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Stimmen der Angst

Stimmen der Angst

Titel: Stimmen der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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die Schulter geklopft.
    In den beiden brodelte es, denn wie alle Proleten ließen sie sich weniger vom Verstand leiten als von ihren Gefühlen, aber die Beretta sorgte dafür, dass sie die Beherrschung nicht verloren. Gleichzeitig waren sie gezwungen, sich mit der bitteren Erkenntnis abzufinden, dass die Pistole nicht seine einzige Waffe war. Da er bereit war, sich zu den Morden an Skeet und Fig zu bekennen, selbst wenn es nur hier, für keine anderen Ohren hörbar, in seinem Allerheiligsten geschah, musste er sicher sein, dass man ihn nicht vor Gericht bringen würde; er musste davon überzeugt sein, dass er unangreifbar war. Unwillig, voller Verbitterung, kamen sie wohl zu dem Schluss, dass sie, gleichgültig, wie sehr sie sich auch bemühen mochten, seinem überlegenen spielerischen Können, seiner außerordentlichen Intelligenz, seiner Missachtung aller Regeln, mit Ausnahme von denen, die er selbst aufgestellt hatte, und seinen klugen Täuschungsmanövern nicht gewachsen waren – neben allen diesen Waffen nahm sich die Beretta geradezu unbedeutend aus.
    Ahriman ließ ihnen einen Moment Zeit, diese Wahrheit in ihre porösen grauen Zellen einsickern zu lassen, dann beendete er das angespannte Schweigen. »Ich glaube, Sie gehen jetzt lieber wieder. Und damit Sie in diesem Spiel eine faire Chance haben, gebe ich Ihnen einen Rat mit auf den Weg.«
    »Spiel?«, sagte Martie.
    Die Verachtung und Abscheu, mit der sie das sagte, ließ Ahriman kalt.
    »Was wollt ihr eigentlich?«, stieß Dusty mit vor Erregung gepresster Stimme hervor. »Das Institut … warum?«
    »Nun ja«, sagte der Arzt, »Sie werden sicherlich verstehen, dass es manchmal sehr praktisch ist, jemanden außer Gefecht setzen zu können, der wichtigen politischen Entscheidungen im Wege steht. Oder diejenigen beeinflussen zu können, die die Macht haben, solche Entscheidungen durchzusetzen. Und manchmal … ein Sprengstoffanschlag von einem Rechtsextremen, in der nächsten Woche vielleicht von einem linken Terroristen, der Amoklauf eines Einzelkämpfers, ein spektakuläres Zugunglück oder eine Ölpest … alle diese Dinge finden ein enormes Echo in den Medien, lenken den Blick der Leute auf ein bestimmtes Problem und bewirken, dass Gesetze erlassen werden, die geordnetere gesellschaftliche Verhältnisse garantieren, die dafür sorgen, dass extremistische Strömungen im politischen Spektrum eliminiert werden.«
    »Leute wie Sie wollen uns vor Extremisten schützen?«
    Ohne den Hohn in Marties Stimme weiter zu beachten, sagte der Arzt: »Um auf meinen Rat zurückzukommen … Schlafen Sie von jetzt an nie zur gleichen Zeit. Bleiben Sie immer zusammen. Decken Sie sich gegenseitig den Rücken. Und vergessen Sie nie, dass jeder, der Ihnen auf der Straße begegnet, jeder, den Sie irgendwo in einer Menschengruppe sehen, zu mir gehören könnte.«
    Er sah ihnen an, dass sie nicht gehen wollten. Mit hämmerndem Herzen, aufgewühlt von einem Gefühlstumult aus Trauer, Wut und Entsetzen, standen sie da und wollten am liebsten auf der Stelle ihre innere Spannung abreagieren, hier und jetzt, wie es Leute wie sie eben immer wollten, weil sie keinen Sinn für langfristige Strategien hatten. Sie waren unfähig, die Diskrepanz zwischen ihrem sehnlichen Wunsch nach einer Lösung ihres Gefühlskonflikts und der nackten Tatsache ihrer Machtlosigkeit zu ertragen.
    »Gehen Sie«, sagte Ahriman und deutete mit der Beretta zur Tür.
    Sie gingen, weil ihnen nichts anderes übrig blieb.
    Auf seinem Monitor, der die Bilder der Überwachungskamera zeigte, sah er zu, wie die beiden das Wartezimmer durchquerten und in den Gang hinaustraten.
    Er steckte die Beretta nicht in das Schulterholster zurück, sondern legte sie griffbereit vor sich auf den Schreibtisch, dann setzte er sich hin und grübelte über diese neue Wendung der Ereignisse nach.
    Er musste unbedingt wissen, wie diese beiden Provinzler entdeckt hatten, dass sie programmiert waren, und wie es ihnen gelungen war, die Programmierung unwirksam zu machen. Ihre überraschende Selbstbefreiung war für ihn weniger eine persönliche Leistung als ein regelrechtes Wunder.
    Leider würde er vermutlich nur dann mehr erfahren, wenn er sie noch einmal unter Drogen setzen, ihre innere Kapelle wieder aufbauen und das Programm neu laden konnte, was nichts anderes hieß, als dass er den mühsamen dreistufigen Prozess, den er schon einmal mit beiden einzeln durchlaufen hatte, ein zweites Mal durchführen musste. Inzwischen aber waren sie

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