Stimmt's?
eigener Erfahrung bestätigen zu können: Ich bleibe dabei, bis mir jemand einen plausiblen Beweis für das Gegenteil vorlegt!
Generationen von geplagten Müttern haben schon die eigene Ernährung für die Darmkoliken ihres Säuglings verantwortlich gemacht und sich fast nur noch von Wasser und Brot ernährt. Doch meistens hat das nichts geholfen. Das Kind schrie weiter.
Ein Großteil der Mütter müsste sich solche Selbstbeschränkungen nicht auferlegen. Ein Autor der Fachzeitschrift
tägliche praxis
jedenfalls fand kaum wissenschaftliche Belege dafür, dass die Ernährung der Mutter für Blähungen beim gestillten Kind sorgt. Es sei oft noch nicht einmal sicher, dass der Grund für das Geschrei der Babys überhaupt Blähungen sind – man kann den neugeborenen Säugling ja leider nicht fragen, was ihm fehlt.
Außerdem: Wie sollen die blähenden Stoffe in die Muttermilch gelangen? Bei Erwachsenen entstehen die Darmwinde dadurch, dass im Darm unverdaute Ballaststoffe, etwa aus Hülsenfrüchten, von Bakterien abgebaut werden. Und was die Mutter nicht verdaut hat, das kann auch nicht in die Muttermilch gelangen. Die Blähgase selbst natürlich erst recht nicht.
Die Zeitschrift führt dann noch eine Untersuchung an, bei der 272 stillende Mütter über den Zusammenhang von Ernährung und Koliken befragt wurden. Dabei ergab sich nur bei Kuhmilch, Zwiebeln und Kohl eine signifikante Korrelation – aber das war ja auch eine Umfrage unter Müttern, die alle die Geschichte von den Blähstoffen kannten und deren Erwartung sicherlich ihre Erfahrungen mitgeprägt hatte.
In einem Fall gibt es aber tatsächlich einen Zusammenhang: Wenn der Säugling gegen Kuhmilch-Eiweiß allergisch ist, sollte die Mutter tunlichst auf Milchprodukte verzichten. Denn das tierische Milcheiweiß kann sehr wohl in die Muttermilch übergehen.
Ansonsten kann man den geplagten Eltern wohl nur sagen: Die sogenannten «Drei-Monats-Koliken» kommen und gehen, und es gibt nur wenige Mittel, das schmerzgepeinigte Baby zu beruhigen. Da hilft nur eins: durchhalten.
Es gibt eine Korrelation zwischen der Zahl der Störche und der Zahl der Geburten
Stimmt. Der statistische Begriff «Korrelation» bedeutet nicht, dass es einen kausalen Zusammenhang gibt – sondern nur die Beobachtung, dass eine Größe wächst, wenn es auch die andere tut. Seit über 50 Jahren gelten Geburten und Störche als Paradebeispiel dafür, und Statistiker haben sich immer wieder damit beschäftigt.
Zum Beispiel Robert Matthews von der Aston University in Birmingham. Im Jahr 2000 hat er die Storch- und Geburtenzahlen aus 17 europäischen Ländern zusammengetragen und kommt zu einer einfachen Korrelation: je mehr Störche, desto mehr Geburten. Einfach erklären lässt sich dieser scheinbare Zusammenhang mit der «verborgenen Variablen» Fläche: In größeren Ländern findet man mehr Störche, aber auch mehr Menschen.
So weit, so banal. Es gibt aber auch differenziertere Untersuchungen: «New Evidence for the Theory of the Stork» . («Neue Beweise für die Theorie vom Storch») war ein Artikel überschrieben, den Thomas Höfer vom Bundesinstitut für Risikobewertung in Berlin 2004 zusammen mit zwei Koautorinnen, darunter eine Hebamme, in der Fachzeitschrift
Paediatric and Perinatal Epidemiology
veröffentlichte. Die Ergebnisse: In Niedersachsen sank sowohl die Anzahl der Störche als auch der Neugeborenen von 1970 bis 1985, danach blieben beide Werte etwa konstant. In Berlin, wo es praktisch keine Störche gibt, verzeichneten sie einen Anstieg außerklinischer Geburten zwischen 1990 und 2000. Wie war nun das zu erklären? Die Forscher bezogen das Umland mit ein – und siehe da, dort wuchs die Storchenpopulation just in dem Maße, wie die Berliner Hausgeburten zunahmen. Der logische Schluss: Brandenburger Störche bringen die Babys in die Stadt. Sicherheitshalber nennen die Autoren ihre Arbeit eine «humorvolle Fallstudie für die Lehre der perinatalen Epidemiologie».
Solche statistischen Spielereien sind von den Autoren also immer als pädagogische Warnung gedacht, dass man aus einer Korrelation nicht auf eine Kausalität schließen darf. Der Zusammenhang kann zufällig sein (so stiegen im vergangenen Jahrhundert viele Datenwerte kontinuierlich, ohne etwas miteinander zu tun zu haben), oder aber die Größen hängen auf komplizierte Weise von einer oder mehreren weiteren Größen ab.
Man kann mit einem kräftigen Tritt Straßenlaternen «austreten»
Stimmt. Eine
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