STINKBOMBE oder Agent Archie jagt Dr. Doom

Fläche rollen.
    Â»Bist du sicher, dass du weißt, was du da tust?«, fragte Gemma Archie, als er an einem Hebel zog, um die Düsen auf Schweben zu stellen.
    Archie lächelte sie über die Schulter hinweg an. »Mach dir da mal keine Sorgen«, sagte er und schob die Schubhebel nach vorne. »Einen Jet zu fliegen ist doch ein Kinderspiel.«
    Â»Bitte schnallen Sie sich an«, sagte Barney. »Wir sind jetzt zum Absturz … ich meine Abflug bereit.«
    Als der Jet eine Flughöhe von dreitausend Metern erreicht hatte, hatte Archie sich bereits mit der Flugsicherung über Funk auf einen Flugplan nach Lyon verständigt und Kurs auf ihren ersten Kontrollpunkt genommen. Sobald das Flugzeug sich stabilisiert hatte, gab er die übrigen Wegpunkte in den Navigationscomputer ein.
    Â»Das ist echt raffiniert«, rief Gemma von hinten. »Man fühlt sich, als ob man in einer von diesen protzigen Limousinen herumfahren würde, aber in Wirklichkeit sitzt man in einem Jet. Und das hat dein Vater erfunden?«
    Archie nickte.
    Â»Der muss ziemlich cool sein«, sagte Gemma.
    Archie nickte zustimmend und atmete tief durch.
    Barney drehte sich in seinem Sitz um und lächelte Gemma anerkennend an. »Das mit dem Fahrer hast du echt gut hingekriegt«, sagte er. »Genau dasselbe hätte ich auch getan – mich auf die interne Richtlinie Sieben-Sechs-Alpha berufen.«
    Gemma nickte. »Wirklich?«
    Â»Jawoll«, bestätigte Barney zackig mit einem Augenzwinkern.
    Â»Das wundert mich«, sagte Gemma abwesend, während sie die grüne Landschaft weit unter ihnen betrachtete. »Eine interne Richtlinie Sieben-Sechs-Alpha gibt es nämlich gar nicht. Ich habe geblufft. Ich wusste, dass er sich aus Angst, dumm dazustehen, nicht trauen würde, das zu überprüfen.«
    Â»Ja, klar.« Barney beeilte sich, ihr zuzustimmen. »Genau das meinte ich. Ich hätte mir so was wie eine interne Richtlinie mit dem Namen Sieben-Sechs-Alpha ausgedacht , wenn mir das passiert wäre.«
    Â»Auch egal …«, murmelte Gemma.
    Als Barney sich wieder in seinem Sitz umdrehte, bekam er mit, wie Archie ein Lachen unterdrückte.
    Â»Was ist daran denn so lustig?«, fragte Barney.
    Â»Nichts«, sagte Archie und kniff die Lippen zusammen.
    Als der Navigationscomputer der Dragonfly Archie anwies, innerhalb von fünf Minuten den Sinkflug einzuleiten, begannen seine Hände zu schwitzen. Gemma hatte einen Großteil des etwa einstündigen Fluges damit verbracht, mit ihrem Laptop im Internet zu surfen. Auf mehreren Klatsch- und Tratschseiten waren Fotos von Caesar Romario zu sehen, der es sich in seiner luxuriösen Villa gut gehen ließ. Dank zahlreicher Luftaufnahmen sollte es ihnen möglich sein, ihr Ziel bereits im Anflug zu orten. Finn lehnte sich sichtlich beeindruckt von der Landschaft, die gemächlich unter ihm vorbeizog, in seinem komfortablen Sitz zurück.
    Â»Wissen wir denn, ob Doom alleine arbeitet?«, fragte Archie.
    Â»Wir sind uns ziemlich sicher, dass er noch Unterstützung hat«, antwortete Gemma, deren Finger immer noch über die Tastatur ihres Laptops flogen. »Kurz bevor Feindt vor ein paar Jahren seinen Tod vortäuschte, wurde ein Gefängnistransport mit verurteilten Gewalttätern in London überfallen. Wir haben Hinweise dafür, dass er den Überfall finanziert hat.«
    Â»Aber warum sollte er Straftäter befreien wollen?«, fragte Archie.
    Â»Wir glauben nicht, dass er sie befreit hat. Im Gegenteil«, erklärte Gemma und grinste zynisch. »Unserer Theorie nach, missbraucht er die Verbrecher als menschliche Versuchskaninchen, um seine Technik zu perfektionieren. Genauso wie er sich an ihrer DNA zu schaffen gemacht hat, hat er sie wahrscheinlich geklont, damit sie sein Versteck verteidigen.«
    Â»Klingt doch sympathisch.« Archie konnte sich eine ironische Bemerkung nicht verkneifen. »Hast du eine Ahnung, wie er seine letzten Opfer ausgewählt hat?«
    Â»Wir sind uns ziemlich sicher, dass er Zugang zu POPEL hat«, erklärte Gemma. »Karl Schumaker und Henry Ulrik gehörten zu den besten Hundert ihres Jahrgangs, und dein Vater hatte sogar den höchsten POPEL -Wert im ganzen Land, als er sechzehn Jahre alt war.«
    Archie erlaubte es sich, einen Moment lang stolz zu sein. »Das bestätigt also die Theorie, dass Doom früher mal bei der Regierung angestellt war?«
    Â»Genau.