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Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)

Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)

Titel: Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geraldine Hauck
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treffen.«
    »Da werden uns die anderen aber doch nicht begleiten? Oder?«
    »Was wäre so schlimm daran?«
    »Naja, die Sache vorhin war schon mehr als genug für mich.«
    »Meint Ihr damit etwa mich und die anderen Persönlichkeiten von seinen Freunden?«, fragte Christopher scherzend. »Oder etwa die Sache, dass wir Euch mit jemandem aus unserer Zeit vergleichen. Edward schluckte.
    »Es ist für mich eben sehr unheimlich«, sagte er nur und wandte sich ab.
    »Noch unheimlicher als ein sprechender Hund?«
    »Pass bloß auf ja!«, zischte Desmond leise. Christopher lachte nur.
    »Viel unheimlicher! Ich meine, sprechende Tiere sind nichts Besonderes und dass ein Dracon die Gestalt eines Menschen annehmen kann ist dank des Märchens auch nicht wirklich unheimlich. Aber eine zweite Persönlichkeit und das auch noch aus einem anderen Leben.«
    »Daran werdet Ihr Euch sicherlich schon noch gewöhnen.«
    »Hm«, dachte Edward laut. »Was ist das eigentlich für ein Gefühl? Wenn ein anderer die Fäden in der Hand hält.«
    »Das? Es ist ein wirklich seltsames Gefühl. Ihr könnt den Körper fühlen, doch Ihr merkt auch wie etwas anderes sich wie ein Mantel darüber gelegt hat. Es ist eigentlich so, als ob jemand Euren Körper fernsteuern würde.«
    »Wow. Also ich weiß nicht, ob ich so etwas aushalten würde. Das würde mich wirklich verrückt machen.«
    »So schlimm ist es auch nicht. Es ist nur … merkwürdig, wenn sich Eure Arme und Beine ohne Euer zutun bewegen. Ansonsten ist ja alles andere noch vorhanden. Ich fühle, rieche, schmecke, sehe und höre die Welt genauso wie er es tut. Wir teilen uns sogar unsere Gefühle. Wenn er wütend ist, dann bin ich es auch. Wobei es auch anders herum funktioniert.«
    »Das ist wirklich mehr als unheimlich«, sagte Edward und schüttelte sich dabei.
    Er drehte sich um und starrte verträumt an die Decke. »Und ich erinnere Euch wirklich an jemanden au s… aus E urem früheren Leben?«
    »Nicht bloß erinnern. Ihr seid praktisch wie er. Ihr seht so aus, Ihr sprecht wie er, selbst Eure idiotische Neugierde und Feigheit ist dieselbe.« Christopher drehte sich um und lächelte ihn an. »Ich sag euch, wenn Vincent Euch damals nicht fortgeschickt hätte um einige Besorgungen zu machen, Ihr währt genauso wie wir.«
    »Genauso?«, fragte Edward und richtete sich zu ihm auf.
    »Genauso.«
    Edward ließ sich wieder fallen. »Ich weiß ja nicht, wie Ihr es seht, doch ich bin wirklich froh, dass euer Edward damals die Besorgungen gemacht hat. Eine weitere Stimme wäre einfach zu viel.«
    »Eine weitere?«, fragte Christopher irritiert.
    »Je-jeder hat doch bereits eine Stimme in seinen Kopf, oder etwa nicht? Seine eigene Gedankenstimme.«
    Christopher musterte ihn argwöhnisch. »Was immer Ihr meint.«
    Es herrschte für eine Weile Stille. Edward sah die ganze Zeit über verträumt auf die Decke. Ein riesiger Wasserfleck war direkt über ihm. Er fragte sich, ob er nicht lieber aufst ehen sollte, damit er nicht vom ganzen Schutt, der wohlmöglich auf ihn herabfallen könnte, erschlagen würde.
    »Nathaniel war also der Erste?«, fragte Adam nach einiger Zeit.
    »Ja«, antwortete Desmond schwermütig. »Was als letzter Ausweg und Rettung eines todkranken Jungen begann endete in einem riesigen Alptraum und Wahnsinn für unzählige kleine Kinder.«
    »Es wurden also nur Kinder für diese Experimente genommen?«
    »Sie hatten es auch schon damals an Erwachsenen ausprobiert. Aber dies geschah in einem anderen Krankenhaus, das irgendwo in Vitelon stand. Ich weiß nicht viel darüber, aber es soll ihnen auch dort gelungen sein. Jedoch war der Prozentsatz der Erfolge deutlich geringer und sie alle haben bleibende psychische Schäden davongetragen. Mehr weiß ich aber auch nicht.«
    »Und woher wisst Ihr darüber?«, fragte Edward. »Habt Ihr noch extra Nachforschungen angestellt?«
    Desmond schwieg kurz und wandte sich ab. »Dr. Polidori hat dort gearbeitet.« Edward richtete sich auf und sah ihn geschockt an.
    »Der Vater von Roberto? Er hat ihnen dabei geholfen? Aber wie könnt Ihr dann noch zu ihm aufsehen?«
    »Vielleicht liegt es an der Gehirnwäsche«, lächelte Desmond wehmütig. »Doch auch ohne sie würde ich ihn nicht hassen. Ich habe ja bereits erwähnt, dass diese Organisation über Mittel besitzt um jemanden auf ihre Seite zu ziehen. Sie haben ihn erpresst und er selbst hatte deswegen damals wie heute sehr große Schuldgefühle. Letztendlich hielt er seiner Reue nicht mehr stand und

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