Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stirb, Schätzchen, Stirb

Stirb, Schätzchen, Stirb

Titel: Stirb, Schätzchen, Stirb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
wir die Aufnahmen noch einmal durch. Was allerdings erst möglich ist, wenn das verdammte Labor Weihnachten fertig gefeiert hat. Es wäre völlig sinnlos, uns oder Ihnen irgendwelche Vorwürfe zu machen, solange wir nicht sicher wissen, ob es sich nicht doch um den einen von einer Million Fälle handelt, in denen einfach etwas zufällig geschehen ist.«
    »Wenn ich die Sache vermasselt habe, muss ich es wissen.«
    Sie sah ihn mit einem schmalen Lächeln an. »Das werden Sie auf jeden Fall erfahren, Baxter. Das verspreche ich.«
     

16
    Roarke sah, wie seine große, geschmeidige Polizistin in dem spektakulären schwarzen Ledermantel das Lokal betrat. Ihre Augen waren müde, der Stress war ihnen über- deutlich anzusehen, obwohl ihnen auch jetzt nicht die kleinste Kleinigkeit verborgen blieb.
    Cops waren, wie er wusste, schließlich rund um die Uhr im Dienst. Wenn er sie danach fragen würde, könnte sie ihm sicher sagen, wie viele Personen in der Nische auf der anderen Seite saßen, wie die Leute gekleidet waren und was jeder Einzelne von ihnen aß. Und zwar, ohne erst noch einmal hinzusehen.
    Wirklich faszinierend.
    Sie gab ihren Mantel an der Garderobe ab, wies den Ober zurück, der ihr wahrscheinlich angeboten hatte, sie zu ihrem Tisch zu bringen. Und durchquerte den Raum allein mit den langen, lockeren Schritten, die er einfach herrlich fand.
    »Lieutenant«, sagte er und stand zu ihrer Begrüßung auf. »Du hast mal wieder eine unglaubliche Ausstrahlung.«
    »Was für eine Ausstrahlung?«
    »Selbstbewusst und autoritär. Äußerst verführerisch.« Er gab ihr einen leichten Kuss und zeigte auf das Glas, das er gefüllt hatte, als sie hereingekommen war. »Die Flasche hat zwar eine normale Größe, aber ich bestelle gerne nach.«
    »Das ist gut.« Sie trank einen großen Schluck. »Ich hatte wirklich einen beschissenen Tag.«
    »Das habe ich bereits vermutet. Warum bestellen wir nicht erst, und dann kannst du mir alles ganz genau erzählen?«
    Sie hob den Kopf und blickte auf den Ober, der wie aus dem Nichts an ihrem Tisch erschienen war. »Ich möchte Spaghetti mit Hackfleischbällchen und roter Sauce. Haben Sie so was?«
    »Selbstverständlich, Madam. Und als Vorspeise?«
    Sie prostete dem Mann mit ihrem Weinglas zu. »Die habe ich bereits.«
    »Zwei gemischte Salate«, bat Roarke. »Und ich nehme das Hühnchen mit Parmesan.« Er tauchte etwas Brot in das Olivenöl mit Kräutern, das schon auf dem Tisch stand, und hielt ihr den Happen hin. »Saug damit etwas von dem Wein auf, ja?«
    Sie schob sich den Bissen in den Mund.
    »Und jetzt beschreib mir den Kellner.«
    »Was? Warum?«
    »Weil es unterhaltsam ist. Los.« Und es würde sie beruhigen, dachte er.
    Sie zuckte mit den Schultern und trank noch einen Schluck von ihrem Wein. »Weiß, männlich, Mitte dreißig. Schwarze Hose, weißes Hemd, schwarze Slipper. Einen Meter siebzig groß, circa achtundsechzig Kilo. Braune Augen, braune Haare. Glattes Gesicht. Volle Unterlippe, lange, gebogene Nase. Vom linken Eckzahn ist etwas abgebrochen. Gerade, dicke Brauen. Dem Akzent nach aus der Bronx, aber er gibt sich Mühe, es sich nicht anhören zu lassen. Kleiner Stecker im rechten Ohrläppchen - irgendein blauer Stein. Dicker Silberring am Ringfinger der linken Hand. Schwul. Wahrscheinlich lebt er in einer eingetragenen Partnerschaft.«
    »Schwul?«
    »Ja, er hat dich in Augenschein genommen und nicht mich. Also?«
    »Wie gesagt, es ist einfach unterhaltsam, wenn du jemanden beschreibst. Was ist heute falsch gelaufen?«
    »Was nicht?«, fragte sie zurück, fing dann aber zu erzählen an.
    Bevor sie fertig war, kamen die Salate, und sie piek- ste zornig eins der grünen Blätter mit der Gabel auf. »So sieht's also aus. Baxter oder Trueheart kann ich deshalb keine Vorwürfe machen, denn soweit ich sehen kann, haben sie ihren Job gemacht. Den sie gar nicht hätten machen müssen, hätte ich mir diesen Blödsinn nicht erst ausgedacht.«
    »Was heißt, dass du dir selbst Vorwürfe machst. Aber was bringt das, Eve? Wenn er gestoßen wurde, solltest du dich lieber fragen, was der Grund dafür war. Was wäre dadurch gewonnen, dass er aus dem Verkehr gezogen wird?«
    »Entweder es ging um Geld. Trudy war ziemlich vermögend, und er ist ebenfalls nicht arm. Oder es ging um Rache. Dann wurde er vielleicht geschubst, weil er ihr Sohn und im Haus war, als sie ihre Pflegekinder fertiggemacht hat.«
    »Er hat dir Sandwiches gebracht«, rief Roarke ihr in Erinnerung. »Und du warst

Weitere Kostenlose Bücher