Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)
weiter, als kleine Imitate, die versuchen wie die Menschen zu leben.«
»Vorsicht Freundchen!«, sagte Boris dunkel. »Auch wenn wir hier auf neutralem Boden sind, solltet Ihr lieber darauf achten, wie Ihr Euch ausdrückt.«
»Da hat er Recht Ollie«, sprach Phil, der direkt neben ihm saß. »Du willst doch keine Probleme mit uns haben, oder?«
»Ganz bestimmt nicht. Schließlich habe ich schon mehr als genug«
Phil atmete tief ein. »Zumindest musst du dich nicht um zwei kleine Mädchen kümmern. Zwei elende, nerv tötende Plagen, die dich den ganzen Tag mit den dämlichsten Aufgaben bombardieren und einen somit kaum Zeit für Arbeit oder Erholung geben. Da dachte ich, dass dieser dämliche Mike und sein Roboter mir diese Last abnehmen würden. Aber nein, er kümmert sich ja nur darum, dass er ebenfalls einen Stipator bekommt.«
»Ach jaa. Die Menschen mit ihren idiotischen Problemen«, sagte Desmond leise. »Ich werde sicherlich nicht so dumm sein, es so weit kommen zu lassen, dass ich auf die Hilfe eines Menschen angewiesen bin.«
Edward kicherte leise. Inzwischen saßen sie im Auto auf dem Weg zum Wettkampf.
»Was ist so witzig?«, fragte Desmond gereizt.
»Naja, schließlich wart Ihr so dumm und musstet Euch von einem Menschen helfen lassen.
»Jaja. Was auch immer.«
»Wieso gibt es überhaupt diese Regelung? Das ihr dem Menschen dienen müsst, der Euer Leben gerettet hat?«
»Solche Vereinbarungen gibt es doch auch bei euch Menschen. Wenn auch nicht ganz so dramatisch. Doch nach dem Fall von Eden, als sich Menschen für uns Dracon eingesetzt hatten und somit unser Leben retteten. Da fühlten die alten eine gewisse Verpflichtung gegenüber den Menschen. Und so entstand auch der Kodex, den der große Ivan persönlich geschrieben hat. Ihr solltet wissen, dass er ein Allmächtiger war und es irgendwie geschafft hat, dass jeder Dracon sich an die Regeln hält.«
»Aber Ihr sagtet doch, dass es viele Menschen gibt, die über euch Wesen Bescheid wissen.«
»Es gibt eben einige Schlupflöcher oder Ausnahmen. Schließlich muss ich ja auch nicht einfach einen idiotischen Befehl von Euch befolgen.«
»Wirklich?«
»Wenn der Befehl zum Beispiel nur darum geht, das ich mich selbst oder jemanden der mir nahe steht schaden würde oder wenn es darum ginge meine Identität preiszugeben. Auch andere Befehle, die nicht wirklich ernst gemeint sind. Schließlich bin ich nicht Euer Spaßäffchen.«
»Gut zu wissen. Doch wie ging die Geschichte eigentlich weiter? Wir waren noch nicht an der Stelle, wie Ihr zu Eurem Haus gekommen seid.«
»Ach ja richtig. Nachdem wir einige Stunden in der Kneipe verbrachten gingen wir wieder nach Hause, was sich als ein wenig Problematisch herausstellte.«
Als es schon nach vier Uhr war öffnete sich leise die Eingangstür von Josefs Anwesen. Desmond spähte hinein und sah sich mit seinen leuchtenden Augen genau um.
»Es ist niemand da«, flüsterte er leise. »Lass uns reingehen und wir verschwinden einfach in unsere Zimmer.«
»Warum musstest du auch so viel trinken«, fragte Viktor aufgebracht. »Hättest du besser aufgepasst, dann könnten wir schon längst in unsren Zimmern sitzen!«
»Du warst es doch, der meinte, es würde ihm nichts ausmachen! Bei deinen vielen fehlversuchen, ist mir sowieso schleierhaft, wie du uns überhaupt wieder nach New York bringen konntest.«
»Jetzt hör auf zu reden und setz dich in Bewegung. Ich glaube, das Rufus uns sowieso schon bemerkt hat.«
Als sie sich leise hinein schlichen und gerade in den Flur, der zu ihren Zimmern führt, gehen wollten, wurden sie jedoch von jemandem aufgehalten.
»Seid ihr auch mal wieder da?«, fragte Josef in einem unschuldigen Ton. Die beiden zuckten zusammen und drehten sich langsam um. Josef stand direkt hinter ihnen und starrte die beiden mit seinen leuchtenden Augen durchdringend an.
»Muss er denn nie schlafen?«, stöhnte Desmond leise.
»Er ist ein Verfluchter«, erinnerte Viktor ihn. »Und da er mehr als genug Panazee zur Verfügung hat wird er niemals schlafen gehen.«
Josef räusperte sich, wodurch die beiden erneut aufschreckten.
»Wo-woher wusstest du, dass wir da sind?«, fragte Viktor leise.
»Tara hat es mir erzählt«, erwiderte Josef gleichgültig.
»Diese miese Petze!«, zischte Desmond wütend. »Wie konnte sie uns bloß verraten!«
»Tut mir leid Desmond«, sprach Tara unberührt. »Euer Vater geht vor.«
Langsam ging Josef auf die beiden zu.
»Jetzt seid ihr also
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