Stimmt's?
A-Strahlen können länger auf die Haut einwirken.
Seit 2007 müssen gemäß einer E U-Richtlinie Sonnencremes auch vor UVA schützen. Es gibt aber noch kein einheitliches Kennzeichnungssystem, verlangt wird lediglich mindestens ein Drittel des UV B-Schutzes .
Inzwischen gibt es aber auch Produkte, die zuverlässig vor UV A-Strahlen schützen. Im Jahr 2008 ist eine Studie des Dermatologen Eggert Stockfleth von der Berliner Charité erschienen. Sein Team testete eine neue, apothekenpflichtige Schweizer Creme an Transplantationspatienten, die wegen ihres unterdrückten Immunsystems ein hundertfach erhöhtes Risiko für weißen Hautkrebs hatten. Die Probanden entwickelten in zwei Jahren keine neuen Karzinome. Eine Aussage über den schwarzen Hautkrebs (malignes Melanom) ist nach diesen Versuchen nicht möglich, weil der länger braucht, um sich zu entwickeln.
Fazit: Es gibt also tatsächlich wirksame Mittel gegen beide Sorten von U V-Strahlen . Hoffentlich setzt sich bald eine einheitliche Kennzeichnung der Kosmetikprodukte durch.
Die NASA hat für zwölf Millionen Dollar einen «Spacepen» entwickelt – die Russen benutzen Bleistifte
Stimmt nicht. Die russische Raumfahrtagentur verlässt sich in vielen Fällen auf einfachere, aber robustere Techniken und fährt damit offensichtlich gut – die Sojus-Kapseln aus den 60er Jahren fliegen noch heute, während das amerikanische Spaceshuttle (eine Technik der Siebziger) längst nicht so zuverlässig funktioniert. Auf diese russische Bodenständigkeit ist die Geschichte vom Hightechkuli gemünzt. Sie wird auch des Öfteren in Zeitungsartikeln erwähnt, doch sie ist unwahr.
Erstens: Der «Spacepen», den inzwischen jeder kaufen kann, wurde nicht von der NASA entwickelt. Der Stift, dessen Mine ständig unter Druck steht und der deshalb unabhängig von der Schwerkraft funktioniert – sogar unter Wasser –, ist eine Erfindung des Geschäftsmanns Paul Fisher. 1967 kaufte die NASA nach umfangreichen Tests 400 Stifte bei Fishers Firma, zum Stückpreis von 2,95 Dollar.
Zweitens: Fisher steckte nur rund eine Million Dollar in die Entwicklung des Wunderstifts.
Drittens: Die russischen Kosmonauten schreiben schon lange nicht mehr mit Bleistiften. Auch wenn diese technisch robust sind, so haben sie doch den Nachteil, dass sie ständig feinen Graphitstaub absondern – und der schwebt in der Schwerelosigkeit unkontrolliert durch die Kapsel. Bricht gar die Spitze ab, dann kann sie sich in die Atemwege der Raumfahrer oder in irgendein wichtiges elektronisches Gerät verirren, mit eventuell katastrophalen Folgen. Schon seit 1969 beziehen auch die Russen ihre im Weltraum eingesetzten Kulis von Fisher.
Von Hand Spülen ist umweltfreundlicher als die Spülmaschine
Stimmt nicht. Es ist gar nicht so leicht, die beiden Spülmethoden zu vergleichen. Während eine Spülmaschine praktisch immer dieselbe Menge Wasser und Spülmittel verbraucht, variiert das beim Handspülen stark von Mensch zu Mensch, weil da sehr unterschiedliche Techniken zum Einsatz kommen. Die einen spülen das gesamte Geschirr mit einer Beckenfüllung Wasser (sodass die letzten Teile in eine sehr trübe Brühe kommen) und lassen es dann abtropfen, andere brauchen vier Spülgänge, die dritten lassen das Wasser ständig fließen. Manche spülen das Geschirr am Schluss noch einmal ab, andere lassen es einfach abtropfen.
Wie unterschiedlich der Verbrauch dabei ist, erlebten Wissenschaftler der Universität Bonn, als sie eine interkulturelle Studie zum Handspülen durchführten. Sie luden in- und ausländische Besucher und Bewohner der Bundesstadt ins Labor ein und baten sie dort, ein 14 0-teiliges Normgedeck aus Tellern, Tassen, Gläsern und Besteck zu spülen.
Während der durchschnittliche deutsche Spüler mit 46 Litern Wasser auskam, verbrauchten Spanier und Portugiesen im Mittel 170 Liter. Ein einzelner Proband (seine Nationalität wird nicht genannt) brachte es sogar auf 447 Liter, also vier Badewannenfüllungen. Die Forscher berichten, dass manche Spüler das heiße Wasser sogar beim Abtrocknen laufen ließen – da kann man sich jede Ökobilanz sparen. Übrigens zeigten anschließende Sauberkeitstests keinen Zusammenhang zwischen dem Verbrauch an Wasser und Spülmittel und der Sauberkeit des Geschirrs.
Selbst die sparsamsten Testspüler konnten aber nicht mit einer modernen Spülmaschine mithalten, die nur 15 Liter Wasser benötigt. Auch beim Energieverbrauch war diese nicht zu schlagen.
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