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Stimmt's?

Stimmt's?

Titel: Stimmt's? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Drösser
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Import von Menschenhaar zu verzichten.
    Ganz sicher können die europäischen Brot-, Brötchen- und Keksesser seit dem 1.   April 2001 sein. Da trat nämlich eine E U-Richtlinie in Kraft, in der es zum Cystein ausdrücklich heißt: «Menschliches Haar darf nicht als Ausgangsmaterial für diese Substanz verwendet werden.» Jetzt kann die Backzutat allenfalls noch aus Schweineborsten stammen.

Wenn Frauen keinen BH tragen, leiern ihre Brüste aus
    Stimmt nicht. Die Frage «BH – ja oder nein?» scheint auch 30   Jahre nach den (angeblichen) Büstenhalter-Verbrennungsaktionen kämpferischer Feministinnen noch starke Emotionen auszulösen. Bleiben wir also ganz sachlich: Es gibt tatsächlich keine wissenschaftliche Untersuchung, die belegt, dass BHs das «Ausleiern» der weiblichen Brust verhindern können.
    Früher war die Ansicht weit verbreitet, dass die Bänder der Brüste eine Unterstützung brauchten, um der Schwerkraft besser standzuhalten. Das behauptet aber heute niemand mehr. Im Gegenteil: Es gibt Anzeichen dafür, dass diese Bänder degenerieren können, wenn sie im täglichen Auf und Ab nicht genügend gefordert werden. Wissenschaftler der Otsuma-Frauenuniversität in Tokio ließen elf Testfrauen jeweils drei Monate mit und drei Monate ohne BH herumlaufen. Ergebnis: Egal ob groß oder klein, nach drei Monaten im Korsett hing die Brust mehr als nach einem BH-freien Vierteljahr.
    Wenn die Brust zu hängen beginnt, dann ist das ein natürlicher Alterungsprozess, der bei manchen Frauen ausgeprägter ist als bei anderen.
    Gute Argumente für das Tragen eines BHs gibt es vor allem beim Sport: Christine Haycock von der amerikanischen New Jersey Medical School filmte Sportlerinnen mit einer Hochgeschwindigkeitskamera auf einem Laufband und bei anderen sportlichen Aktivitäten, mit und ohne BH. Ab Körbchengröße C, berichtet die Forscherin, vollführten die ungestützten Brüste beim Aerobic komplizierte spiralförmige Figuren in Form der Ziffer 8. «Kein Wunder, dass die Frauen sich unwohl fühlten», kommentiert Haycock.

Der durchschnittliche Deutsche besitzt nur vier Bücher
    Stimmt nicht. Die Behauptung wird oft noch ergänzt durch den Zusatz: «…   und da ist das Telefonbuch schon inbegriffen.» Bedenkt man, dass das Telefonbuch meist in zwei bis drei Bänden kommt, ist diese Zahl viel zu niedrig angesetzt. Aber Scherz beiseite: Schon die deutsche Durchschnittsküche ist eine kleine Bibliothek. Laut einer Erhebung der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) stehen dort zwölf Kochbücher, und die Hälfte davon wurde sogar im Lauf des vergangenen Jahres genutzt. Die nächste Fundgrube ist das Kinderzimmer. Nach einer repräsentativen Umfrage der Bertelsmann-Stiftung unter Kölner Familien mit Kindern besaß jedes Kind im Jahr 1993 die stolze Anzahl von 55   Büchern.
    Aber wie groß ist nun der Bücherbestand der deutschen Familie? Genaue Zahlen sind nicht zu bekommen. Das Statistische Bundesamt erfasst solche Zahlen nicht, denn Bücher «fallen nicht unter die langlebigen Gebrauchsgüter», heißt es aus dem Amt. Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels weiß zwar, dass 2007 in Deutschland 984   Millionen Bücher und Zeitschriften verkauft wurden, also etwa zwölf Stück pro Einwohner, aber was die Kunden mit den Büchern machen und wie viele davon dauerhaft im Regal landen, ist dort nicht zu erfahren. In einer Studie der Stiftung Lesen sollten die Befragten im Jahr 2008 ihren Bücherbestand grob schätzen. Danach besaßen 41   Prozent der Haushalte mehr als 50   Bücher, sechs Prozent sogar über 250.

Die rote Farbe im Campari entsteht durch gemahlene Läuse
    Stimmt nicht. Bis vor ein paar Jahren war es tatsächlich so: Der rote Farbstoff, der damals verwendet wurde, heißt Karmin, und er wird aus Schildläusen der Art
Dactylopius cacti
gewonnen, bekannt unter dem Namen Cochenillelaus. Die weiblichen Tierchen werden auf Kakteen ausgesetzt, deren Saft sie schlürfen. Bei der «Ernte» werden sie eingesammelt, getötet und in der Sonne getrocknet. Aus den gemahlenen Läusen wird schließlich der rote Farbstoff extrahiert. Streng genommen mussten Vegetarier sich damals überlegen, ob sie den roten Likör noch trinken wollten: Prost!
    Inzwischen wird die rote Farbe für den Campari synthetisch hergestellt, und niemand muss sich mehr vor den gemahlenen Insekten ekeln. Karmin, das als Lebensmittelfarbstoff das Kürzel E 120 hat, steckt aber noch in anderen Gegenständen des persönlichen Gebrauchs,

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