich wurde das Institut von zweiundzwanzig namhaften Universitäten und sechs kapitalstarken privaten Stiftungen im ganzen Land finanziert, und sie sind es auch, die das Ganze, unterstützt durch großzügige Spenden einiger Großkonzerne, über die Jahre am Laufen gehalten haben.«
    »Universitäten?« Martie sah missmutig drein. »Das enttäuscht die eingefleischte Paranoikerin in mir. Der Große Professor statt der Große Bruder, das klingt in meinen Ohren nicht gerade unheimlich beängstigend.«
    »Das würdest du nicht sagen, wenn du einmal mit Lampton der Echse unter einem Dach gelebt hättest«, sagte Dusty.
    »Lampton die Echse?«, sagte Glyson.
    »Dr. Derek Lampton. Mein Stiefvater.«
    »Jedenfalls, dafür, dass die hier angeblich für den Weltfrieden arbeiten«, sagte Glyson, »ist es ein verdammt streng bewachtes Gelände.«
    Kaum fünfzig Meter nördlich von ihnen war die Steinmauer von einer imposanten Toreinfahrt unterbrochen. Vor dem Wachhaus hatte sich eine kleine Schlange wartender Fahrzeuge gebildet. Drei uniformierte Männer nahmen jedes Fahrzeug genauestens in Augenschein, wenn es die Spitze der Schlange erreicht hatte. Einer der Männer ging sogar mit einem an einer Stange befestigten abgewinkelten Spiegel um den Wagen herum und inspizierte das Fahrgestell.
    »Was suchen die da?«, sagte Dusty verwundert. »Blinde Passagiere, Bomben?«
    »Vielleicht beides. Darüber hinaus gibt es hier übrigens ein elektronisches Sicherheitssystem, das wahrscheinlich besser ist als das in Los Alamos.«
    »Das muss nicht viel heißen«, sagte Dusty, »schließlich sind die Chinesen fröhlich mit allen Geheimunterlagen der Kernforschung dort herausmarschiert.«
    »Nach den Sicherheitsvorkehrungen hier zu urteilen«, sagte Martie, »brauchen wir nicht zu befürchten, dass sich die Chinesen hier mit den Geheimunterlagen unserer Friedensforschung aus dem Staub machen.«
    »Ahriman hatte enge Verbindungen zum Institut«, sagte Glyson. »Er hatte eine Privatpraxis in der Stadt, aber sein eigentlicher Arbeitsplatz war hier. Und als nach dem PastoreDrama Fäden gezogen werden mussten, um seinen Hals aus der Schlinge zu ziehen, saßen hier die Leute, die sie gezogen haben.«
    »Aber wenn es keine staatliche Einrichtung ist, wieso können die Leute hier Polizisten und Staatsanwälte und jeden anderen dazu bringen, nach ihrer Pfeife zu tanzen?« fragte Martie irritiert.
    »Sehr viel Geld zum einen. Und Beziehungen. Dass es keine staatliche Einrichtung ist, heißt nicht, dass sie nicht in sämtlichen Ministerien ihre Verbindungsleute sitzen haben … und bei der Polizei und bei den Medien. Sie haben bessere Verbindungen als die Mafia und einen wesentlich besseren Ruf.«
    »Weil sie als Stifter des Weltfriedens auftreten, nicht als Drogendealer, CD-Raubkopierer und Kredithaie.«
    »Genau. Und wenn man es bedenkt, sind die Bedingungen hier günstiger, als wenn es eine staatliche Einrichtung wäre. Keine Kontrolle durch den Kongress. Keine Rechenschaftspflicht politischen Dummschwätzern gegenüber. Bloß ein paar anständige Jungs, die gute Arbeit für eine gute Zukunft leisten. Wer sollte da auf die Idee kommen, sich etwas näher umzusehen? Ich bin mir sogar sicher, dass sich die meisten Leute, die hier arbeiten, wirklich als die Retter der Menschheit sehen.«
    »Sie, Mr. Glyson, sehen das offenbar nicht so.«
    »Weil ich weiß, dass Ahriman einen so guten Draht zu dem Institut hat, und weil ich ihn, nach allem, was er meiner Familie angetan hat, kenne. Aber die meisten Leute hier in der Gegend denken nicht weiter über das Institut nach. Es ist ihnen gleichgültig. Und wenn sie sich überhaupt Gedanken machen, dann haben sie dabei höchstens ein etwas flaues Gefühl.«
    »Wer sind Bellon und Tockland?«, fragte Martie.
    »Kornell Bellon, Nathaniel Tockland. Zwei große Namen in Psychologenkreisen, ehemalige Professoren. Das Institut war ihre Idee. Bellon ist vor ein paar Jahren gestorben. Tockland ist jetzt neunundsiebzig, lebt im Ruhestand, ist mit einer umwerfend schönen, intelligenten, witzigen Frau verheiratet – Millionenerbin noch dazu! –, die ungefähr fünfzig Jahre jünger ist als er. Wenn man die beiden zusammen sieht, kann man sich nicht vorstellen, was sie an ihm findet, denn er ist genauso humorlos und langweilig, wie er alt ist.«
    Martie sah Dusty mit einem viel sagenden Blick an. »Haiku.«
    »Oder etwas in dieser Art«, sagte

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