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Stirb, Schätzchen, Stirb

Stirb, Schätzchen, Stirb

Titel: Stirb, Schätzchen, Stirb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Innereien.«
    »Vielleicht tue ich das wirklich. Ich habe bereits einen mindestens dreifachen Whiskey intus, und jetzt dreht sich mein Kopf. Aber das ist mir egal! Schließlich ist Weihnachten. Letztes Jahr waren Sie und ich sauer aufeinander, und jetzt sind wir es nicht. Ich liebe Sie, Dallas, und Roarke und jeden knochigen Zentimeter von McNab. Und seine Cousine Sheila auch. Frohe Weihnachten, Dallas.«
    »Die habe ich bestimmt.« Damit legte sie auf, bevor Peabody noch mal von vorn beginnen konnte. Aber als sie durch die Tore ihres Grundstücks rollte, lächelte sie versonnen vor sich hin.
    Das Haus war hell erleuchtet, als wäre es schon dunkel, ein glitzernder, eisiger Nebel stieg vom Boden auf. Sie sah die schimmernden Bäume, die flackernden Kerzen und hörte das Prasseln des kalten, harten Regens auf dem Wagendach.
    Mitten in der Einfahrt hielt sie an. Um zu schauen, nachzudenken und sich zu erinnern. Drinnen war es herrlich warm, und in den Kaminen knisterte echtes Holz. Alles in ihrem Leben hatte sie hierhergeführt. Das Grauen, die Schmerzen und das Blut, was auch immer sie in ihren Träumen quälte, hatte sie an diesen wunderbaren Ort gebracht. Davon war sie überzeugt.
    All das hatte sie, weil sie alles andere überstanden hatte und weil sie von ihm erwartet worden war. Gemeinsam hatten sie den tiefen Graben übersprungen, der vom Schicksal zwischen ihnen und dem Glück gezogen worden war.
    Sie hatte ein Zuhause, in dem helle Kerzen brannten und Feuer in den Kaminen flackerten. Es war gut, sich einen Moment Zeit zu nehmen, um sich daran zu erinnern und zu wissen, dass sie jetzt in diesem Zuhause war.
    Und wenn sie es nicht wenigstens für einen Tag genießen könnte, wozu hätte sie es dann?
    Sie stürzte durch die Tür, schüttelte sich den Regen aus dem Haar und zog ihren Mantel aus. Zur Abwechslung schien Summerset nicht auf sie zu lauern, doch noch während sie den Ledermantel über einen Treppenpfosten warf, kam Roarke aus dem Salon.
    »Da bist du ja.«
    »Später als ich dachte, tut mir leid.«
    »Ich bin selbst erst seit ein paar Minuten da. Summerset und ich sitzen vor dem Kamin und trinken was zusammen. Komm, gesell dich zu uns.«
    »Tja, nun.« Sicher müssten sie und der vermaledeite Butler halbwegs freundlich zueinander sein. Das war ein weihnachtliches Gesetz. »Ich muss nur noch schnell etwas erledigen.« Sie versteckte eine kleine Tasche hinter ihrem Rücken und wandte sich der Treppe zu. »Ich bin in ein paar Minuten da.«
    »Du hast ein Geheimnis.« Er trat vor sie, um ihr einen Kuss zu geben. Und ihr über die Schulter zu sehen. Doch sie drehte sich herum und piekste ihm mit einem Finger in den Bauch.
    »Vergiss es. Ich bin sofort da.«
    Er sah ihr hinterher, als sie über die Treppe in ihr Arbeitszimmer lief, kehrte in den Salon zurück, setzte sich erneut zu Summerset vor den Kamin und hob seinen Becher mit Irish Coffee an den Mund. »Sie hat irgendein Geschenk ins Haus geschmuggelt.«
    »Ah. Ich werde gleich den Wagen in die Garage stellen, den sie ohne Zweifel in der Einfahrt stehen lassen hat.«
    »Ohne Zweifel«, stimmte Roarke ihm zu. »Aber so sehr ich auch davon überzeugt bin, dass Ihnen beiden das ständige Streiten Freude macht, probieren Sie es vielleicht einmal mit einem Waffenstillstand bis zum Sechsundzwanzigsten. «
    Der Butler zuckte resigniert mit einer seiner schmalen Schultern, stellte dann aber fest: »Sie wirken entspannt.«
    »Das bin ich auch.«
    »Es ist noch gar nicht lange her, da wären Sie noch bis zum letzten Augenblick irgendwelchen Geschäften hinterhergejagt. Und dann wären Sie mit Ihrer momentanen Freundin nach Sankt Moritz oder zu den Fiji-Inseln aufgebrochen. Ganz egal, wohin. Nur hätten Sie die Feiertage ganz bestimmt nicht hier verbracht.«
    »Auf keinen Fall.« Roarke nahm sich eins der glasierten Plätzchen, die Summerset auf einem rot schimmernden Teller arrangiert hatte, und sah es nachdenklich von allen Seite an. »Inzwischen ist mir klar, dass ich immer geflüchtet bin, weil mir hier klar geworden wäre, wie allein ich war. Einsam trotz der Frauen, der Deals, der Leute, der Partys und all dem anderen Zeug. Weil es keinen Menschen gab, der mir wichtig genug gewesen wäre, um mich hier zu halten.«
    Wieder nippte er an seinem Kaffee und blickte in die Flammen. »Sie haben mir mein Leben geschenkt. Das haben Sie«, erklärte er, als sein Butler protestierte. »Und ich habe - auf meine Weise - dafür gearbeitet, dass ich mir dieses Zuhause

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