Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)
Kamera noch wütend an bevor er sich wieder der Tür zuwandte. Er atmete tief ein und betrat allmählich das Haus. Sofort wurde er von der schwülheißen Luft fast wieder zurückgedrängt. Jedes Mal, wenn er das Gebäude betrat, glaubte er es wäre wärmer als zuvor. Auch wenn er dies schon von den vielen Besuchen bei Shawn gewöhnt war, schien es ihm hier immer wieder zu überwältigen. Er ging schnell weiter, da er sich im Haus nur so kurz wie möglich aufhalten wollte. All die Roboterhelfer von Desmond, die diesmal nicht einfach regungslos dastanden, beobachteten ihn dabei. Auch Knock lief aus einer Tür im untersten Stockwerk heraus.
»Wieder einen neuer Fall?«, fragte er mit wenig Interesse.
»In Queens sollen illegale Wettkämpfe ausgetragen werden«, sagte Edward müde.
»Das interessiert mich doch nicht«, entgegnete der Roboter mürrisch und fuhr auf die Eingangstüre zu.
Mit bedächtigen Schritten lief er die Treppen hinauf die beiden Schlangen, die sich um das Geländer im zweiten Stock wanden, folgten leise lachend seinen Schritten.
»Sie mal da Amy«, kicherte Aphy. »Der kleine Menschenschwächling ist wieder da.«
»Mich wundert es nur, das er so lange überleben konnte.« Nun lachten sie lauter.
»Macht euch nur lustig!«, flüsterte Edward leise und lief einfach weiter.
»Na sie mal einer an, wer wieder da ist!«, rief Rob grinsend. »Was ist? Wollt Ihr diesmal vielleicht mit uns zusammen essen?«
Edward blieb abrupt stehen. Es schüttelte ihn an seinem ganzen Leib.
»Nein danke«, sagte er angewidert. »Ich bin gerade nicht hungrig!« Rob schnaubte nur betroffen.
»Ist für den Menschen anscheinend noch immer nicht fein genug, nicht wahr?«, sagte er wütend und schlug die Tür zu.
Im obersten Stock angekommen klopfte Edward an Desmonds Wohnungstür. Nach einem Moment öffnete sie sich schließlich unter einem lauten Knarren. Doch es war nicht Desmond, sondern Viktor der sie öffnete.
Edward musterte ihn lange. »Ihr … seid nicht Desmond, oder?«
Viktor seufzte laut. »Nein das sind wir nicht. Jetzt mal ehrlich. Ist es denn so schwer den Unterschied zu erkennen? Desmonds Narbe sollte es doch eindeutig machen.«
»Aber was macht Ihr überhaupt in seiner Wohnung?«
»Er ist schließlich unser Bruder«, zischte Viktor wütend. »Wir wollten einfach etwas mit ihm besprechen.« Edward starrte Viktor für einen kurzen Moment fragend an.
»Warum macht Ihr das eigentlich?«
»Was soll ich machen?«
»Naja… Manchmal redet Ihr, wenn Ihr von Euch selbst spricht, immer von wir. Hat das einen bestimmten Grund?«
»Das…«, er überlegte kurz, bevor er sich wieder fasste und mit ernster Miene zu Edward sah. »Das hat keinen besonderen Grund das wi- … ich das immer sage.«
»Hat das etwa auch damit zu tun, das Desmond sich seit dem Angriff so merkwürdig verhält?«
»Das hat sich doch bei Eurem letzten Fall wieder gebessert!«
Edward war mit dieser Antwort jedoch nicht zufrieden. »Was ist eigentlich los mit euch allen? Man könnte fast meinen, ihr alle währt schizophren.«
Viktor musterte ihn einen Moment mit einem verachtenden Blick. Seine Augen färbten sich dabei in ein dämonisches Gelb.
»Schizophrenie hat nur in den seltensten Fällen etwas mit gespaltener Persönlichkeit zu tun«, sprach er wieder in dieser seltsam hohen Tonlage, wie er es schon so oft tat. »Was wollt Ihr jetzt eigentlich?«
»Ich wollte mit Desmond sprechen. Er geht mal wieder nicht an sein Handy.«
Erneut herrschte einen Moment Stille. Viktors Augen färbten sich alltäglich wieder grün. »Hey Des. Eddie ist da«, sagte er noch, als er wieder fort lief.
Edward stand die ganze Zeit an der Öffnung und wartete ungeduldig auf Desmond. Die Hitze stieg ihn bereits zu Kopf, was seine Laune nicht minder trübte.
»Was wollt Ihr denn?«, fragte Desmond leicht schläfrig direkt hinter ihm, sodass Edward davon einen Schreck bekam.
»Ich hab schon tausendmal gesagt, dass Ihr das lassen sollt!«, zischte Edward wütend, als er sich zu ihm umdrehte.
Desmond antwortete darauf jedoch nicht, sondern blinzelte ihn nur still an.
Edward seufzte. »Hoover hat einen neuen Fall für uns.«
»Ein neuer Fall?«, fragte Natascha freudig hinter ihm. »Meint ihr, ich könnte diesmal endlich mitkommen?«
»Ich glaube, das wird nicht nötig sein«, sprach Edward. Nataschas gute Laune verschwand schlagartig.
»Was ist es denn überhaupt diesmal?«, fragte Desmond gleichgültig.
»In Queens scheinen einige der Chimeras
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