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Stirb, Schätzchen, Stirb

Stirb, Schätzchen, Stirb

Titel: Stirb, Schätzchen, Stirb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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würde sich einfach besser machen, wenn Sie auf der Treppe des Gerichtsgebäudes stünden. Geben Sie Ihr Mädel eine Minute frei, McNab.«
    »Ich borge sie Ihnen gerne so lange aus.«
    »Ich freue mich schon auf morgen, Dallas.« Die Journalistin ging bereits in Richtung Tür. »Auch von Ihnen könnte ich ein kurzes Statement brauchen. Sie könnten möglichst ernst in die Kamera gucken und erklären, dass der Gerechtigkeit Genüge getan worden ist oder etwas in der Art.«
    »Nein. Das heute ist schließlich nicht mein, sondern Peabodys großer Tag. Machen Sie es ruhig persönlich«, sagte Eve zu Peabody und blickte skeptisch in den grauen Himmel, als sie durch die Tür nach draußen trat.
    Am Fuß der Treppe angekommen, drehte sie sich noch mal um. Nadine hatte recht, es war wirklich ein beeindruckender Anblick, wie Peabody mit vom Regen feuchten Haaren auf der Treppe des Gerichtsgebäudes stand. Hoffentlich würde ihre Familie sie im Fernsehen sehen, wie sie auf den Stufen stand und von ihrer Arbeit und ihrem Bemühen um Gerechtigkeit für Verbrechensopfer sprach.
    Da sie es auch gern selber sah, blieb sie einen Moment stehen und schaute den beiden zu. Dann wandte sie sich abermals zum Gehen und bemerkte gerade noch, wie eine Frau auf dem Gehweg angerempelt wurde und eine Sekunde später gellend schrie: »Mein Geldbeutel! Mein Portemonnaie!«
    »Oh, Scheiße.« Eve atmete zischend aus und stürzte los.
    Nadine, die mitten auf der Treppe stand, rannte so plötzlich los, dass es das reinste Wunder war, dass sie sich nicht alle Knochen brach. »Hinterher«, schrie sie ihrer Kamerafrau zu. »Lassen Sie ja die Kamera weiterlaufen!« Als Peabody und McNab an ihr vorüberschössen, sprang Nadine vor lauter Ungeduld auf dem Gehweg hin und her. »Himmel, sehen Sie bloß zu, dass Sie sie nicht verlieren!«
    Der Handtaschendieb war circa einen Meter achtzig groß und muskulös. Er hatte endlos lange Beine, auf denen er die Straße hinuntersprintete, während er die Leute, die ihm in die Quere kamen, einfach wie Kegel umwarf, sodass Eve zu einem regelrechten Hürdenlauf über die umgestürzten Fußgänger gezwungen war.
    Ihr Ledermantel flatterte ihm Wind.
    Sie brauchte nicht extra zu schreien, dass sie von der Polizei war und er deshalb stehen bleiben sollte. Der Kerl hatte sich einmal zu ihr umgedreht, und als ihre Blicke sich begegnet waren, hatte er sie, wie zuvor Celina, sofort als Feindin identifiziert.
    Er packte einen Schwebegrill mitsamt seinem Betreiber und warf ihn einfach um. Sojaburger schlitterten über den Boden und Getränkedosen platzten auf.
    Sie wich zwei Passanten aus, die er ihr praktisch vor die Füße warf, schätzte die Entfernung, atmete tief durch, drückte sich vom Boden ab und sprang den Hünen an. Sie krachten gemeinsam auf den Boden und schlitterten über den nassen Bürgersteig in Richtung Straßenrand, wo die Bremsen eines Maxibusses kreischten wie eine hysterische Frau.
    Ihre kaum verheilte Hüfte heulte auf, und während sie sich noch verrenkte, um nicht unter die Räder des Busses zu geraten, rammte er ihr einen Ellenbogen unters Kinn.
    Sie schmeckte Blut.
    »Das war wirklich dämlich«, schnauzte sie, riss seine Arme hinter seinen Rücken und legte ihm Handschellen an. »Das war wirklich dumm. Jetzt bist du auch noch wegen des Angriffs auf eine Polizeibeamtin dran.«
    »Sie haben nie gesagt, dass Sie Polizistin sind. Woher hätte ich das also wissen sollen? Außerdem haben Sie mich verfolgt und hätten mich um ein Haar vor einen Maxibus geschubst. Ich werde misshandelt!«, rief er laut, nahm eine gekrümmte Haltung ein und sah sich nach irgendwelchen mitfühlenden Leuten um. »Ich gehe friedlich meiner Wege, und Sie versuchen mich umzubringen. «
    »Du gehst also friedlich deiner Wege.« Eve drehte den Kopf, spuckte Blut und sagte sich, wenigstens lenke der pochende Kiefer sie von ihrer Hüfte ab.
    Sie griff in seine Tasche und zog vier Portemonnaies und mehrere Brieftaschen heraus. »Hast anscheinend einen ziemlich guten Tag gehabt.«
    Inzwischen sah er die Dinge offenbar gelassen, denn er setzte sich auf und stellte schulterzuckend fest: »Weihnachten. Da gehen die Leute selbst bei diesem Hundewetter vor die Tür. Aber vergessen Sie den tätlichen Angriff, ja? Los, streichen Sie den. War einfach ein Reflex.«
    Eve wackelte mit ihrem Kinn. »Dann sind deine Reflexe wirklich gut.«
    »Und Sie sind wirklich schnell, das muss ich Ihnen lassen.«
    Als endlich ihre beiden Kollegen auf der

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