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Stirb für mich: Thriller

Stirb für mich: Thriller

Titel: Stirb für mich: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Wilson
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Arbeit. Beide gehen nicht ans Telefon. Wann, sagst du, hast du sie zuletzt gesehen?«
    »Alyshia wollte ein Taxi nehmen. Sie war echt hinüber. Ich war überrascht; so viel hatte sie gar nicht getrunken. Nicht wie wir. Im einen Moment ging es ihr noch gut, und im nächsten war sie total breit. Ich hab hinterher gedacht, ob ihr vielleicht jemand was in den Drink getan hat.«
    »Jim?«
    »Nicht Jim. Er hat auf sie aufgepasst. Er ist kein Perverser. Ich glaube, sie wollten einfach auf die andere Seite von Covent Garden, um ein Taxi zu kriegen. Auf The Strand war die Hölle los. Alle total besoffen, und dann wurde dieser Junge niedergestochen.«
    Ein Anrufer klopfte an. Papadopoulos verabschiedete sich von Toola und nahm den Anruf von DCS Makepeace entgegen.
    »Gute Arbeit, George«, sagte Makepeace. »Sind Sie mit dem Mädchen in Jim Paxtons Wohnung?«
    »Ich habe sie zurück in ihre Wohnung geschickt. Ich bin allein hier, Sir.«
    »Das können wir nicht irgendwie heimlich regeln. Die Sache muss als Mord untersucht und die Leiche abgeholt werden«, sagte Makepeace. »Aber wir werden Ihre Tarnung schützen …«
    »Soweit es das Mädchen betrifft, bin ich nur ein Kumpel von Jim Paxton, obwohl ich die Tür eingetreten habe, um mir Zutritt zu verschaffen.«
    »Bleiben Sie dort bei dem Mädchen. In zehn Minuten ist das Team von der Mordkommission da«, sagte Makepeace. »Und wir gehen jetzt die Bänder der Überwachungskameras durch.«
    »Falls es das Zeitfenster kleiner macht, Alyshias Kollegin hat mir erzählt, dass in The Strand ein Jugendlicher niedergestochen wurde, während Alyshia und Jim Paxton dort nach einem Taxi Ausschau gehalten haben.«

DREIZEHN
    Montag, 12. März 2012, 12.30 Uhr,
    unbekannter Ort
    S chlechte Neuigkeiten«, sagte die Stimme.
    Alyshia glaubte, dass sie wach war. Sie trug immer noch die Schlafmaske, und bei all den Beruhigungsmitteln war sie sich nicht sicher, ob sie wirklich voll da war. Ihr Verstand fühlte sich gleichzeitig scharf und flattrig an. Sie streckte die Hand aus und berührte die Wand. Sie sehnte sich nach einem Moment bei wachem Bewusstsein, aber ohne Störung. Sie wollte nachdenken. Zu viel von ihrem Leben außerhalb der Arbeit war einfach unreflektiert verstrichen, ein verschwommener, endloser Strom aus Aktion und Reaktion in einer twitternden, facebookenden, SMS -sendenden Welt, in der sich alles um Geschwindigkeit und Verbindungen drehte, aber bar jeden Inhalts war.
    »Hast du mich gehört, Alyshia?«
    Diese Entführung, diese Stimme hatte sie auf sich selbst zurückgeworfen, einen Ort, an dem sie bisher nur selten gewesen war. Er hatte sie gezwungen, über Dinge nachzudenken, die möglicherweise wahr waren, die zu entwirren sie jedoch keine Zeit gefunden hatte, da sie dem Schwung des Lebens nie hatte widerstehen können. Erst jetzt wurde Alyshia ihre innere Ambivalenz bewusst. Ihre Bedürftigkeit und der Widerstand dagegen. Wissbegierde und Angst davor. Aber was genau gab es zu fürchten? Sie war kein ängstlicher Typ. Wer hatte noch gesagt, dass Ignoranz und Arroganz die perfekte Mischung für die Furchtlosigkeit der Jugend waren?
    Ihre Gedanken tasteten nach etwas, unsicher wie eine Hand, die dafür in ein dunkles Loch in der Wand greifen sollte. Ihr Vater hatte ihr erklärt: »Mutig ist man immer im Rückblick gewesen. Man weiß nicht, ob man es in sich hat, bis man es getan hat.« Sie wusste jetzt, dass sie nach der Antwort auf die letzte Frage tastete, die die Stimme ihr gestellt hatte: »Was an Julian hat dich angezogen?« Keine ihrer Freundinnen hatte es damals verstanden, das wusste sie.
    »Jemand zu Hause?«, fragte die Stimme.
    Die Tür wurde geöffnet. Füße bewegten sich über den Beton, insgesamt vier. Ihre Berührung mit dem nackten Zement klang gewalttätig. Kühle Hände in Latexhandschuhen berührten ihre Haut und ließen ihren Atem stocken. Sie zerrten sie auf die Füße und schleiften sie über den Boden. Ihre Beine funktionierten nicht richtig. Als sie stand, fesselten sie ihr die Hände mit Handschellen hinter dem Rücken und traten ihr dann die Beine weg. Einer griff in ihr Haar und zog ihren Kopf in den Nacken, bis ihr Hals straff gespannt war. Ihr Herz pochte in ihrer Brust wie ein Vogel, der gegen ein Fenster flattert. Zwei Ohrfeigen, eine rechts, eine links. Ihre Wange begann von innen zu bluten. Tränen sickerten in die Maske. Sie hatte ein Bild von sich selbst, wie sie blind und hilflos zur Schlachtbank geführt wurde.
    »Schlechte Neuigkeiten«,

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