STINKBOMBE oder Agent Archie jagt Dr. Doom
ihrem Ãrger Luft zu machen.
»Hören Sie!« Archie kochte vor Wut. »Genau um fünf vor vier müssen Sie bei der Hamburger Polizei anrufen und ein Verbrechen im Atomic Salon anzeigen.«
»Dann hat die Entführung aber noch nicht stattgefunden.«
»Das weià die Polizei ja nicht. Es muss ja auch gar keine Entführung sein â es könnte sich genauso gut um einen Anschlag oder einen Ãberfall oder so was handeln. Was wir erreichen wollen, ist, dass unser Freund und Helfer genau dann dort eintrifft, wenn die Entführung stattfindet.«
»Gute Idee.« Highwater wirkte überrascht.
»Ich versuche währenddessen, irgendwie zur Galerie zu kommen«, fuhr Archie fort. »Barney checkt gerade im Internet die Flugpläne. Wenn in den nächsten zwanzig Minuten ein Flug in Bournemouth abgeht, könnten wir es noch schaffen.«
Highwater schien die Hand auf das Telefon zu halten, während sie mit jemand anderem sprach. Ihre Stimme wurde durch ein lautes Knistern übertönt, sodass Archie sie nicht mehr richtig hören konnte.
»X-Ray schafft es nicht rechtzeitig«, sagte sie. »Sie hat nach Flügen gesucht und herausgefunden, dass vor halb vier heute Nachmittag von London aus nichts zu machen ist.«
»Okay«, sagte Archie. »Wir schicken euch beiden dann eine Postkarte.«
»Hör zu, Yankee!«, befahl Highwater in autoritärem Tonfall. »Ich möchte Zulu und dich nur ungern alleine losschicken. Aber irgendwas müssen wir ja tun. Denkt bitte daran, auf keinen Fall zum Angriff überzugehen. Es handelt sich hier ausschlieÃlich um einen Ãberwachungsauftrag. Habe ich mich klar ausgedrückt?«
»Wie KloÃbrühe. Ich muss dann jetzt«, sagte Archie und legte auf.
Er ging zurück in sein Zimmer, wo Barney hektisch die Tastatur bearbeitete.
»Komm schon«, sagte er, während er sich seinen Kapuzenpullover überzog. »Wir müssen so schnell wie möglich in den Flieger steigen.«
Barney lieà sich im Schreibtischstuhl zurückfallen und hob die Hände. »Von Bournemouth aus gibt es keine Flüge«, seufzte er. »Am schnellsten geht es, wenn wir in Amsterdam umsteigen, aber dann sind wir trotzdem noch ungefähr drei Stunden zu spät da.«
Archie beugte sich über seinen Freund hinweg, öffnete die Schreibtischschublade und griff nach einem Bündel Euroscheine. »Die könnten sich als nützlich erweisen«, murmelte er. »Und wo ist mein Rucksack?«
»Archie«, rief Barney. »Hast du mir überhaupt zugehört? Es gibt keine Flüge, die uns rechtzeitig da hinbringen können.«
Als Archie seinen Freund ansah, konnte er sich ein Lachen nicht verkneifen.
»Ich habe nichts von Flügen gesagt«, sagte er. »Ich sagte, wir sollten schnellstmöglich in den Flieger steigen .«
Kapitel 20
Drei Minuten später trafen sich Archie und Barney an der Haustür. Barney war kurz in der Küche gewesen und hatte den Rucksack mit Proviant gefüllt, während Archie die Zeit am Computer im Büro seines Vaters genutzt hatte.
»Startklar?«, fragte Archie.
Barney strahlte und zuckte mit den Schultern. »Was auch immer du vorhast, ich bin bereit!«
»Oma!«, rief Archie und öffnete die Tür. »Ich geh mit Barney raus â bis später!«
»In Ordnung, Schatz«, lautete die Antwort aus der Ferne. »Passt auf euch auf.«
Archie lieà die Haustür hinter sich ins Schloss fallen und führte Barney den breiten Kiesweg entlang, der über das Anwesen der Hunts führte. Zweihundert Meter vom Haus entfernt teilte sich der Weg. Anstatt geradeaus auf das Tor zuzulaufen, das das Anwesen von der StraÃe trennte, nahm Archie die Abzweigung in Richtung Tannenwald. Der Pfad führte die Jungen durch eine schmale Lücke zwischen den Bäumen, hinter der sich eine ebene Rasenfläche auftat, die ungefähr halb so groà war wie ein FuÃballfeld. Auf der entgegengesetzten Seite stand ein groÃes, silbernes Bauwerk mit gewölbtem Dach. Die Tannen schirmten die quadratische Fläche und das Gebäude wie Wände vor neugierigen Blicken ab.
Archie führte Barney über den Rasen und blieb dann vor der Tür des silbernen Gebäudes stehen.
»Die Flugzeughalle von deinem Vater?«, rätselte Barney. »Was machen wir hier?«
»Das wirst du gleich sehen«, sagte Archie und gab auf dem
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