Stimmt's?
Kunstprodukt wenige Tänzer in einer Reihe und führen kompliziertere, choreographierte Schrittfolgen aus – so kann die Kamera das besser einfangen.
Ein Grund für diese Neuentwicklung soll gewesen sein, dass Quinn wohl ein lausiger Tänzer war und die Schrittfolgen der traditionellen Tänze zu kompliziert für ihn waren. Trotzdem musste man für die Nahaufnahmen des Sirtaki ein Fuß-Double einsetzen.
Skorpione begehen bei Gefahr Selbstmord, indem sie sich selbst stechen
Stimmt nicht. Es gibt die Geschichten von Skorpionen, die in einen Feuerkreis gesetzt wurden, die Ausweglosigkeit ihrer Situation «erkannten» und sich mit ihrem eigenen Stachel umgebracht haben sollen. Ein Leser erzählte mir, wie weit verbreitet die Legende vom suizidalen Skorpion ist: Als er 1973 Kommandant eines U-Boots war und dieses ein Wappen erhalten sollte, auf dem ein Skorpion abgebildet war, lehnte das Kommando der U-Boot -Flotte dieses Emblem ab mit dem Hinweis auf den «Selbstmörder».
Aber Skorpione begehen keinen Selbstmord, ebenso wenig wie die Lemminge, die sich angeblich von den Klippen ins Meer stürzen (eine Legende, die im ersten «Stimmt’s»-Buch behandelt wurde). Es ist strittig, ob es im Tierreich überhaupt Selbsttötungen gibt.
Die Geschichte mit dem Skorpion und dem Feuer beruht auf einer Fehlinterpretation. Skorpione sind als wechselwarme Tiere sehr hitzeempfindlich. Steigt ihre Körpertemperatur über ein gewisses Maß, etwa durch die Nähe von Feuer, so beginnen sie im Todeskampf wild zu zucken – und das wurde dann wohl als Selbstmordversuch gedeutet.
Aber selbst wenn der Skorpion sich selbst stechen würde, könnte es ihm nicht viel anhaben. Forscher von der Universität Marseille haben untersucht, ob ein Skorpion sich mit dem Nervengift, das bei anderen Lebewesen tödlich wirkt, selbst umbringen kann. Ihr Ergebnis: Das sogenannte Kalitoxin, das die Nerven der Opfer lähmt, hat beim Skorpion selbst keine Wirkung.
Für die Sommerzeit die Uhr um eine Stunde zu verstellen spart Energie
Stimmt nicht. Der englische Begriff bringt den Effekt der Sommerzeit auf den Punkt:
Daylight Savings Time
heißt übersetzt «Tageslichtsparzeit» und nicht «Energiesparzeit» – und vom Tageslicht haben die meisten Menschen ja tatsächlich mehr, wenn die Uhren auf Sommerzeit gestellt werden und damit der gesamte Tag um eine Stunde nach hinten verschoben wird.
Nach der Ölkrise der 70er Jahre wurde 1980 die Sommerzeit eingeführt in der Hoffnung, dadurch Energie einsparen zu können. Inzwischen ist dieser vermeintliche Energiespareffekt in mehreren Studien untersucht worden, und die sind sich einig: Wenn es eine Auswirkung gibt, dann ist sie winzig. Manche errechnen einen kleinen Spareffekt, andere kommen auf einen ebenso unbedeutenden Mehrverbrauch. Zusammenfassend kann man sagen: Es wird wohl tatsächlich weniger Strom für elektrisches Licht verbraucht. Aber da nur etwa zehn Prozent unseres Stroms für die Beleuchtung verwendet werden, sind das Einsparungen von Bruchteilen Prozent – die Energieversorger sagen jedenfalls, dass sie keinen Unterschied messen können. Mehr Energie wird dadurch verbraucht, dass es im Frühling und im Herbst morgens noch ganz schön kalt sein kann und durch die Verschiebung höhere Heizkosten entstehen. Und an den langen Abenden fahren die Menschen offenbar vermehrt ins Grüne und verbrauchen dadurch mehr Benzin.
Das einzige Argument für die Beibehaltung der Sommerzeit ist wirklich, dass es länger hell bleibt. Und das wiegt offenbar schwerer als die Probleme, die ein Teil der Menschheit mit der Zeitumstellung hat.
Sonnenblumen drehen sich zur Sonne hin
Stimmt. Die Frage wurde mir zuerst von Christoph Biemann gestellt, dem Christoph aus der «Sendung mit der Maus». Auch nach meiner Antwort ließ ihn die Sache nicht ruhig, und er produzierte mit einer Zeitraffer-Kamera einen wunderschönen Film für die Kindersendung, in dem man deutlich sieht, wie die Blumen ihre Köpfe nach der Sonne ausrichten, ihr im Verlauf des Tages folgen und sich sogar nachts von Westen nach Osten zurückdrehen, um die Sonne am nächsten Morgen wieder an der richtigen Stelle begrüßen zu können.
Fragen wir zunächst einmal: Wie kann eine Sonnenblume überhaupt den Kopf drehen? Schließlich haben Pflanzen keine Muskeln. Der Blütenkorb kann seine Orientierung nur verändern, indem der Stängel, der ihn hält, auf der sonnenabgewandten Seite stärker wächst. Daraus folgt sogleich, dass das Ganze nur
Weitere Kostenlose Bücher