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Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)

Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)

Titel: Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geraldine Hauck
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meisten wie bizarre und entstellte Kreaturen aussahen.
    Einige hatten sechs Beine, bei anderen waren riesige Geschwüre auf ihrer Haut. Ein sehr großer Hund hatte sogar zwei Köpfe.
    Edward sah sich noch lange um, ohne dabei auf den Nebel zu achten, der auf ihn langsam eine Beruhigende Wirkung hatte. Es dauerte nicht lange, bis er wieder husten musste. Der Husten dauerte diesmal länger, ging sogar in ein lautes Keuchen über. Im nächsten Moment spürte er einen starken Stich in seiner Brust und er konnte nicht atmen. Es fühlte sich so an, als ob tausende dicke Nadeln durch seinen Brustkorb direkt in die Lunge eindringen würden. Er versuchte zu atmen, doch seine Lungen schienen nicht genug Kraft zu haben, um dagegen anzukämpfen. Nur ganz kleine happen der kostbaren Luft drangen in seinem Körper ein.
    Seine Kraft schwand, er drohte zu fallen, doch er stützte sich an einem der Käfige ab. Im nächsten Moment war der schmerz verschwunden. Seine Lungen öffneten sich wieder und füllten sich sofort mit der kostbaren Luft. Edward konnte sich nicht mehr halten. Er fiel auf die Knie und spuckte leicht. Noch immer laut keuchend umschloss er mit seinen Armen fest seinen Brustkorb. Der Schmerz. Auch wenn er für ihn fast unerträglich war, so gab er ihm ein gewisses Gefühl der Glückseligkeit. Er versuchte den Gedanken zu verdrängen und stand langsam torkelnd auf. Er hatte eindeutig genug von dem Panazee und wollte so schnell wie möglich aus dem Zimmer hinaus um nach Desmond zu suchen.
    Er lief ein wenig umher. Auch wenn er noch laut atmete, so schien sein Körper sich wieder größtenteils beruhigt zu haben. Nach einiger Zeit des Umherlaufens fand er Desmond, der sich in einem der kleinen Zimmer befand. Dieses war im Gegensatz zu den Anderen vollkommen sauber. Nur ein Käfig, ein Operationstisch und ein kleines Waschbecken waren darin. Desmond kniete genau vor dem Zwinger und sah mit starrem Blick hinein.
    Als Edward ihn genauer ansah, konnte er erkennen, dass sein Gesichtsausdruck voller Hass und Verachtung war. Nicht nur das, seine Augen, sie hatten wieder diese tiefrote Farbe angenommen.
    Langsam lief er auf ihn zu und sah ebenfalls in den Käfig. Was er jedoch sah überraschte ihn völlig. Es war der schwarze Hund, der seine Autoschlüssel geklaut hatte.
    Der Hund lief an das Gitter und wedelte dabei leicht mit seinem Schwanz. Der weiße Kopf, der schwarze Körper und diese strahlenden grünen Augen. Er war eindeutig derselbe Hund.
    »Dieser Hund«, flüsterte Edward leise und beugte sich zu ihm vor. »Ich kenne ihn.«
    Christopher sah ihn überrascht an.
    »Woher kennt Ihr ihn?«, fragte er ernst.
    Edward blinzelte und sah ihn lange an. Da war wieder diese Stimme. Dieselbe wie ihm Bunker und dem Lager der Golden Eagle. Hatte das Mädchen mit der Brille nicht im Van gefragt, ob er wirklich Desmond wäre? Soll das etwa heißen, das Desmond besessen ist?«
    »Jetzt sagt mir schon, woher Ihr ihn kennt!«, sprach Christopher aufgebracht. Edward sah ihn noch einen Herzschlag lang an.
    Die Idee ist absolut lächerlich. Dachte sich Edward nur. Gespaltene Persönlichkeit, so ein Blödsinn. Er widmete sich wieder dem Hund.
    »In der Nacht in der wir uns kennenlernten, da wollte ich mich in Blue Hook nach der Leiche erkundigen, da bin ich ihm begegnet.«
    »Er war dort?«, fragte Christopher leise und schien über etwas nachzudenken. »Was ist danach passiert?«
    »Er hatte meine Schlüssel geklaut. Deshalb bin ich ihm hinterher gelau-«
    Plötzlich kam Edwards Erinnerung an diese Nacht zurück. Er rannte dem Hund hinterher und er ist sich absolut sicher, dass er da noch in Blue Hook war, doch binnen kurzer Zeit befand er sich in der Bronx. Es wäre unmöglich gewesen, so schnell dorthin zu gelangen. Ganz besonders ohne einen Transico. Edward musterte den Hund kritisch. Er war einige Meter vor ihm und das mit dem Rücken gewandt. Er konnte ihn sicherlich nicht dorthin transportiert haben.
    »Und was ist dann passiert?«, fragte Christopher interessiert.
    »Danach war ich in der Bronx. Mit meinen Schlüsseln in der Hand und dem Schlüssel für das Halsband, das Ihr getragen hattet.«
    Christopher wandte sich nun von ihm ab. Sein Gesicht voller Angst führte er seine Hand zitternd an seine Brust.
    »Was will er nur von uns?«, fragte er sich selbst leise.
    Der Hund jaulte laut und kratzte dabei wild an den Gitterstäben herum, was ihn wieder wach rüttelte.
    »Lasst uns weitergehen«, sagte er kalt und stand dabei auf.

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