STINKBOMBE oder Agent Archie jagt Dr. Doom
Flugzeugnase zur Küste zeigte, bevor er sie auf der harten Oberfläche aufsetzte. Er schaltete die Triebwerke ab, löste den roten Schnappverschluss über seinem Kopf und schob dann die Kanzelhaube zurück.
Archie sprang auf das Dach und drehte sich langsam auf der Stelle, um sicherzustellen, dass er mit seiner Landung kein Empfangskomitee angelockt hatte. Dann ging er zum äuÃersten Ende des Flachdachs und schaute vorsichtig hinunter. Von einem plötzlichen Schwindelgefühl überwältigt, machte er sofort wieder einen Satz zurück.
Es war, als ob er am äuÃersten Ende eines gigantischen Sprungturms stünde. Nur ein etwa zwanzig Meter langer freier Fall trennte ihn vom felsigen Boden. Der Hang fiel weitere hundert Meter steil ab, bevor er in eine flacher abfallende und grünere Böschung mündete, auf der exklusive Villen verstreut lagen. Weit unten schlugen die kräftigen Wellen des Mittelmeeres gegen die roten Sandsteinfelsen.
»Alles okay bei dir?«, fragte Barney. »Du siehst etwas käsig aus. Sag mir bloà nicht, dass unser furchtloser Pilot Höhenangst hat.«
Archie schluckte und zwang sich, zu lächeln. »Das ist doch albern«, sagte er.
Gemma und Finn gesellten sich zu ihnen aufs Dach und die vier nahmen sich einen Moment Zeit, um das Gebäude in Augenschein zu nehmen. Im Schutz der beiden Gebäudeflügel lag eine groÃzügige, dreieckige Veranda, die man vom Dach aus über eine Steintreppe betreten konnte. Die Veranda führte zu dem weitläufigen Pool, in dem Archie Caesar Romario auf MTV hatte schwimmen sehen. Abgesehen von den beiden riesigen, verspiegelten Glasquadraten, die auf das Meer hinausstarrten, hatte das Gebäude anscheinend weder Türen noch Fenster und war komplett mit schwarzem Gummibelag beschichtet wie der Boden moderner Spielplätze.
»Es sieht so auf, als ob Doktor Doom sein Versteck etwas verbarrikadiert hat, seitdem er hier eingezogen ist«, stellte Archie fest.
»Mir gefällt das nicht«, sagte Barney und schielte über das Dach. »Es ist viel zu still hier. Wo sind Dooms Wachmänner?«
»Der braucht hier keine Wachleute«, sagte Gemma. »Was können wir schon ausrichten, solange wir hier auf dem Dach feststecken?«
»Warum stecken wir auf einem Dach fest?«, fragte Finn.
Die vier Freunde verharrten und dachten stillschweigend darüber nach, was sie nun tun könnten. Archie wusste, dass sein Vater ganz in der Nähe war â wahrscheinlich nur wenige Meter unter ihm â aber solange sie keinen Weg fanden, in das Gebäude einzudringen, war er für ihn unerreichbar. Er sah auf die Uhr â es war kurz nach eins. In weniger als einer Stunde würde Doktor Doom sein schreckliches Experiment durchführen, das das Ende für seinen Vater und die anderen Gefangen, wenn nicht sogar der ganzen zivilisierten Welt, bedeuten würde.
»Man muss da doch irgendwie reinkommen«, sagte Archie erschöpft.
»Nur, wenn man die Falltür öffnet.«
Er drehte sich um und starrte Finn entgeistert an.
»Welche Falltür?«, fragte er.
Finn sah ihn ausdruckslos an.
»Du hast etwas über eine Falltür gesagt, die man öffnen kann«, erinnerte ihn Archie vorsichtig.
Finn dachte einen Augenblick lang nach und schüttelte dann den Kopf. »Unmöglich.« Er kräuselte entschuldigend seine Fischlippen. »Die einzige Falltür weit und breit ist mit einem hydraulischen Druck von zweihundert bar verschlossen. Sie öffnet sich nur, wenn man einen Code in das Tastenfeld eingibt, das neben dem jungen Baum in die Felswand eingelassen ist.«
Archie sah Gemma an und rannte auf den Punkt zu, an dem die beiden Gebäudeflügel zusammenliefen. Die anderen folgten ihm und versammelten sich vor dem knorrigen Baum, der irgendwie aus dem Felsen herauszuwachsen schien.
»Wo ist es?«, fragte Archie, die raue Wand vor sich absuchend.
»Wo ist was?«, fragte Finn. »Suchst du was Bestimmtes?«
»Das Tastenfeld«, sagte Gemma energisch. »Du sagtest, das Tastenfeld zum Ãffnen der Tür sei hier an der Felswand neben dem Baum.«
»Das hab ich gesagt?« Finn starrte abwesend vor sich hin, sein Mund öffnete sich. »Aber wenn Doom die Tastatur hier angebracht hätte, dann könnte es doch jeder sehen.«
Archie, Barney und Gemma stöhnten. Finn fuhr fort: »Deswegen ist sie auch hinter dieser
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