Stipatus - Der silberne Nebel (German Edition)
ausruhe?«
»Wieso sollten wir etwas dagegen haben?«, fragte Isaac.
»Dieser Hund da, er verfolgt uns schon eine ganze Zeit«, wisperte Alice, die ihn ganze Zeit über in Blick hatte.
Auch Edward bemerkte das Tier. Der Hund stand einige Meter entfernt an einen Baum. Er hechelte laut und machte einen dümmlichen Gesichtsausdruck. Seine Ohren hatten eine gewisse Ähnlichkeit mit der Flosse eines Haifisches. Selbst seine tiefschwarzen Zähne waren so geformt wie die eines Haies und waren in drei Reihen aufgeteilt. Es war eindeutig, dass er eine Chimäre war.
Hmm. Ein Fischhund also, dachte Edward. Der Hund grunzte verärgert.
Moment, der Hund hat schwarze Zähne, dachte Edward weiter. Das würde ja bedeuten, dass er.
Auf einmal wirkte der Hund alarmiert und sein Gesichtsausdruck veränderte sich. Es sah beinahe so aus, als ob er sich auf etwas konzentrieren würde.
Plötzlich spürte Edward wieder dieses dumpfe Gefühl in seinen Kopf, das sich gleich darauf in Kopfschmerzen verwandelte. Auf einmal kam ihm die Idee, dass dieser weiße Hund Desmond sein könnte und das der Junge ihn töten wolle sehr unwirklich vor. Als hätte er das alles sich wirklich nur eingebildet. Der Hund hörte auf zu hecheln. Man könnte sogar meinen, er würde leicht lächeln.
Das alles dauerte nur wenige Sekunden. Alice bekam von dem alles gar nichts mit, da sie sich langsam dem Tier näherte um ihn zu streicheln. Wobei der Hund die ganze Zeit wie erstarrt auf Edward blickte. Isaac sah immer wieder mit halb geschlossenem Auge zwischen Edward und dem Hund hin und her. Er fuhr näher an das Tier und fixierte es. Sein Auge verfärbte sich dabei in ein tiefes Blau. Der Hund bemerkte dies und gab ein hecheln von sich, dass sich wie ein Lachen anhörte. Er drückte seinen Kopf noch kurz zu Alice, die ihn dadurch umarmte und verschwand wieder. Edward erwachte aus seinem Tagtraum und schüttelte seinen Kopf.
»Alles in Ordnung mit Euch Sir?«, fragte Isaac mit einer ängstlichen Stimme.
»Ich glaube nicht Sir«, meldete sich der Drache. »Er sieht sehr mitgenommen aus.
»Musst du nicht wieder zu deinen Herren?«, fragte Isaac ein wenig zynisch .
»Nicht vor vier.«
» Es … geht mir gut «, sagte Edward verschlafen. » Doch dieser Demoni hat mich mit seinen Waffen wirklich übel erwischt.«
Isaac blinzelte. »Demoni?« Auch Alice sah zu ihren Onkel auf.
»Weißt du nicht mehr? Die Demoni in dem verlassen Lagerhaus.«
»Aber sagtest du nicht-«
»Ja«, fiel Isaac Alice ins Wort und hielt sie mit einer Hand zurück, wodurch sie wütend zu ihm hinauf sah. Er sah den Hund hinterher. »Die Demoni haben Euch angegriffen.«
Sie liefen noch eine Weile umher. Edwards Angst war zwar fort, doch irgendetwas in ihm sagte, dass an der Sache mit diesem Lager noch mehr dahinter steckt. Einer der Mitglieder dieser Bande will ihn einfach nicht aus dem Kopf gehen. Dieser ältere Teenager mit schneeweißen Haaren und fliederfarbenen Augen.
Edward bemerkte den Jungen erst nicht, an dem sie vorbei liefen. Mit seinen schmutzigen und an vielen Stellen bereits zerrissenen Klamotten wirkte er wie einer der Kinder, die man früher immer in die Kohlenschächte schickte, um diese zu säubern. Er sah völlig blass und Mager aus. Seine Augäpfel waren schwarz, sodass das leuchtende Blau der Iriden noch mehr hervorgehoben wurden.
»Habt Ihr ‘n bisschen Geld für ‘ne Arme Seele?«, fragte er sie schüchtern.
Edward musterte das Kind lange. »Tut mir leid, aber ich muss selbst sehen, wie ich über die Runden komme.«
Der Junge sah ihnen noch traurig und leicht verärgert nach, als plötzlich ein Mann in einem schwarzen Anzug im Vorübergehen ihm zwei Dollar in die Hand drückte.
Er starrte völlig ratlos auf den Schein, bevor er sich zu der Person wandte, die bereits weiter lief. Der Mann, der Edward in Blue Hook angesprochen hatte.
»Vielen Dank, Genosse!«, sagte der Junge fröhlich wodurch er, ohne sich umzudrehen, lächelnd in seine Richtung blickte.
»Onkel Eddie?«, fragte Alice süß. »Kann ich einen Hund haben?«
Edward blieb geschockt stehen.
»Einen Hund? Wieso willst du denn plötzlich einen Hund?«
»Ach, weißt du. Wie dich der eine Hund gerettet hat. Das war so aufregend! Und dieser riesige rote war so niedlich! Ein Hund würde uns immer beschützen. Außerdem wollte ich schon immer einen haben.«
»Ihr hattet doch schon einen«, antwortete Edward barsch. »Jonny hatte sich doch einen angeschafft.«
»Wirklich? Aber wir hatten noch
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