Stimmt's?
Geschwindigkeit und damit einen niedrigeren Druck entwickelt als die Luft an der Flügelunterseite. Dieser Druckunterschied zweier Luftströme reicht aus, um tonnenschwere Flieger aus Stahl in der Luft zu halten. Und ganz Ähnliches passiert beim Schiffssegel: Die innen vorbeiströmende Luft ist langsamer als der äußere Luftstrom, und folglich entsteht eine Art«Auftrieb» – nur dass die resultierende Kraft nicht nach oben weist, sondern schräg nach vorn. Durch den Kiel und den Bootskörper wird die seitliche Komponente dieser Kraft «abgefangen», sodass sich insgesamt eine Bewegung nach vorn ergibt. Diese Kraft kann erheblich größer sein als der Schub des Windes.
Wie schnell das Boot dann tatsächlich fährt, hängt natürlich hauptsächlich von der Form des Rumpfes ab. Der geltende Geschwindigkeitsweltrekord für Segelboote wurde übrigens 2009 von der «Hydroptère» des Franzosen Alain Thebault aufgestellt. Er liegt bei 46,52 Knoten, das sind 86,16 Kilometer pro Stunde.
Wenn man in Sekt badet, wird man betrunken
Stimmt nicht. In Sekt zu baden ist doch eher ein ausgefallener Freizeitspaß. Die Physiologen, die ich zunächst befragt habe, antworteten denn auch, es gebe erstaunlich wenige wissenschaftliche Untersuchungen darüber, wie wir Alkohol durch die Haut aufnehmen. Sie konnten sich aber vorstellen, dass man auf diese Weise betrunken wird, weil Ethanol, der Alkohol im Sekt, als eher kleines Molekül auch die meisten Membranen ohne Probleme passiert, etwa die Haut. Besonders durchlässig ist die Haut zwischen den Zehen und im Intimbereich.
Dann aber meldete sich der Rechtsmediziner Achim Schäfer bei mir, und dem war das Phänomen schon des Öfteren untergekommen – nicht das Sektbad, aber eine angebliche Resorption von Alkohol durch die Haut. Vor Gericht würden Alkoholtäter oft behaupten, sie hätten den in ihrem Blut nachgewiesenen Alkohol nicht wissentlich getrunken, sondern irgendwie unbemerkt und damit schuldlos durch die Haut aufgenommen, etwa weil sie aus medizinischen Gründen Umschläge mit alkoholgetränkten Tüchern gemacht oder eine großflächige Hautdesinfektion mit Alkohollösung vorgenommen hätten.«Alle diese Fälle sind hinreichend erforscht, und es ist bekannt, dass man auf diese Weise keine Blutalkoholkonzentration von höher als etwa 0,1 Promille erreichen kann», schreibt Schäfer.
Zwar wirkt das Sektbad auf die gesamte Hautfläche, dafür ist aber auch die Konzentration des Alkohols viel geringer. Man kann also davon ausgehen, dass das Bad keinen allzu heftigen Rausch auslöst. Allenfalls könnte noch das Kohlendioxid, das sich über der Oberfläche konzentriert, benebelnd wirken.
Und Vorsicht ist bei Babys und Kleinkindern geboten: Italienische Ärzte berichteten 1991 in der Zeitschrift
Pediatric Emergency Care
über den Fall eines vier Wochen alten Babys, dessen Nabelschnurrest mit alkoholgetränkten Verbänden behandelt wurde. Die Eltern klagten darüber, dass das Mädchen lethargisch sei – tatsächlich war es wohl betrunken. Zum Glück war der Rausch nach kurzer Zeit vorbei.
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Man kann mit Sekundenkleber auch Wunden verschließen
Stimmt. Cyanacrylat, so der chemische Name des schnellen Klebers, stammt aus den Labors der amerikanischen Firma Kodak. Sein ursprünglicher Zweck war militärischer Natur, hatte aber nichts mit Wunden, ja noch nicht einmal etwas mit Kleben zu tun: Sein Entdecker Harry Coover war 1942 auf der Suche nach einem unzerbrechlichen, transparenten Kunststoff für die Zieloptik von Panzern. Das klebrige Zeug war jedoch für diese Zwecke nicht geeignet, und so blieb es jahrelang unbeachtet. Erst später kam man auf die Idee, die Substanz als Klebstoff einzusetzen – 1958 kam der erste Sekundenkleber unter dem Namen Eastman #910 auf den Markt.
Cyanacrylat lässt auch Finger beängstigend schnell und fest aneinanderkleben, und so lag die Idee nicht fern, den Klebstoff für die Behandlung von Wunden einzusetzen. Eine feuchte Umgebungmacht ihm nämlich nichts aus – im Gegenteil. Erst durch Wasser, das er normalerweise aus der Luftfeuchtigkeit bezieht, wird der Kleber richtig fest. Tatsächlich nutzte das U S-Militär Cyanacrylat-Spray im Vietnamkrieg zur Behandlung großflächiger Wunden, deren Blutung man damit schnell zum Stillstand brachte.
Am besten geeignet ist der Superkleber allerdings zum Schließen von Schnittwunden. Denn dafür bringt er diverse Vorteile mit sich: Die Wunden lassen sich damit sehr exakt
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