Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stirb, Schätzchen, Stirb

Stirb, Schätzchen, Stirb

Titel: Stirb, Schätzchen, Stirb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
inzwischen geht.«
    »Verstehe. Haben Sie sich auch schon überlegt, wie hoch diese Entschädigung sein soll?«
    »Ich muss zugeben, das alles hat mich etwas überrascht. « Sie fuhr sich mit den roten Krallen durch das rote Haar. »Ich weiß nicht, wie man einen Preis für das festlegen soll, was ich diesem Kind gegeben habe, und dafür, was es mich kostet, sie jetzt nicht noch mal zu sehen.«
    »Ich bin überzeugt davon, dass es Ihnen trotzdem gelingen wird.«
    Die Röte ihrer Wangen wurde durch Verlegenheit und aufkommenden Zorn verstärkt, sein eigener Blick jedoch drückte auch weiter freundliches Interesse aus.
    »Ich nehme an, ein Mann in Ihrer Position kann es sich leisten, gegenüber jemandem wie mir großzügig zu sein. Ohne mich säße das Mädchen inzwischen wahrscheinlich selber hinter Gittern, statt andere Leute einzusperren. Trotzdem hat sie nicht einmal mit mir gesprochen, als ich gestern bei ihr war.«
    Sie rief ein paar Tränen auf, wandte sich eilig ab und blinzelte sie wieder fort.
    »Ich glaube, das Gewäsch können wir uns von nun an sparen«, erklärte Roarke mit einem Hauch von Ungeduld. »Wie hoch ist Ihr Preis?«
    »Ich finde, dass zwei Millionen nicht unangemessen wären.«
    »Und für zwei Millionen ... Dollar?«
    »Natürlich.« Die Tränen wurden durch einen Aus druck der Verärgerung ersetzt. »Was sollte ich denn wohl mit einer fremden Währung?«
    »Und für diese zwei Millionen Dollar wären Sie und Ihr Sohn bereit, wieder dorthin zurückzukehren, woher auch immer Sie gekommen sind, und meine Frau in Ruhe zu lassen.«
    Trudy hob resigniert die Hände in die Luft. »Wenn sie uns nicht sehen will, wird sie uns auch nicht mehr sehen.«
    »Und wenn ich zu dem Ergebnis komme, dass diese Entschädigung etwas zu hoch ist?«
    »Bei einem Mann mit Ihren finanziellen Möglichkeiten kann ich mir das zwar nicht vorstellen, aber wenn es so wäre, wäre ich vielleicht gezwungen, mich - weil mir die Sache schließlich sehr zu schaffen macht - jemand anderem anzuvertrauen. Und dieser Jemand könnte durchaus ein Reporter sein.«
    Wieder drehte er sich lässig mit seinem Sessel hin und her. »Und das wollte ich nicht, weil ...«
    »Ich bin eine sentimentale Frau und habe deshalb Alben von jedem Einzelnen der Kinder, um die ich mich gekümmert habe, angelegt. Ich habe ihre Geschichten aufgeschrieben, und zwar bis ins letzte Detail. Das Bekanntwerden ein paar dieser Details könnte für Sie und auch für Eve nicht nur unangenehm, sondern in höchstem Maße peinlich sein. Wussten Sie zum Beispiel, dass sie bereits sexuelle Beziehungen hatte, bevor sie zu mir kam?«
    »Ist eine Vergewaltigung für Sie etwa eine sexuelle Beziehung?«, fragte er in völlig ruhigem Ton, obwohl sein Blut in Wallung geraten war. »Ich hätte angenommen, dass Sie aufgeklärter sind, Ms Lombard.«
    »Egal, wie Sie es nennen, wird es sicher Leute geben, die der Meinung sind, dass eine Frau mit einem solchen Hintergrund als Lieutenant der New Yorker Polizei nicht tragbar ist. Ich bin mir selber nicht ganz sicher, ob es nicht vielleicht sogar zu meiner Bürgerpflicht gehört, die Medien und vielleicht auch ihre Vorgesetzten darüber aufzuklären, aus was für Verhältnissen sie kommt.«
    »Aber zwei Millionen Dollar würden schwerer wiegen als Ihre sogenannte Bürgerpflicht.«
    »Ich will nur haben, was mir zusteht. Wussten Sie, dass Blut an ihren Händen klebte, als sie aufgegriffen wurde? Sie ... oder jemand anderes ... hatte den Großteil abgewaschen, aber sie haben das Blut getestet ...«
    Sie bedachte Roarke mit einem durchdringenden Blick. »... und sie haben festgestellt, dass es zum Teil ihr eigenes, zum Teil aber auch das Blut von jemand anderem war.«
    »Außerdem hatte sie ständig Albträume«, fuhr Trudy fort. »Ich hatte den Eindruck, als ob sie in diesen Träumen jemanden ersticht. Ich frage mich, was die Leute daraus schließen würden, wenn sie davon erführen. Ich wette, die Journalisten würden jede Menge Geld für die Story bezahlen, denn schließlich ist sie inzwischen eine landesweit bekannte Polizistin und vor allem Ihre Frau.«
    »Da haben Sie wahrscheinlich recht«, stimmte Roarke ihr zu. »Vielen Menschen macht es einfach Spaß, sich am Schmerz und Leid anderer zu ergötzen.«
    »Wie gesagt, ich habe damals viel für Eve getan. Ich glaube also nicht, dass die Entschädigung, von der ich gesprochen habe, unangemessen ist. Wenn Eve mich nicht noch einmal sehen will, werde ich einfach die Kohle nehmen, nach

Weitere Kostenlose Bücher