Stirb, Schätzchen, Stirb
lassen. Ihre Erinnerung an jene Zeit war alles andere als glücklich, und ich glaube, dass sie deshalb kein Interesse daran hatte, den Kontakt zu Ms Lombard zu erneuern.«
»Aber Sie haben sich bereit erklärt, Ms Lombard in Ihrem Büro in der City zu empfangen.«
»Wie gesagt, ich war neugierig.« Wieder wanderte sein Blick in Richtung Spiegel, wo er, wie er sicher wusste, auf den Blick des Lieutenants traf. »Es hat mich interessiert, was sie von mir wollte.«
»Und was wollte sie?«
»Natürlich Geld, was sonst. Anfangs hat sie versucht, an mein Mitgefühl zu appellieren, damit ich ihr helfe, den Lieutenant weichzukochen. Sie hat behauptet, meine Frau würde ihre Gefühle und ihre Erinnerung an ihre Zeit bei ihr falsch interpretieren.«
Er ma c hte eine Pause, sah Peabody an und hätte um ein Haar gelächelt. »Aber da sich der Lieutenant, wie Sie selber wissen, in solchen Dingen nur sehr selten irrt, hielt ich die Behauptungen der Frau für wenig glaubhaft und habe ihr deshalb vorgeschlagen, die Dinge einfach so zu belassen, wie sie die vergangenen Jahre waren.«
»Und da hat sie Geld verlangt.«
»Ja. Und zwar zwei Millionen Dollar. Sie meinte, für diese Summe wäre sie bereit, wieder nach Texas zurückzukehren, und war ziemlich unglücklich, als ich sie darüber informierte, dass ich nicht die Absicht hätte, ihr jemals auch nur eine Cent dafür zu zahlen, dass sie meine Frau in Ruhe lässt.«
»Hat sie Sie in irgendeiner Form bedroht?«
»Sie war weniger bedrohlich als vielmehr einfach lästig. Wie ein Blutegel, der hofft, dass er einem ein paar Tropfen Blut aussaugen kann.«
»Und Sie haben ihre Bitte um Geld als Versuch einer Erpressung angesehen?«
Dies war eine knifflige Frage, dachte Roarke. »Vielleicht hat sie gehofft, dass ich es so sehen würde - ich habe keine Ahnung. Ich fand ihr Ansinnen einfach lächerlich und dachte nicht, dass ich oder der Lieutenant sich darüber Gedanken machen muss.«
»Es hat Sie nicht wütend gemacht, dass jemand in Ihr Büro gekommen ist und einfach Geld gefordert gefordert hat? Ich wäre in einem solchen Fall wahrscheinlich ziemlich sauer.«
Er sah sie lächelnd an und wünschte sich, er könnte ihr erklären, wie beeindruckt er von ihren Fähigkeiten war. »Offen gestanden, Detektive , hatte ich erwartet, dass sie versuchen würde, mich über den Tisch zu ziehen. Das erschien mir der einzig logische Grund dafür, dass sie nach all den Jahren plötzlich wieder Kontakt zum Lieutenant aufgenommen hat.«
Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Aber wütend war ich deshalb nicht. Ganz im Gegenteil hat mich dieses Treffen mit einer gewissen Befriedigung erfüllt, weil ich ihr deutlich zu verstehen geben konnte, dass sie weder jetzt noch zu irgendeinem anderen Zeitpunkt Geld oder irgendetwas anderes von uns bekommt.«
»Wie haben Sie ihr das klargemacht?«
»Ich habe es ihr einfach gesagt. Wir haben vielleicht zehn Minuten in meinem Büro gesprochen, dann habe ich sie wieder weggeschickt. Ich habe meine Assistentin gebeten, den Wachdienst zu informieren, damit er dafür sorgt, dass sie das Gebäude garantiert verlässt. Oh, es gibt Aufnahmen davon, wie sie das Haus betritt und auch wieder verlässt, es gibt auch eine Aufnahme von unserem Gespräch. Das gehört zu den normalen Sicherheitsmaßnahmen in meinem Haus. Ich habe Captain Feeney von der Abteilung für Elektronische Ermittlungen bereits gebeten, die Disketten persönlich abzuholen und durchzusehen. Ich dachte, dass das das Beste ist.«
»Gut.« Peabody sah ihn mit großen Augen an. »Das ist gut. Hm, hatten Sie noch mal Kontakt zu Ms Lombard, nachdem sie Ihr Büro verlassen hat?«
»Nein. Der Lieutenant und ich haben den Freitagabend zu Hause verbracht und am Samstag eine große Weihnachtsfeier veranstaltet. Wir hatten den ganzen Samstag mit Vorbereitungen für dieses Fest zu tun. Was ebenfalls anhand von Aufnahmen bewiesen werden kann. Da sich mit den Leuten vom Party-Service, den Dekorateuren und den Angestellten anderer Unternehmen jede Menge Fremder in unserem Haus aufgehalten haben, liefen den ganzen Tag die Überwachungskameras. Die Disketten bekommt Captain Feeney natürlich ebenfalls. Am Samstagabend waren wir von acht bis circa drei Uhr morgens mit über zweihundertfünfzig Freunden, Bekannten und Geschäftspartnern von mir zusammen. Ich händige Ihnen gerne die Gästeliste aus.«
»Vielen Dank. Kam es jemals zu einem körperlichen Kontakt zwischen Ihnen und Trudy Lombard?«
Seine Stimme
Weitere Kostenlose Bücher