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Stirb, Schätzchen, Stirb

Stirb, Schätzchen, Stirb

Titel: Stirb, Schätzchen, Stirb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Texas zurückkehren, und sie kann ein für alle Mal vergessen, dass es Trudy Lombard gibt.«
    »Das haben Sie nicht ganz richtig formuliert. Sie haben Eve damals viel angetan. Und dafür entschädige ich Sie jetzt sofort.«
    »Sie sollten es sich besser noch mal überlegen ...«
    »Ich entschädige Sie dadurch«, fiel er ihr ins Wort, »dass ich nicht aufstehe, zu Ihnen komme und Sie mit bloßen Händen erwürge.«
    Sie rang erstickt nach Luft und griff sich theatralisch an den Hals. »Wollen Sie mir etwa drohen?«
    »Nein«, erklärte er ihr in noch immer völlig ruhigem Ton. »Ich erkläre Ihnen lediglich, wie ich Sie dafür entschädigen werde, dass Sie wieder dahin verschwinden, woher Sie gekommen sind. Die Entschädigung wird darin bestehen, dass Ihnen nichts passiert, Sie können mir glauben, es kostet mich sehr viel, Ihnen für die Dinge, die meine Frau in Ihrem Haus erleiden musste, als sie ein hilfloses kleines Mädchen war, nicht die Gurgel umzudrehen.«
    Er stand langsam auf.
    Sie rang nicht noch mal nach Luft und griff sich auch nicht theatralisch an den Hals, sondern erstarrte zur Salzsäule, und alles Blut wich ihr aus dem Gesicht.
    Endlich, dachte er, endlich schien sie zu erkennen, was sich hinter der Fassade des eleganten Mannes von Welt verbarg.
    Dagegen käme nicht mal eine Schlange an.
    Ohne seinen Blick von ihr zu lösen, trat er langsam auf sie zu und lehnte sich so dicht vor ihr lässig gegen die Kante seines Schreibtischs, dass er hörte, wie die Luft mit einem leichten Schauder aus ihren Lungen wich.
    »Ich könnte Sie mit einem bloßen« -, er schnipste mit den Fingern, »und ohne mit der Wimper zu zucken, an Ort und Stelle umbringen, und so viele Leute, wie mir angemessen erschiene, dazu bringen, Stein und Bein zu schwören, dass Sie gesund und munter aus diesem Büro spaziert sind. Ich könnte auch die Überwachungsdisketten manipulieren lassen, um das zu beweisen. Man würde Ihre Leiche - oder das, was noch von Ihnen übrig wäre, wenn ich mit Ihnen fertig wäre - niemals finden. Betrachten Sie deshalb Ihr Leben - das Ihnen wahrscheinlich lieb und teuer ist - als Entschädigung.«
    »Sie sind verrückt.« Sie presste sich gegen die Lehne ihres Stuhls. »Sie sind total verrückt.«
    »Daran sollten Sie denken, falls es Ihnen jemals wieder in den Sinn kommt, sich mit mir anzulegen, sich die Taschen dadurch zu füllen, dass Sie für Geld über die Qualen und die Albträume von einem kleinen Mädchen sprechen, oder sich jemals auch nur wieder in die Nähe meiner Frau zu wagen. Daran sollten Sie denken und sich fürchten. Sie sollten sich fürchten«, wiederholte er und beugte sich etwas zu ihr herab, »denn ich empfinde es als regelrechtes Ärgernis, Sie nicht langsam, Stück für Stück, in Ihre Einzelteile zu zerlegen. Es könnte sein, dass ich beim nächsten Mal nicht mehr so zurückhaltend bin.«
    Er trat noch näher an sie heran, sie sprang eilig auf und schob sich rückwärts Richtung Tür. »Am besten geben Sie das auch an Bobby weiter, damit er meine Geduld nicht auch noch auf die Probe stellt.«
    Als sie die Tür erreichte und hinter sich nach der Klinke tastete, fuhr er mit leiser Stimme fort: »Es gibt keinen Ort, an dem Sie sich vor mir verstecken können, falls Sie noch irgendetwas tun, um meiner Frau zu schaden. Es gibt keinen Ort, an den ich Ihnen nicht folgen würde, um endlich das zu tun, was ich mir jetzt verkneife.« Er wartete einen Moment und forderte sie lächelnd auf: »Und jetzt laufen Sie los.«
    Sie stürzte aus dem Raum und rannte schreiend durch das Vorzimmer in den Flur hinaus. Wieder schob er seine Hand in seine Jackentasche, tastete dort nach Eves Knopf, trat abermals ans Fenster und blickte erneut in den düsteren Dezembertag hinaus.
    »Sir?«
    Er drehte sich nicht um, als seine Assistentin sein Büro betrat, sondern fragte einfach: »Ja, Caro?«
    »Soll jemand vom Gebäudeschutz Ms Lombard bis vor die Tür begleiten?«
    »Das wird nicht nötig sein.«
    »Sie schien ziemlich in Eile zu sein.«
    Er blickte auf sein lächelndes Spiegelbild. »Ihre Pläne haben sich plötzlich geändert.« Jetzt drehte er sich um und sah auf seine Uhr. »Zeit fürs Mittagessen, oder? Ich gehe besser sofort rauf und nehme unsere Gäste in Empfang. Ich habe nämlich einen Riesenappetit.«
    »Das kann ich mir vorstellen«, murmelte Caro.
    »Oh, und Caro?«, bat er noch, während er bereits in Richtung seines privaten Fahrstuhls schlenderte. »Würden Sie bitte den Gebäudeschutz

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