Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)
das Kinderkrankenhaus Bright-«
»Murdock, deine verdammten Haustiere versuchen sich mal wieder gegenseitig umzubringen!«, rief Tara laut und unterbrach Edward. Murdock seufze laut.
»Ist gut, ich werde einmal nachsehen.« Er ging auf einen kleinen Durchgang zu. Edward folgte ihn dabei stumm. Er öffnete eine Tür und es war sofort das wilde kreischen mehrerer Tiere zu hören. Man konnte sie nicht erkennen, da der Raum vollkommen im Dunkeln lag. Nur ihre hell leuchtenden Augen waren zu sehen.
»Was willst du denn?«, fragte Murdock genervt. »Es ist doch alles in Ordnung!«
»Euer Vater, musste er sterben, weil er an diesem Fall arbeitete?«, fragte Edward, der Murdock dabei beobachtete, wie er eine Kreatur streichelte, welche hell leuchtende, weiße Augen hatte.
»Ja das ist wahr«, sprach Murdock leise. »Doch eigentlich starb er nicht. Er wurde entführt. Man geht nur davon aus, dass er zusammen mit meiner Mutter im Haus umkam, da das schwarze Feuer nichts als Asche übrig ließ.«
»Weshalb seid Ihr Euch so sicher, dass er noch lebt?«
»Ich hab ihn gesehen! Ich hab gesehen, wie einige Personen meinen Vater mitnahmen. Und auch wie Bobby ihnen hinterher fuhr um ihn zu befreien. Das letzte Mal, dass ich ihn je gesehen habe. Er war so ein netter Roboter.«
»Bobby? War das vielleicht ein schwarzer Selvos mit roten Flammen?« Murdock stand auf und drehte sich zu ihm um.
»Ach nein«, lachte er. »Er war ein alter Morris Minor Panda. Zumindest meistens.«
»Panda?«, fragte Edward blinzelnd.
»Ach stimmt ja«, atmete Murdock schwer. »Hier in Astrian gibt es diesen Ausdruck ja nicht.«
»Welchen Ausdruck?«
»Naja, in Baskon sind die Polizeiautos doch rot- oder schwarz-weiß gestreift. Genau wie bei einem Panda. Deshalb werden sie bei mir zu Hause auch Panda Car genannt.« Er atmete tief ein. »Ach ja. Der gute alte Onkel Bobby. Mein Vater war sehr oft nicht da, deshalb hat er immer auf mich und meine Schwester aufgepasst. Er war ein wirklich besonderer Roboter. In ihm war eine Alchemie-Maschine eingebaut. Deshalb konnte er sich immer und überall von einem Androiden in ein Auto verwandeln. Er war so gesehen ein metallener Dracon. Aber er hat sich selten in einen Selvos verwandelt und dann auch nie in einen mit roten Flammen.«
»Eine Alchemie-Maschine? Laufen die nicht mit Azoth?«
»Eigentlich schon, doch das wäre für einen Roboter viel zu gefährlich. Auch wenn er es separat aufbewahren würde, hätte es früher oder später Einfluss auf seinen Körper genommen. Dafür ist Panazee viel besser. Zugeben verbrauchte er damit viel mehr, als wenn er Azoth genommen hätte, doch das war einfach sicherer.«
»Panazee, aber das hat doch auch Auswirkungen auf einen Roboter.«
»Er konnte dies jedoch separat verstauen, ohne dass es ihn direkt beeinflusst. Doch ich muss zugeben, dass dies eine wirklich schwierige Angelegenheit für einen so großen Trinker wie ihn war. Schließlich musste er es ja ständig aufbewahren und durfte es nicht für seine niederen Gelüste verbrauchen.«
»Dieser Roboter ist also mit Eurem Vater verschollen? Und Eure Mutter starb im Feuer. Doch was wurde aus Eurer Schwester?«
Erneut atmete Murdock tief aus. Er lief aus dem Raum hinaus und schloss die Türe. »Sie lebte mit mir zusammen im Waisenhaus. Doch kurz nach meinem neunten Geburtstag kam ein Mann zu Besuch. Der Mann, der auch meinen Vater verschleppt hatte. Er war sehr an mir interessiert. Nur an mir. Aus diesem Grund blieb meine Schwester im Waisenhaus zurück.« Murdock lächelte wieder ein wenig. »Doch eigentlich ist es so am besten, dass sie dort geblieben ist.«
»Habt Ihr nie nach ihr gesucht?«
»Es ist besser, wenn sie nicht weiß was aus mir geworden ist. Es würde nur ihr Herz brechen. Und wenn ich nach ihr suchen würde. Ich glaube nicht das ich in ihr Gesicht sehen könnte.«
Edward blickte lange auf Murdock, der noch immer traurig und in Gedanken vertieft auf den Boden starrte. Auch wenn er ihn für einen verrückten Psychopathen hielt, konnte er es nicht mit ansehen und versuchte ihn deshalb wieder abzulenken. Er ließ kurz seinen Blick im Zimmer schweifen. In dem kleinen Raum standen mehrere kleine Tische, auf denen merkwürdige Behälter mit den verschiedensten Flüssigkeiten standen.
»Ihr seid Alchemist?«, fragte er verwundert.
Murdock hob seinen Kopf. »Oh ja das bin ich!«, grinste er nun wieder besser gelaunt. »Wie heißt es so schön, Alchemisten sind die Künstler unter den
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