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Stirb für mich: Thriller

Stirb für mich: Thriller

Titel: Stirb für mich: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Wilson
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Empfangssekretärin machte ein paar Anrufe und schickte Papadopoulos dann in den ersten Stock, wo ihn einer der anderen Manager erwartete. Papadopoulos überreichte ihm eine falsche Visitenkarte und erklärte, dass er Alyshia am Freitagabend in Begleitung einer Gruppe von Leuten kennengelernt hätte.
    »Die Abschiedsparty.«
    »Genau«, sagte er. »Wir haben ein bisschen übers Geschäft geredet. Sie war mit einem anderen Mädchen zusammen. Den Namen hab ich vergessen.«
    »Toola. Toola Briggs.«
    »Genau«, sagte Papadopoulos. »Vielleicht könnte ich mit ihr sprechen, wenn Alyshia nicht da ist?«
    »Es war ihre Abschiedsparty. Sie ist nicht mehr bei uns.«
    Papadopoulos wimmelte das Angebot ab, mit jemand anderem zu sprechen, verabschiedete sich und bat um einen Rückruf von Alyshia, wenn sie wieder auf der Arbeit erscheinen würde. Dann trank er in der Goodge Street eine Tasse Kaffee und rief im Computer Toola Briggs’ Steuerakte auf, der er ihre Privatadresse und ihre Handynummer entnahm.
    »Hi, Toola, hier ist George«, begrüßte er sie.
    »George?«
    »Ein Freund von Alyshia. Wir haben uns am Freitagabend auf der Abschiedsparty kennengelernt.«
    »O mein Gott.«
    »Allerdings. Ihr wart alle ein bisschen angeschickert. Alyshia hat gesagt, ich sollte sie heute Morgen in ihrem Büro in der Tottenham Court Road besuchen, aber sie ist nicht zur Arbeit gekommen. Wann hast du sie zuletzt gesehen?«
    »Wir sind alle vor Doggy davongelaufen, die Bedford Street runter zur Strand, um am Charing Cross die U-Bahn zu nehmen. Soweit ich weiß, ist Alyshia mit Jim die Maiden Lane runter.«
    »An Jim erinnere ich mich nicht.«
    »Jim Paxton. Groß, schütteres Haar, ein bisschen älter als wir anderen. Ich hab seine Nummer, wenn du willst.«
    Papadopoulos notierte sich die Nummer, legte auf und besorgte sich per Computer die Adresse eines Jim Paxton in Shoreditch. Er rief bei Bovingdon Recruitment an, fragte nach Paxton und erfuhr, dass er die Agentur verlassen hatte. Papadopoulos entschied, dass er lieber von Angesicht zu Angesicht mit dem Mann reden würde, der Alyshia vielleicht als Letzter gesehen hatte. In der Old Street nahm er die U-Bahn und stand eine halbe Stunde später vor einem Wohnblock in der Purcell Street. Jim Paxton reagierte nicht auf sein Läuten. Er drückte auf die Klingel daneben, und ein Mädchen antwortete.
    »Hi, ich bin ein Freund von Jim Paxton. Ich bin hier mit ihm verabredet, aber er reagiert nicht auf mein Klingeln. Haben Sie ihn gesehen?«
    Keine Antwort. Stattdessen wurde die Tür aufgedrückt. Papadopoulos ging die Treppe hoch.
    »Seine Klingel ist kaputt«, sagte ein Mädchen ein Stück den Flur hinunter, als Papadopoulos gerade an Paxtons Tür klopfen wollte. »Er denkt, dass der Vermieter sie repariert, deshalb ist sie immer noch am Arsch.«
    »Hast du ihn in letzter Zeit mal gesehen?«
    »Ja, am Wochenende«, sagte sie. »Aber seit Samstag nicht mehr, was auch nicht weiter seltsam ist. An Sonntagen taucht er öfter mal nicht auf.«
    »Er hat seinen Job gekündigt. Wir waren Freitagabend zusammen aus.«
    »Er hat gesagt, er wolle nach Thailand, weg aus der Kälte.«
    »Ich dachte, Indien.«
    »Typisch Jim«, meinte sie achselzuckend. »Hat nie Geld, all seine Reisepläne nur hier.« Sie tippte sich an den Kopf und zog ihre Strickjacke enger um den Körper.
    Papadopoulos klopfte an die Tür. »Ich mache mir Sorgen um ihn«, sagte er und wählte auf seinem Handy die Nummer, die Toola ihm gegeben hatte. »Ans Telefon geht er auch nicht.«
    Sie hörten das Telefon in der Wohnung klingeln. Das Mädchen sah jetzt ernsthaft besorgt aus.
    »Hast du eine Ahnung, wie ich da reinkomme?«, fragte Papadopoulos.
    »Ich hab keinen Ersatzschlüssel, und der Vermieter ist ein Arschloch. Den sehen Sie hier erst, wenn Jims Miete überfällig ist, und die hat er …«
    Papadopoulos lehnte sich zurück und trat mit dem Absatz gegen das Schloss. Die Tür schlug gegen die Wand. Die Wohnung war dunkel.
    »Tja, das ist auch eine Möglichkeit«, sagte das Mädchen und kam den Flur herunter, um durch die Tür zu spähen. »Stinkt widerlich, findest du nicht?«
    »Warte hier«, sagte er.
    Zur Rechten lag eine kleine, deprimierende Küche mit Blick auf den Stacheldrahtzaun um den Nachbargarten. Der Abwasch war gemacht, Herd und Boden waren sauber. Im Wohnzimmer waren die Jalousien heruntergelassen, sodass man ein ramponiertes Sofa, zwei Stühle, den Tisch an der Wand und drei Regale mit Büchern nur vage ausmachen

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