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Stirb, Schätzchen, Stirb

Stirb, Schätzchen, Stirb

Titel: Stirb, Schätzchen, Stirb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Bad. Aber das hat sie nicht getan. Sie hat zum Fenster gesehen, als sie umgefallen ist. Vielleicht hatte ja der Täter eine Waffe, hat sie geweckt und gezwungen aufzustehen. Vielleicht sollte es ja nur ein schneller Fischzug werden. Aber weshalb hat er dann diese wirklich hübsche Armbanduhr nicht eingesteckt, sondern sie erst verprügelt -, was niemand gehört oder zumindest niemand gemeldet hat - ihr dann eins über den Kopf gegeben und sich wieder aus dem Staub gemacht? So kann es nicht abgelaufen sein. Nein, so kann es einfach nicht abgelaufen sein.«
    Sie schüttelte den Kopf und sah sich Trudy noch einmal genauer an. »Die Hämatome im Gesicht und an den Beinen sehen deutlich älter aus. Als hätte jemand sie ihr bereits Stunden vor dem tödlichen Schlag verpasst. Wir werden sehen, was der Pathologe dazu sagt. Was ist hier abgelaufen, Trudy? Was ist hier passiert?«
    Draußen im Flur hörte sie erst Peabodys Stimme, dann das gedämpfte Klatschen bequemer Sneaker und gab in den Rekorder ein: » Detektive Delia Peabody erscheint am Tatort. Haben Sie Ihren Rekorder eingeschaltet, Peabody?«
    »Ja, Madam.«
    »Überprüfen Sie den Kleiderschrank und gucken Sie, ob irgendwo ihr Handy liegt. Außerdem möchte ich wissen, was für Anrufe sie über den Apparat in diesem Zimmer getätigt oder bekommen hat.«
    »Okay.« Erst aber trat Peabody neben die tote Frau. »Ein Schlag auf den Hinterkopf. Mit einem stumpfen Gegenstand. Klassisch.« Sie hob den Kopf und sah Eve fragend an. »Wann ist sie gestorben?«
    »Um halb zwei heute Nacht.«
    Auch Peabody war die Erleichterung deutlich anzusehen. »Wurde sie vergewaltigt?«, fragte sie auf dem Weg
    zum Schrank. «
    »Darauf deutet bisher nichts hin.«
    »Ausgeraubt?«
    »Es ist möglich, dass ihr Mörder es auf etwas ganz Bestimmtes abgesehen hatte und dass ihm der Schmuck und die teure Uhr deshalb egal gewesen sind.«
    »Genauso wie ihr Geld«, fügte Peabody hinzu und hielt eine große Handtasche in die Luft. »Brieftasche und Geldbeutel, Kreditkarten und Bargeld sind nämlich noch da. Ein Handy oder einen Handcomputer finde ich hier nicht, dafür hatte sie aber ein paar ziemlich große Einkaufstüten hier verstaut.«
    »Suchen Sie weiter.«
    Eve selber ging ins Bad. Die Spurensicherung ginge den Raum noch zentimeterweise durch, aber selbst ohne deren Instrumente fielen ihr ein paar Dinge auf.
    Unglücklicherweise kannte sie sich selbst inzwischen ziemlich gut mit Gesichts-, Körper- und Haarpflegeprodukten aus. Schließlich wurde sie alle paar Wochen von der gefürchteten Trina mit all dem widerlichen Zeug gequält.
    Trudy hatte, wie es aussah, weder bei der Menge noch der Qualität dieser Produkte gespart. Sie hatte Zeug im Wert einiger tausend Dollar auf die schmalen Ablage gequetscht.
    Die Handtücher waren noch feucht, und der Waschläppen sogar triefnass. Eve ging jede Wette ein, dass sich Spuren von Badezusätzen in der Wanne finden würden und dass in den Tüchern noch der Rest von irgendwelchen Wässerchen und Lotionen hing.
    Wo aber waren das fehlende Badetuch und der zweite Waschlappen geblieben? Schließlich hatte das Zimmermädchen doch bestimmt auch diese Dinge doppelt hinterlegt.
    Sie hatte also ein Bad genommen. Eve erinnerte sich daran, dass Trudy schon vor zwanzig Jahren gern gebadet hatte. Wenn man sie gestört hatte, während sie in der Wanne lag, hatte man besser mindestens einen Blinddarmdurchbruch gehabt. Weil man sonst unweigerlich wieder in einem dunklen Zimmer eingeschlossen worden war.
    Sie war also entweder gestern oder vielleicht auch schon am Freitagabend zusammengeschlagen worden, überlegte Eve. Danach hatte sie sich eingeschlossen, in die Badewanne gelegt und ein paar Pillen eingeworfen. Denn auch Pillen hatte sie geliebt, erinnerte sich Eve.
    Weil ich sonst das reinste Nervenbündel wäre, hatte sie immer erklärt.
    Aber warum hatte sie sich nicht von ihrem Sohn und ihrer Schwiegertochter pflegen lassen? Schließlich hatte sie es auch immer geliebt, wenn sie verhätschelt worden war.
    Das Mindeste, was du für mich tun kannst, ist, mir einen kühlen Drink zu bringen.
    Wenn du mir schon die Haare vom Kopffrisst, kann ich ja wohl erwarten, dass du mir hin und wieder eine Tasse Kaffee und ein Stückchen Kuchen bringst.
    Du bist das Faulste, was jemals auf zwei Beinen rumgelaufen ist. Aber jetzt schwing endlich deinen knochigen Hintern und räum die Küche auf.
    Eve atmete hörbar aus und wieder ein. Wenn Trudy schweigend gelitten hatte, hatte

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