Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Stirb ewig

Titel: Stirb ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
Vom Netzwerk:
liefern.«
    Sie stiegen im vierten Stock aus. Die Wohnung lag am Ende des Flurs. Branson schloss auf.
    Die Wohnung bestand aus Wohn- und Esszimmer, einer kleinen Küche mit Arbeitsplatte aus Granit und runder Stahlspüle und zwei Räumen, von denen einer als Arbeitszimmer diente. Auf dem Schreibtisch stand ein iMac, den restlichen Platz nahmen Regale voller Taschenbücher ein.
    Die Wohnung wirkte frisch und modern und bildete einen starken Gegensatz zur öden Fassade und den schäbigen Fluren des Hauses. Die Wände waren weiß mit einem ganz leichten Graustich, die Möbel modernistisch mit japanischem Flair. Es gab niedrige Sofas, schlichte Drucke an den Wänden, einen Fernseher mit Flachbildschirm, darunter einen DVD-Player und eine hochklassige HiFi-Anlage mit hohen, schlanken Boxen. Im Schlafzimmer befanden sich ein ungemachtes Futonbett, ein Kleiderschrank mit schönen Jalousientüren und kleine Nachttische mit ultramodernen Lampen. Davor stand ein Paar Nike-Turnschuhe.
    Grace und Branson sahen sich an. »Nette Bude«, meinte Grace.
    »Hm, La vita e bella.«
    Grace schaute ihn fragend an.
    »Hab ich im Kino verpasst. Kam dann auf Sky Channel. Unglaublicher Film – mal gesehen?«
    Grace schüttelte den Kopf.
    »Spielt in einem Konzentrationslager. Es geht um einen Vater, der seinem Sohn einredet, alles wäre nur ein Spiel. Wenn sie gewinnen, kriegen sie einen echten Panzer. Ich sag dir, der ging mir mehr an die Nieren als Schindlers Liste und Der Pianist.«
    »Nie davon gehört.«
    »Manchmal frage ich mich, auf welchem Planeten du eigentlich lebst.«
    Grace betrachtete das gerahmte Foto neben dem Bett. Ein gut aussehender Mann Ende zwanzig mit langem, blondem Haar, schwarzem T-Shirt und Jeans, der den Arm um eine ziemlich attraktive dunkelhaarige Frau im gleichen Alter gelegt hatte.
    »Ist er das?«
    »Mit ihr. Michael Harrison und Ashley Harper. Nettes Paar, was?«
    Grace nickte.
    »Sie wollen am Samstag heiraten. Das hatten sie jedenfalls vor.«
    »Und?«
    »Falls er bis dahin auftaucht. Sieht momentan nicht gut aus.«
    »Du meinst, er wurde seit Dienstagabend nicht mehr gesehen?«
    Grace schaute aus dem Fenster, hinunter auf die breite, regengepeitschte Straße, auf der sich der Verkehr staute. Ein Bus kam in Sicht. »Was weißt du über ihn?«
    »Ein Junge von hier, der es zu etwas gebracht hat. Bauunternehmer. Double-M Properties. Hat einen Geschäftspartner namens Mark Warren. Sie trimmen zurzeit ein altes Lagerhaus am Hafen von Shoreham auf schick. Sechzehn Wohnungen. Gewinn über zwei Millionen. Sie sind seit fünf Jahren in der Branche, haben viel in der Gegend gearbeitet, Umbauten und Neubauten. Die Kleine ist Michaels Sekretärin, kluges Kind, sieht klasse aus.«
    »Meinst du, er hat die Fliege gemacht?«
    Branson schüttelte den Kopf. »Nie im Leben.«
    Grace nahm das Foto und schaute es näher an. »Verdammt, die würde ich auch heiraten.«
    »Sag ich doch.«
    Grace runzelte die Stirn. »Tut mir Leid, war ein langer Tag.«
    »Du würdest sie heiraten! Ich würde sie heiraten, wenn ich noch zu haben wäre. Jeden der bei Verstand ist, würde sie heiraten, oder?«
    »Sie ist wirklich sensationell.«
    »Ja, das ist sie.«
    Grace sah ihn ausdruckslos an.
    Branson fragte mit gespieltem Spott: »Mein Gott, Alter, bist du völlig von der Rolle?«
    »Vielleicht. Worauf willst du hinaus?«
    Branson schüttelte den Kopf. »Würdest du die Fliege machen, wenn du am Samstag dieses Mädchen heiraten könntest?«
    »Ich müsste völlig bescheuert sein.«
    »Und wo bitte ist er, wenn er nicht die Fliege gemacht hat?«
    Grace überlegte. »Am Telefon hast du etwas von einem Streich beim Junggesellenabschied erzählt, der schief gelaufen sei.«
    »Das meint seine Verlobte. War auch mein erster Gedanke. Solche Abende können ganz schön brutal sein. Das dachte ich auch noch, als er gestern nicht auftauchte. Aber zwei Nächte?«
    »Vielleicht hat er kalte Füße bekommen. Oder eine andere Frau ist im Spiel.«
    »Schon möglich, aber ich will dir was zeigen.«
    Grace folgte ihm ins Wohnzimmer. Branson setzte sich an den PC und tippte drauflos. Er hatte ein Händchen für Computer. Grace verstand auch etwas von Technik und konnte mit der modernen Entwicklung Schritt halten, aber Branson war ihm um Lichtjahre voraus.
    Ein Passwortfenster erschien. Branson gab etwas ein, und binnen Sekunden füllte sich der Bildschirm mit Daten.
    »Wie hast du das geschafft?«, wollte Grace wissen. »Woher kanntest du das

Weitere Kostenlose Bücher