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Stirb, mein Prinz

Stirb, mein Prinz

Titel: Stirb, mein Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tania Carver
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schluchzen.
    Wie von Sinnen schrie er.
    Schrie und schluchzte.
    Dann Stille.

    »Phil … Phil!«
    Sein Herz raste, in seiner Brust brannte es wie Feuer. Er bekam keine Luft. Es war, als wäre seine Lunge nicht groß genug. Heißer, juckender Schweiß bedeckte seinen Körper.
    »Phil!«
    Er öffnete die Augen. Sah Marinas sorgenvolles Gesicht über sich, ihre Augen, die ihn anblickten.
    »Was … was ist denn los?« Seine Stimme. Er hatte seine Stimme wiedergefunden.
    »Du hattest einen Alptraum.« Marinas Hand strich langsam über seinen Arm. Sie war kühl und beruhigend auf seiner unangenehm fiebrigen Haut.
    »Einen Alptraum … einen Alptraum …« Atemlos stieß er die Worte hervor, holte tief Luft und versuchte sich aufzusetzen.
    »Nur ein Alptraum, das ist alles.« Ihre Hand, die ihn unablässig streichelte, hatte etwas Tröstliches. »Komm. Du musst nicht reden. Es ist schon gut. Alles in Ordnung.«
    Es war dunkel im Zimmer, aber er sah sie trotzdem. Die Form ihres Kopfes. Ihre Augen. Ihre wunderschönen Augen, die ihm aus der Dunkelheit entgegenleuchteten.
    »Ein Alptraum«, keuchte er.
    »Ganz genau.« Die Berührung ihrer Hand war so schön, so tröstend. Die Nähe ihres Körpers ließ ihn ganz allmählich ruhiger werden. »Ein Alptraum. Na komm.«
    Sie zog ihn zu sich aufs Bett. Er spürte, wie ihre Arme sich um seine Brust schlangen, sie ihren Kopf an seine Schulter schmiegte. Beine, die sich gegen seine pressten. Ein lebender, atmender Käfig aus Knochen. Der ihn umschloss. Ihn beschützte.
    »Nur ein Alptraum, nichts weiter.«
    Er nickte, und sie legte sich ganz dicht neben ihn. Am Rhythmus ihres Atems und am Gewicht ihres Arms konnte er sagen, dass sie schon bald darauf wieder eingeschlafen war. Er dagegen lag noch lange wach und starrte in die Dunkelheit. Hielt Ausschau nach Schatten in den Schatten.
    Ein Alptraum. Bloß ein Alptraum.
    Nur dass es nicht bloß ein Alptraum gewesen war. Das wusste Phil. Er spürte es. Keine Ahnung, wie, aber er spürte es ganz deutlich.
    Nein. Nicht bloß ein Alptraum.
    Viel schlimmer als das.
    43 Mickey hatte sich auf seinem Stuhl zurückgelehnt, spielte mit einem Stift und sah zu, wie der Rest des Teams zur morgendlichen Besprechung eintrudelte. Ein großer Cappuccino, den er sich von unterwegs geholt hatte, stand neben ihm – vier Shots Espresso, die sollten als Energieschub reichen.
    Durch die Jalousien fiel die helle Spätseptembersonne, die sich hartnäckig an den Gedanken zu klammern schien, dass noch Sommer war, so als könne sie sich nicht dazu durchringen, das Feld endgültig dem Herbst zu überlassen.
    Obwohl er am Abend zuvor lange gearbeitet hatte und in seiner Wohnung angekommen sofort todmüde ins Bett gefallen war, hatte Mickey kaum geschlafen. Das war meistens so, wenn er an einem großen Fall arbeitete. Und dieser Fall versprach ein großer zu werden.
    Dazu kam noch das, was er im Hotel gesehen hatte. Den Anblick würde er so schnell nicht aus dem Kopf bekommen.
    Die Leiche eines Mannes – das, was noch von ihm übrig war – lag vor der hinteren Zimmerwand am Boden. Ein Gemetzel. Ja, das war das einzig passende Wort. Der Körper des Mannes war aufgeschlitzt, regelrecht in Stücke gehackt worden. Überall Blut, Wände und Boden von Spritzern und Flecken übersät.
    »Wer auch immer das war, er muss einen echten Hass auf ihn gehabt haben«, meinte Mickey zu Phil, während sie vom Türrahmen aus die Leiche betrachteten. Die Spurensicherung hatte sie nicht näher herangelassen. Mit diesem Tatort würden sie lange zu tun haben. Es war, so viel wusste Mickey, der Traum eines jeden Kriminaltechnikers.
    Phil sah unverwandt die Leiche an. »Ja. Wer auch immer das war.«
    »Papiere?«
    Phil antwortete, ohne auch nur für einen Moment den Blick von der Leiche abzuwenden. »Laut Ausweis in der Brieftasche heißt er Adam Weaver. Aber eingecheckt hat er unter dem Namen Robin Banks.«
    »Im Ernst?«, sagte Mickey. »War er Clash-Fan oder was?«
    »Schon möglich, wer weiß? Er hatte für mehrere Tage gebucht und sich gestern Abend ein bisschen Gesellschaft aufs Zimmer bestellt.« Phil zeigte in Richtung Bad. »Sie war auch diejenige, die Alarm geschlagen hat.«
    »Ah«, sagte Mickey, der verstanden hatte.
    »Anscheinend«, fuhr Phil fort, »war sie gerade im Bad und hat sich umgezogen, als es an der Tür klopfte. Kurz danach hat sie ihn dann schreien hören.«
    »Und sie ist nicht rausgekommen, um nachzusehen, was los war?«
    Phil schüttelte den Kopf. »Hat die

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