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Stimmen der Angst

Stimmen der Angst

Titel: Stimmen der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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Sessel zurücksinken und dachte erfreut darüber nach, wie plötzlich das Schicksal sich für ihn zum Positiven gewendet hatte. Das Spiel, für das er sich erst am Morgen eine neue Strategie ausgedacht hatte, konnte nun doch weitgehend nach seinen ursprünglichen Plänen verlaufen. Alle seine Probleme waren gelöst.
    Abgesehen von der Keanuphobin natürlich. Aber jetzt, da sich das Universum selbst besonnen zu haben schien, seinen Lauf nach Ahrimans Wünschen zu gestalten, war er zuversichtlich, dass sich das Thema dieser millionenschweren durchgeknallten Verrückten von selbst zu seinen Gunsten erledigt haben würde, noch bevor der Tag zu Ende ging.
    Es interessierte ihn ungemein, wie dieses Paar, der Malermeister und die Videospieledesignerin, das unwahrscheinliche Kunststück fertiggebracht hatten, lebend aus New Mexico herauszukommen. Tatsächlich hätte er ihnen sogar mindestens fünfhundert daran anschließende Fragen stellen können; er hätte sie den ganzen Tag lang ausfragen können, wie sie es geschafft hatten, so viel mehr über ihn in Erfahrung zu bringen, als selbst die paar Joker erklären konnten, die sie mit Glück gezogen hatten.
    Genauso wichtig wie die Sorgfalt im Detail war es jedoch, das Ziel im Auge zu behalten. In diesem Fall bestand das Ziel darin, das wichtigste Spiel seines Lebens siegreich zu Ende zu bringen. Obwohl er ursprünglich geplant hatte, eine Weile mit Martie zu spielen, bevor sie gemeinsam mit Dusty ihre Aufgabe in Malibu erledigte, war er nun nicht mehr gewillt, Monate, Wochen oder auch nur eine Stunde länger als nötig auf seinen letzten Triumph zu warten.
    Bei all ihrer Klugheit waren Martie und Dusty letztlich nichts weiter als Proleten, zwei armselige kleine Durchschnittsbürger, die verzweifelt danach strebten, in eine höhere gesellschaftliche Schicht aufzusteigen, was schließlich alle Proleten wollten, selbst wenn sie es nie zugeben würden, zwei emsige Streber, die von höheren Zielen träumten, als sie mit ihren Fähigkeiten je erreichen konnten. Sicher wäre es amüsant, sie weiterhin bei ihren jämmerlichen detektivischen Bemühungen zu beobachten, aber zu guter Letzt waren ihre Eskapaden auch nicht wesentlich geistreicher als der Unsinn, den Schnüffler Skeet und sein namenloser Kumpel getrieben hatten. Ihn interessierte nicht, wer sie waren, sondern nur die Frage, in welcher Weise er sie lenken und benutzen konnte.
    Ahriman musste Dusty und Martie ihre Anweisungen geben und sie auf den Weg zu dem Schlachtfest bringen, das die letzte Runde dieses Spiels beschließen sollte, bevor die Keanuphobin anrief oder durch ihr Auftauchen unnötige Komplikationen ins Spiel brachte.
    »Martie, Dusty, ich wende mich jetzt an euch beide. Ich werde euch gleichzeitig instruieren, um Zeit zu sparen. Ist das klar?«
    »Ist es klar?«, fragte Martie. »Ist es das?«, fiel Dusty ein.
    »Sagt mir, ob ihr mich verstanden habt oder nicht.«
    »Ich habe verstanden«, antworteten beide wie aus einem Mund.
    Genießerisch, geradezu berauscht vor Begeisterung, nicht einmal enttäuscht, dass er nun keine Gelegenheit mehr haben würde, sich mit Martie auf seine besondere Weise zu vergnügen, beugte sich Ahriman vor und sagte: »Ihr werdet noch heute nach Malibu fahren …«
    »Malibu …«, murmelte Martie.
    »Ja, genau. Malibu. Ihr kennt die Adresse. Ihr beide werdet Dustys Mutter Claudette und ihren Mann besuchen … diesen raffgierigen, selbstherrlichen kleinen Scheißer Dr. Derek Lampton.«
    »Ich verstehe«, sagte Dusty.
    »Ja, da bin ich mir ganz sicher, dass du das tust«, sagte Ahriman belustigt, »da du einmal unter einem Dach mit diesem stinkenden kleinen Pisspott leben musstest. Wenn ihr also nach Malibu kommt und feststellt, dass entweder Claudette oder Drecksack Derek gerade irgendwo unterwegs ist, müsst ihr warten, bis beide zu Hause sind.«
    Dem Arzt war klar, dass die Art, wie er Lampton mit lächerlichen Schimpfworten überhäufte, ausgesprochen kindisch war. Aber, ach, wie gut es doch tat, das alles loszuwerden.
    Mit wachsender Begeisterung sagte er: »Ihr müsst darüber hinaus warten, bis auch ihr Sohn zu Hause ist, dein bösartiger kleiner Halbbruder, Derek junior … der im Übrigen genauso ein Eiterpickel am Arsch der Menschheit ist wie sein Alter. Jungochse junior wird vermutlich ohnehin schon da sein, weil er, wie ihr ja wisst, zu Hause unterrichtet wird. Dein syphilitischer Stiefvater hat ja so seine eigenen schwachsinnigen Vorstellungen von Erziehung, die dir

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