Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stirb, Schätzchen, Stirb

Stirb, Schätzchen, Stirb

Titel: Stirb, Schätzchen, Stirb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
Leute, die aus reiner Neugier erschienen waren, sah. Und manchmal - wie sie hoffte, meistens - sprachen die Menschen, die ihr dienten, wirklich Recht.
    Sie wünschte ihrer Partnerin, dass das auch in diesem Fall geschah.
    Sie hatten mit ihren Ermittlungen und den Verhaftungen eine gute Vorlage für eine Verurteilung geschaffen. Jetzt war es an den Anwälten, dem Richter und den zwölf Geschworenen, dafür Sorge zu tragen, dass es dazu kam.
    Endlich kehrten die Geschworenen an ihre Plätze zurück, und einen Moment später wurde auch Celina Sanchez hinter ihren Verteidigern wieder in den Saal geführt.
    Ihre Blicke trafen sich, hielten einander wie die des Jägers und des Beutetieres fest, und sofort waren die Toten, all das Blut, die Grausamkeit wieder präsent.
    Liebe, hatte Celina, als es vorbei gewesen war, gesagt. Liebe hatte sie dazu gebracht, all das zu tun.
    Was, wie Eve dachte, der allergrößte Schwachsinn war.
    Celina setzte sich auf ihren Platz und sah nach vorn. Ihr luxuriöses Haar hatte sie zu einem schlanken, beinahe züchtigen Knoten aufgesteckt, statt der grellen Farben, die sie liebte, trug sie ein schlichtes, graues Kostüm. Aber all das war nur Fassade. Eve wusste, was sich dahinter verbarg, und wenn die Geschworenen nicht vollkommen verblödet wären, wüssten sie es auch.
    Reo betrat den Saal und beugte sich, als sie an ihrer Bank vorbeiging, kurz zu ihr herab. »Sie wird ihre Sache prima machen. Aber trotzdem ist es gut, dass Sie mitgekommen sind.« Dann ging sie nach vorne durch und nahm ihren Platz neben den Kollegen ein.
    Als der Gerichtsdiener die Menschen bereits aufforderte, aufzustehen, kam endlich auch Ian angestürzt. Von der Kälte und vom schnellen Laufen hatte er ein gerötetes Gesicht, das jedoch immer noch dezenter als das leuchtend rote Hemd unter der mit einem grellen blauen und pinkfarbenen Zickzackmuster verzierten Jacke war. Auf farblich passenden leuchtend roten Sneakern schob er sich neben Eve und erklärte mit einem atemlosen Flüstern: »Sie wollte nicht, dass ich mich zu ihr setze - meinte, sie bräuchte einen Augenblick für sich. Wir dachten, wir hätten noch bis Montag Zeit. Verdammt.«
    »Sie kommt schon klar.«
    Es hätte keinen Sinn, ihm zu erzählen, dass sie selber einen Kloß im Magen hatte und dass ihr bewusst war, was er vor seinem geistigen Auge sah, als sie sich wieder setzten und Peabody den Zeugenstand betrat.
    Er sah sich selbst mit bis zum Hals klopfendem Herzen die Treppe des Hauses hinunterrennen und hörte sich selber »Wir haben eine verletzte Beamtin!« in sein Handy schreien, während er zu ihr lief.
    Eve war nicht dabei gewesen, hatte aber trotzdem ebenfalls ein Bild vor Augen. Sie war nicht dabei gewesen, als Peabody schwer verletzt und blutend auf dem Bürgersteig gelegen hatte, konnte es aber trotzdem sehen. Peabody gab ihren Namen, ihren Rang und ihre Dienst nummer zu Protokoll. Der Staatsanwalt ging ziemlich rüde mit ihr um - was, wie Eve überlegte, eine gute Taktik war. Er behandelte sie wie die Polizistin, die sie war. Er las ihr ihre Zeugenaussage vor und stritt kurz mit dem Hauptverteidiger herum.
    Als sie gebeten wurde, zu erzählen, wie der Abend des Überfalls verlaufen war, erklärte sie mit lauter, klarer Stimme, wie sie die U-Bahn genommen und ihren Lebensgefährten Detektive Ian McNab über ihr Handy angerufen hatte, als sie zu Fuß von der U-Bahn-Station heimgelaufen war. Weshalb die Geschworenen es überdeutlich hörten, als ihre Stimme plötzlich brach. Und überdeutlich sahen, wie nicht nur ein Cop, sondern vor allem eine Frau ums Überleben kämpfte, als sie plötzlich überfallen worden war.
    »Dann konnte ich meine Waffe ziehen«, erklärte sie.
    »Sie waren schwer verletzt, haben mit einem Mann, der deutlich größer und schwerer war als Sie, um Ihr Leben gekämpft, und es trotzdem noch geschafft, Ihre Waffe aus dem Halfter zu ziehen?«
    »Ja, Sir. Ich konnte sogar noch einen Schuss abgeben. Er hat mich durch die Luft geworfen, hat mich einfach durch die Luft geworfen, ich kann mich noch daran erinnern, wie ich auf ihn gefeuert habe, während ich geflogen bin. Dann bin ich auf dem Boden aufgeprallt und kann mich an nichts anderes mehr erinnern, als dass ich irgendwann im Krankenhaus zu mir gekommen bin.«
    »Ich habe hier eine Liste der Verletzungen, die Sie bei diesem Überfall davongetragen haben. Mit Erlaubnis des Gerichts werde ich sie Ihnen vorlesen, damit Sie mir bestätigen, ob alles richtig ist.«
    Als er anfing

Weitere Kostenlose Bücher