Stimmt's?
funktioniert, wenn die Pflanze wächst. Dann verfolgen die geschlossenen Blütenkörbe tatsächlich tagsüber den Lauf der Sonne und machen ihrem französischen Namen
tournesol
(italienisch:
girasole
) alle Ehre. Eine beeindruckende Fähigkeit der «dummen» Pflanzen, die da durch die Evolution entstanden ist.
Durch die kuriose Drehung gelingt es den Pflanzen, in der Wachstumsphase 10 bis 15 Prozent mehr Sonnenenergie zu erhaschen, erzählt Volker Hahn, Sonnenblumenzüchter an der Universität Hohenheim. Ist die Pflanze ausgewachsen und die Blüte geöffnet, schauen die Sonnenblumen übrigens stur nach Osten.
An Händen und Füßen kann man keinen Sonnenbrand bekommen
Stimmt nicht. Zwar bekommt kaum jemand an diesen Körperstellen einen Sonnenbrand – aber das liegt vor allem daran, dass Handflächen und Fußsohlen nur selten direkt der Sonne ausgesetzt sind. «Die Entwicklung eines Sonnenbrands ist eine Funktion der Strahlungsintensität und der Verhornungsdicke», sagt Heinrich Raskokat, Dermatologe an der Universität Köln. Das heißt: Hornhaut bietet einen gewissen Schutz vor der Sonne. Die Dicke der Hornhaut ist individuell verschieden. Vor allem Kinder, die auf dem Bauch am Strand liegen und die Fußsohlen in die Sonne halten, können dort einen Sonnenbrand bekommen – und der ist dann sogar besonders schmerzhaft. Für Erwachsene schätzt Heiner Gers-Berlag, Sonnenschutzexperte bei der Firma Beiersdorf, den Lichtschutzfaktor durch die Hornhaut auf etwa drei bis vier.
Weil das Sonnenbrandrisiko an Händen und Füßen generell geringer ist, hat die Evolution an diesen Hautpartien auf Pigmente verzichtet. Wir werden dort nicht braun, und selbst Schwarze sind an diesen Stellen «weiß» – und entsprechend sonnenbrandgefährdet.
Angebrochene Sonnencremes vom vergangenen Jahr soll man nicht mehr benutzen, weil sie keinen Schutz mehr bieten
Stimmt nicht. Bei Kosmetika sind die gesetzlichen Regelungen zur Kennzeichnung relativ lax: Nur wenn sich Cremes und Lotionen nach der Herstellung weniger als 30 Monate in der ungeöffneten Tube halten, muss das vermerkt werden, ansonsten müssen die Packungenweder ein Haltbarkeits- noch ein Herstellungsdatum tragen, auch wenn Verbraucherverbände das seit Jahren fordern. Der Verbraucher kann also nicht ohne weiteres beurteilen, ob die zweieinhalb Jahre Mindesthaltbarkeitsdauer schon abgelaufen sind.
Es muss aber niemand Angst haben, dass der Lichtschutz in einem Jahr rapide nachlässt. Es gibt zwei Sorten von Substanzen, die vor der schädlichen Wirkung der U V-Strahlen schützen: Beim physikalischen Schutz reflektieren winzige Partikel die Strahlen; beim chemischen Schutz nehmen Moleküle die Energie der Strahlung in sich auf und geben sie als unschädliche Wärmestrahlung wieder ab. Beide Arten von Sonnenschutz sind chemisch recht stabil.
Wenn die Packung einmal geöffnet wurde, sinkt grundsätzlich die Haltbarkeit. Die Mittel werden ja nicht in einer klinisch sauberen Umgebung angewandt, und es können zum Beispiel Bakterien eindringen und die Cremes zersetzen. «Eine normale Kontamination mit Sand und Badewasser sollten die Substanzen aber aushalten», sagt Heiner Gers-Barlag von der Firma Beiersdorf. Faustregel: Eine angebrochene Sonnencreme, die noch einen passablen Eindruck macht – also nicht ranzig riecht und ihre ursprüngliche Konsistenz hat –, kann man ohne Bedenken auch noch nach einem Jahr benutzen.
Sonnencremes schützen vor Hautkrebs
Stimmt nicht. Die meisten Menschen glauben, dass eine Creme, die vor Sonnenbrand schützt, auch Hautkrebs verhindert. Aber diese Hoffnung ist trügerisch. Paradoxerweise kann die Anwendung von Sonnenschutzmitteln das Krebsrisiko sogar noch erhöhen.
Denn der «Lichtschutzfaktor» der Cremes bezieht sich nur auf den Sonnenbrand, der durch die sogenannten UV B-Strahlen ausgelöst wird, die am kurzwelligen Ende des ultravioletten Spektrums liegen.Dermatologen sind aber zunehmend über die längerwellige Variante besorgt, UVA genannt, die tiefer in die Haut eindringt und für vorzeitige Alterung sorgt, aber auch für den gefürchteten «weißen» und «schwarzen» Hautkrebs.
Ein Sonnenbrand ist zwar eine ungesunde und hautschädliche Angelegenheit, aber er ist auch ein (leider meist zu spät auftretendes) Warnsignal des Körpers: Wird die Haut rot, verziehen sich selbst die passioniertesten Sonnenanbeter in den Schatten. Wenn eine Creme nun nur die UV B-Strahlen abblockt, bleibt das Warnsignal aus, und die UV
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