Stimmt's?
durch A 1 DH in harmloses Acetat verwandelt wird, verfügen 46 Prozent der Japaner und 56 Prozent der Chinesen nicht über dieses Enzym.
Die Folge: Ihr Körper kann das giftige Acetaldehyd nicht so schnell abbauen. Und das führt zu unangenehmen Symptomen: «Sie bekommen ein knallrotes Gesicht und beginnen zu schwitzen», erklärt die Professorin Christiane Bode, die sich an der Universität Hohenheim wissenschaftlich mit dem Abbauprozess des Alkohols beschäftigt. Dieses sogenannte «Flush»-Syndrom führt bei den meisten Betroffenen dazu, dass sie das einzig Vernünftige tun: nämlich die Alkoholzufuhr nach ein paar Gläsern zu unterbinden. «Der Rest übertrinkt die unangenehmen Symptome und betäubt sie mit Alkohol», erläutert Frau Bode. Und denen geht es dann richtig schlecht.
Einen Trost noch für die gebeutelten Asiaten: Der Enzymmangel führt nicht nur dazu, dass sie wenig Alkohol vertragen, er scheint auch die Gefahr zu reduzieren, alkoholsüchtig zu werden.
Bienen müssen sterben, wenn sie Warmblüter stechen
Stimmt. Die Arbeitsbienen (nur sie verfügen über die Verteidigungswaffe) müssen sterben, wenn sie ein Säugetier oder einen Menschen gestochen haben. Ihr Stachel ist mit Widerhaken versehen, die in unserer dicken, flexiblen Haut stecken bleiben. Bei dem Versuch, sich zu befreien, reißt sich die verzweifelte Biene fast immer den gesamten Hinterleib heraus und geht dann an der entstehenden Wunde zugrunde. Wenn sich eine Biene gegen andere Insekten, aber auch gegen Vögel verteidigt, kann sie ihren Stachel dagegen mehrmals verwenden.
Anders liegt die Sache bei Wespen, die viele Menschen nur allzu leicht mit Bienen verwechseln. Die ernähren sich auch von tierischem und menschlichem Eiweiß und sind schon deshalb viel aggressiver. Ihr sehr beweglicher Mehrwegstachel verfügt zwar ebenfalls über Widerhaken, aber Wespen besitzen eine stärkere Hinterleibsmuskulatur als die Biene, erzählt Hermann Geffcken vom Niedersächsischen Landesinstitut für Bienenkunde in Celle.
Dass die friedfertigen Bienen überhaupt den Menschen piksen, ist in aller Regel die fatale Folge eines Missverständnisses. Beispielsweise kann schon der Blütenduft des Haarshampoos die Immen in die Irre führen und die Kamikaze-Reaktion auslösen. Indes bleibt sensiblen Gemütern immerhin ein Trost: Offenbar spüren die Bienen keinen Schmerz, wenn sie mit ihrem Stachel irgendwo hängen bleiben. Zumindest haben Wissenschaftler bisher noch keine Hinweise darauf gefunden. Man kann sogar einer Biene, die gerade an einer Blüte saugt, einen Teil des Hinterleibs abschneiden, und sie trinkt unbeirrt weiter.
Die giftgefüllte Blase der Biene kann übrigens noch weiterpumpen, wenn sie samt Stachel aus dem Insekt gerissen wurde. Man sollte den Stachel auch nicht etwa mit einer Pinzette entfernen, weil man sonoch mehr Gift in die Wunde drückt. Die einfachste Methode: mit dem Fingernagel abkratzen.
Die weiblichen Hormone im Hopfen sind für den Bierbauch verantwortlich
Stimmt nicht. Zwar enthalten die weiblichen Hopfenblüten, die dem Bier zugefügt werden, tatsächlich Stoffe, die mit den weiblichen Hormonen des Menschen verwandt sind. Es gibt Anekdoten, nach denen die Hopfenzupferinnen deshalb früher unter Störungen der Monatsregel zu leiden hatten.
Fragt sich nur: Wie viel von diesen Substanzen gelangt ins Bier? Eine Studie an der TU München, Abteilung Weihenstephan (Achtung: Brauindustrie!), untersuchte 19 Biersorten auf den Gehalt an östrogenwirksamen Stoffen (das sind solche, die sich an die entsprechenden Rezeptoren in unserem Körper binden). Ergebnis: In elf Proben fanden die Forscher überhaupt nichts, und in den anderen waren nur Spuren nachweisbar. Die Forscher rechneten aus, dass man 1000 Liter Bier pro Tag trinken müsste, um einen spürbaren Effekt zu erzielen.
Wie entsteht also die Wampe? «Multifaktoriell», sagen die Experten. Da ist zunächst der Kaloriengehalt des Bieres: Der Liter enthält etwa 450. Hinzu kommt, dass der Alkohol die Fettoxidation hemmt, sprich: Fett kann sich leichter in Form von Polstern ablagern. Das haben Experimente in der Schweiz ergeben, bei denen Testpersonen ein Viertel ihres Kalorienbedarfs durch Alkohol deckten. Obwohl die Kalorienzahl unverändert blieb, wurde das Fett schlechter abgebaut.
Schwerer wiegt aber wohl die appetitanregende Wirkung des Gerstensafts. Der idealtypische Biertrinker greift halt neben der Maß gern zur Haxe. Ist das bei Weintrinkern anders?
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