Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)
immer streichelte. »Sie kann uns doch auch auf der Suche helfen. Selbst wenn es Roboter gibt, die sogar den Himmel überwachen gibt es kein existierendes Wesen, das schneller als meine Lily ist.« Er umarmte sie. »Ist es nicht so mein Liebling? Niemand kann dir das Wasser reichen.« Lily grunzte freudig und erwiderte seine Umarmung.
»Ein Drache ist jedoch auch sehr auffällig«, sagte Nathaniel, der an der Türöffnung seines Zimmers lehnte. »Selbst wenn sie schnell genug ist um den Robotern zu entkommen, so sind sie immer noch alarmiert. Wir können sie also nicht mehr überraschen.« Er verschränkte seine Arme. »Außerdem ist sie zu schwach um uns zu helfen. Sie sollte wieder zurückfliegen.« Lily grummelte leise und sah ihn wütend an.
»Bei Desmonds Befreiung war sie doch auch eine gute Hilfe!«, meinte Murdock, der ebenfalls verärgert klang. »Sie ist stark genug!«
»So stark wie meine kleine Rose«, seufzte Vincent. »Meine süße kleine Rose.«
Edward lag noch immer auf dem Boden und sah dabei auf den Drachen. Sie muss die ganze Zeit über bis hierher durchgeflogen sein. Schließlich waren sie ja erst seit zweieinhalb Stunden hier. Langsam lief Desmond auf ihn zu. Für eine Weile starrte er ihn einfach nur stumm an.
»Alles in Ordnung?«, fragte er.
»Ja«, antwortete Edward und stand wieder auf. »Mir geht’s gut.«
»Was sollen wir jetzt mit ihr machen?«, fragte Desmond, als er sich wieder von Edward abwandte. »Glaubst du etwa, die erlauben hier einen Drachen?«
»Aber selbstverständlich tun wir das«, sagte Norman freudig hinter ihnen, der Aufgrund des Lärmes selbst einmal nachsah. »Wir haben hier eine extra Behausung für Drachen.« Er rieb sich freudig die Hände. »Allerdings kommen dafür einige extra kosten auf euch zu.«
Desmond seufzte. »Wie viel?«
»Keine besonders große Summe«, grinste Norman schelmisch. »Sagen wir…« Er sah sich Lily kurz an. »Zehn Dollar.«
»Du könntest mir nicht zufällig das Geld leihen, oder?«, fragte Murdock der sie noch immer streichelte. »Ich bin gerade knapp bei Kasse.«
»Blödsinn!«, sagte Rob zynisch. »Du bekommst von Churchill mehr als genug Geld.«
»Doch leider habe ich gerade nicht so viel bei mir.«
»Das ist doch nur eine Ausrede, damit du Geld bei mir schnorren kannst«, schnaubte Desmond.
»Jetzt hör auf zu jammern und gib den Mann sein Geld«, sprach Nathaniel genervt. »Du hast mehr als genug, da wirst du es doch eh nicht vermissen.«
»Jetzt sei nicht so stur« , sagte Christopher zu ihm. »Es sind doch nur zehn Dollar.«
»Nur zehn Dollar sagt er!«, fauchte Desmond leise. Wiederwillig holte er seine Geldbörse aus seinem Armband und überreichte Norman das Geld.
»Ist mir immer wieder eine Freude« kicherte er als er die Scheine zählte. »Der Schuppen ist direkt hinterm Motel«, sagte er noch und machte sich wieder auf den Rückweg.
»Dann werde ich dich mal dorthin bringen«, sagte Murdock. Lily murrte leise.
»Ich werde ja später einmal nach dir sehen, doch jetzt sei schön brav und komm mit mir.«
»W-was macht ihr denn alle hier draußen?« fragte Adam, der wieder in seinem Androidenkörper war und ängstlich aus dem Motelzimmer sah. Er umklammerte die Öffnung so fest, dass er sie mit seinen Klauen zerkratzte. »Wi-wir sollten uns nicht so offen zeigen.« Er sah sich einige Male verängstigt um. »Si-sie werden nur auf uns aufmerksam.«
»Wer wird auf uns aufmerksam?«, fragte Nathaniel kalt und ging auf ihn zu. Er musterte ihn für einen Moment mit einem verachtenden Blick. »Woher kennst du denn den Regus?«
»Ich , ich weiß nicht was Ihr meint«, flüsterte Adam und ging einige Schritte zurück. Nathaniel sah ihn noch immer mit der gleichen Verachtung an.
»Es ist nur eine Vermutung«, sagte Lukas zu ihm. »Du solltest dich nicht zu sehr daran festklammern.«
»Spiel bloß nicht den Dummen!«, erwiderte Nathaniel und ignorierte seine andere Stimme einfach. »Du hattest eindeutig Angst vor ihm.«
»Kann es sein, das du auf der Flucht vor ihnen bist?«, fragte Desmond.
Auf einmal richteten sich alle Augen auf den Roboter, der dadurch nur nervös lachte und weiter zurückwich.
Leise seufzend beobachtete Edward die Unterhaltung. Doch eigentlich hörte er ihnen gar nicht zu, da er wieder so sehr in seinen Gedanken vertieft war. Er starrte in den Himmel und setzte sich auf Nataschas Motorhaube. Sie knurrte laut und fuhr einige Meter zurück, wodurch er unsanft zu Boden geworfen wurde.
»Aah«,
Weitere Kostenlose Bücher