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Stirb für mich: Thriller

Stirb für mich: Thriller

Titel: Stirb für mich: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Wilson
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das?«
    »Über ihn bräuchten Sie einen umfassenden Bericht. Er ist ein Ungeheuer an Beziehungen und Verbindungen von der CIA bis zu Al-Qaida. Sie verleiden mir meinen Tee, wenn Sie mich nötigen, über ihn zu sprechen.«
    »Das würde ich niemals tun.«
    »Wir warten eigentlich nur noch auf das letzte Puzzleteil«, sagte Mehta. »Den Beweis für die von uns vermuteten terroristischen Verbindungen Iqbals.«

ELF
    Montag, 12. März 2012, 10.45 Uhr,
    Isabel Marks’ Haus, Kensington, London W8
    B oxer schickte die Mail mit seinem Lagebericht ab und lehnte sich zurück. Den Anruf, den er als Nächstes machen musste, hätte er gerne aufgeschoben. Bei seiner Mutter, der »versoffenen alten Schachtel«, wie Mercy sie nannte.
    »Hallo, Esme, ich bin’s«, sagte er. Seit seinem zwölften Geburtstag hatte sie darauf bestanden, dass er sie mit ihrem Vornamen anredete.
    »Charlie? Was willst du?«, fragte sie mit vom starken Rauchen heiserer Stimme. Sie wusste, dass er nicht anrief, wenn er nicht irgendwas wollte.
    Zumindest hatte sie noch nicht angefangen zu trinken. Er hörte, wie sie sich eine Zigarette anzündete, ein Reflex aus ihrer Zeit als Produzentin.
    »Mercy und ich haben beide Jobs«, sagte er. »Wäre es okay, wenn Amy eine Weile bei dir bleibt?«
    »Kann sie sonst niemand nehmen?«
    »Es gab Probleme«, sagte Boxer. »Ich glaube, ein bisschen Zeit mit dir würde ihr guttun. Du bist die Einzige in unserer Familie, mit der sie auskommt.«
    Er erzählte ihr von Amys Abstecher nach Teneriffa und hörte Esme leise glucksen.
    »Das Mädchen hat Nerven.«
    »Allerdings«, sagte Boxer, »und trotzdem kriegen Eltern es nicht gern auf diese Weise aufs Brot geschmiert.«
    »Dann hättest du mehr für sie da sein müssen, Charlie«, sagte Esme kalkuliert und schaffte es wie immer zielsicher, größtmögliche Verärgerung auszulösen, weil das, was sie sagte, die brutale Wahrheit war.
    »Nun, du musst es ja wissen, Esme, von früher«, entgegnete Boxer unwillkürlich.
    »Du bist doch ganz gut geraten, obwohl du gründlich dafür gesorgt hast, dass ich nicht viel damit zu tun hatte«, sagte Esme. »Und ich bin sicher, Amy wird auch gut geraten. Vielleicht nicht so, wie du es dir wünschst , aber am Ende wird sie ihre Ziele erreichen … und bestimmt nicht dank dir und Mercy.«
    »Kann ich ihr sagen, dass sie direkt nach der Schule zu dir gehen soll?«, fragte Boxer, ohne auf ihre Bemerkung einzugehen.
    »Klar«, sagte Esme, und der Hörer fiel klappernd auf die Gabel.
    Er atmete tief durch und versuchte dann erneut vergeblich, Amy zu erreichen. Er schickte ihr eine SMS über die Vereinbarung mit seiner Mutter und ging wieder nach unten.
    Isabel saß in der Küche und starrte in eine Kaffeetasse. Er wollte ihre Gedanken auf den nächsten Anruf lenken, mit ihr eine Strategie entwickeln, um dem psychologischen Vorteil ihres Feindes etwas entgegenzusetzen.
    »Du siehst aus, als wäre dir schlecht«, sagte sie und hob den Blick von ihrem kalten Kaffee.
    »Ich habe gerade mit meiner Mutter telefoniert. Das ist die Wirkung«, sagte Boxer. »Wir sollten über den nächsten Anruf sprechen.«
    »Erzähl mir von Amy«, erwiderte sie, ohne auf seinen Vorschlag einzugehen.
    Boxer sah auf die Uhr. Mercy musste jeden Moment hier sein. Sie würden die Strategiebesprechung verschieben.
    »Warum ist sie so unglücklich?«, fragte Isabel.
    »Aus dem Grund, aus dem die meisten Kinder unglücklich sind – abwesende Eltern«, sagte Boxer, noch immer unter dem Eindruck der harschen Vorwürfe seiner Mutter. »Mercy und ich haben komplizierte Jobs, die es mit sich bringen, dass wir nicht immer da sein können. Für meine alte Firma war ich mindestens zweihundert Tage im Jahr im Ausland tätig. Deswegen hab ich auch gekündigt, aber … vielleicht zu spät, fürchte ich.«
    »Wann ist dir aufgefallen, dass irgendwas schiefläuft?«
    »Sie war schon immer ein rastloses Kind, wollte immer höher hinaus, älter sein, als sie war«, sagte Boxer. »Als sie fünfzehn war, haben wir Urlaub in Spanien gemacht, und sie hat sich einen zwanzigjährigen Freund angelacht. Ich dachte, wir kriegen sie nie wieder da weg. Wir sind uns ziemlich sicher, dass sie seitdem Sex hat. Vielleicht lag es daran, dass wir ihr kein richtiges Familienleben geboten haben, aber sie hat es offenbar nicht besonders genossen, Kind zu sein. Sie wollte immer erwachsener sein. Mercy wollte das Gegenteil und hat versucht, sie zurückzuhalten. Damit begannen die ernsthaften Spannungen

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