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Stirb für mich: Thriller

Stirb für mich: Thriller

Titel: Stirb für mich: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Wilson
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wollten. Um arbeiten zu können, brauchte ich die Unterstützung einer Gang, also … wurde ich ein Gangster. Wenn ich versucht hätte, das ohne Schutz durchzuziehen, hätte man mich getötet.«
    »Und Mitglieder deiner alten Gang haben Verbindungen zum Terrorismus?«
    »Selbst du als Außenstehender musst wissen, dass der Terrorismus Kontakte zu allen Sphären der Gesellschaft pflegt: Wirtschaft, Politik, Unterwelt, Religion und Wissenschaft«, sagte D’Cruz. »Ich befinde mich in einer einzigartigen Lage, weil ich selbst ein Verbrecher war, jetzt in der Wirtschaft bin, gute politische Beziehungen pflege, außerhalb des religiösen Konflikts stehe und Freunde in allen Lagern habe, und seit man mich gebeten hat, als Berater für indisch-russische Nuklearreaktorenprojekte zu fungieren, bin ich auch in der Welt der Wissenschaft. Ich bin das, was man ›gut vernetzt‹ nennen würde.«
    »Und inwiefern warst du unkooperativ und hinderlich?«
    »Ich bewege gewaltige Mengen an Geld und Waren rund um den Globus. Ich habe die notwendigen Ressourcen, um große Summen Bargeld zu waschen und weltweit, nennen wir es Ausrüstung, zu verschiffen. Das könnte ich auch für die Leute aus der Unterwelt machen, mit denen ich verbunden war, aber das tue ich nicht. Ich weigere mich. Außerdem reagiere ich nicht auf ihren religiösen Druck, weil ich Katholik bin, dazu noch ein vom Glauben abgefallener. Wie du siehst, wird von mir erwartet, dass ich mich in unterschiedlichster Weise behilflich zeige, und das tue ich nicht. Aber in jüngster Zeit bewege ich mich auf dünnem Eis, weil ich ein paar Gefälligkeiten angenommen habe, hauptsächlich um das Überleben meiner Stahlwerke zu sichern. Und diese Leute erwarten, dass ich ihre Gefälligkeiten erwidere. Andernfalls könnte man mich nicht nur als unkooperativ, sondern auch als hinderlich betrachten.«
    »Und die Entführung von Alyshia ist die einzige Möglichkeit, dich unter Druck zu setzen und dir ihre Missbilligung zu zeigen?«
    »Das ist am unauffälligsten und am persönlichsten«, sagte D’Cruz. »Wenn es die Leute sind, von denen ich glaube, dass sie es sind, erwarte ich, dass es noch viel schlimmer wird. Sie prügeln mich zurück ins Glied, und sie stammen aus einer Kultur, wo jeder Schlag blutig ist.«
    »Hört sich an, als wärst du zu neunundneunzig Prozent sicher, wer diese Leute sind.«
    »Ich warte noch auf Bestätigung. Aber das ist Teil des Spiels. Sie treiben mich an den Rand«, sagte D’Cruz. »Darin waren sie immer gut. Die Scharade mit Alyshias Psychoanalyse und die Stichelei mit ihrem Kleid und den Diamanten überraschen mich nicht. Sie haben ein tiefes Verständnis, wie Menschen ticken. Rätselhaft ist nur, dass sie mich bis jetzt nicht aufgefordert haben, etwas Bestimmtes für sie zu tun. Sie setzen mich unter Druck, doch ich weiß nicht, wozu. Ich habe keine Ahnung, was sie mit dieser ›Demonstration der Aufrichtigkeit‹ meinen, doch ich muss versuchen, es herauszufinden.«
    Es war sechs Uhr. D’Cruz war gegangen, was unter den Umständen das Beste war. Boxer wusste, dass Amy inzwischen bei seiner Mutter in Hampstead sein würde. Sie weigerte sich nach wie vor, seine Anrufe anzunehmen oder auf seine SMS zu reagieren. Nach Alyshias Abschiedsrede und der Scheinhinrichtung verspürte er das dringende Bedürfnis, mit ihr zu reden. Er fragte sich, welche Rede Amy an Alyshias Stelle gehalten hätte. Er ging nach oben, blickte hinunter auf den leeren Platz und wählte die Nummer.
    »Hallo, Esme.«
    »Charles.«
    »Ist Amy da?«
    »Ja, ist sie.«
    »Kann ich mit ihr sprechen?«
    »Einen Moment.«
    Er wartete ungefähr eine Minute.
    »Sie will nicht mit dir reden«, meldete Esme sich wieder.
    »Das weiß ich, aber ich möchte mit ihr reden.«
    Erneutes Warten.
    »Sie will immer noch nicht ans Telefon kommen.«
    »Dann zwing sie dazu, Esme. Zwing sie.«
    Die Leitung wurde unterbrochen. Er rief erneut an.
    »Was ist passiert?«
    »Sie hat auf die Gabel gedrückt.«
    »Was ist los, Esme?«
    »Ich weiß es nicht. Ich hatte noch keine Gelegenheit, mit ihr zu reden.«
    »Dann bitte sie, nur zuzuhören. Sie muss gar nichts sagen. Nur drei Worte.«
    Er wartete.
    »Hier ist sie«, sagte Esme. »Sie wird nur zuhören.«
    »Ich liebe dich«, sagte Boxer.
    Die Verbindung wurde wieder unterbrochen.
    Diesmal rief er nicht zurück.
    Ein Wagen hielt im Aubrey Walk. Mercy kam auf die Haustür zu. Noch mehr Ärger, dachte er und ging nach unten, um sie hereinzulassen.
    »Wo ist

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