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Stirb schön

Stirb schön

Titel: Stirb schön Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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auch nicht gerade hilfreich. Ständig musste er an ihre SMS vom Morgen denken.
    Er prüfte die neuesten Meldungen zum Fall Reggie D’Eath, als ihm jemand auf den Rücken schlug.
    »Hi, Oldtimer!«
    Branson hatte im Supermarkt gegenüber eine Riesenschachtel Donuts besorgt und reichte sie herum.
    Grace nahm einen und stand auf, um sich die Beine zu vertreten. Branson schlenderte mit ihm in den Flur hinaus. »Alles okay, Alter? Siehst beschissen aus.«
    Grace biss ab und leckte den Zucker von den Lippen. »Danke.«
    »Ein Vögelchen hat mir gezwitschert, dass du und Cleo gestern im ›Latin in the Lanes‹ geschmust habt«, sagte Branson leise.
    Grace schaute ihn überrascht an. »Ach ja?«
    »Lenkt dich ganz schön ab, was?«
    »Mein Gott, Brighton ist wirklich ein Dorf!«
    »Die ganze Welt ist ein Dorf, Mann.«
    »Woher wusstest du, dass sie es ist?«
    Der Sergeant klopfte sich mit dem Finger an die Stirn. »Erster Grundsatz für gute Ermittler, hast du mir selbst beigebracht: Bau dir ein Netz von Informanten auf.«
    Grace schüttelte halb amüsiert, halb verärgert den Kopf.
    »Hast du mal Der Bulle von Paris gesehen? Gérard Depardieu spielt einen Cop, der Druck auf seine Informanten ausübt, um einen tunesischen Drogenring zu sprengen. Super Film.«
    »Kenn ich nicht.«
    »Wirklich gut. Er hat mich an dich erinnert, nur die Nase war größer.«
    »Ich sehe aus wie Gerard Depardieu?«
    Branson klopfte ihm auf die Schulter. »Nein, eher wie Bruce Willis.«
    »Schon besser.«
    »Du siehst aus wie Bruce Willis’ benachteiligter Bruder. Oder sein Vater.«
    »Du kannst einen wirklich aufbauen. Und du siehst aus wie …«
    »Will Smith?«
    »Träum weiter.«
    »Erzähl mir von dir und Ms Morey.«
    »Da gibt’s nichts zu erzählen. Wir waren essen.«
    »Natürlich rein beruflich.«
    »Und wie.«
    »Auch hinten im Taxi?«, drängte Branson.
    »Gott im Himmel, ist denn jeder verdammte Taxifahrer in Brighton dein Spitzel?«
    »Nee, nur ein paar. Hab eben Glück gehabt.«
    Grace wusste nicht so recht, ob er stolz darauf sein sollte, dass sein Protegé ein so fähiger Ermittler geworden war.
    »Wie fand sie deine neuen Klamotten?«
    »Sie hat gesagt, ich soll mir einen neuen Modeberater suchen.«
    Branson wirkte so gekränkt, dass er Grace schon wieder Leid tat. »Keine Sorge, sie hat sie gar nicht erwähnt.«
    »Noch schlimmer!«
    »Könnten wir jetzt bitte das Thema wechseln, wir haben es mit zwei Mordfällen und einer vermissten Frau zu tun.«
    »Von wegen Thema wechseln. Cleo Morey, was für eine Frau! Also, wenn ich nicht glücklich verheiratet wäre … Aber wie kannst du nur verdrängen, womit sie ihr Geld verdient?«
    »Sie hatte keine Leichen dabei, als wir im Restaurant waren.«
    Branson schüttelte den Kopf und musste ein Grinsen unterdrücken. »Na los, ich will die Details hören, Mann. Keine Ausweichmanöver, kapiert?«
    »Es gibt nichts, wovor ich ausweichen müsste. Sie hat einen Freund, okay? Besser gesagt, einen Verlobten. Hatte leider vergessen, ihn zu erwähnen.«
    »Willst du mich verarschen?«
    Grace holte sein Handy heraus und zeigte Branson die SMS, die er am Morgen erhalten hatte.
    Kann nicht reden. Mein Verlobter ist gerade aufgetaucht. Rufe später an. C XXX
    »Der Typ ist Geschichte«, verkündete Branson.
    »Das war heute Mittag. Sie hat immer noch nicht angerufen.«
    »Indianerehrenwort! Glaub mir, der Typ ist passé.«
    Grace stopfte sich den Rest des Donuts in den Mund. Er schmeckte so gut, dass er gern noch einen gegessen hätte. »Wieder eine deiner Ahnungen?«
    »Ich liege nicht immer falsch.«
    Cleo war heute nicht im Dienst gewesen, sonst hätte Grace der Autopsie von Reggie D’Eath beigewohnt, obwohl es technisch nicht erforderlich war, da ein Kollege die Ermittlungen leitete. »Mal abwarten.«
    Plötzlich fiel ihm ein Ausdruck ein, den seine Mutter gern verwendet hatte: Kommt Zeit, kommt Rat. Sie hatte an das Schicksal geglaubt, doch er selbst war nie so recht davon überzeugt gewesen. Es hatte ihr allerdings geholfen, als sie an Krebs starb. Gar nicht übel, wenn man glauben konnte, dass eine höhere Macht alles geplant hatte. Tief religiöse Menschen waren im Grunde zu beneiden, sie konnten die Verantwortung stets auf Gott schieben. Doch obgleich er vom Übernatürlichen so fasziniert war, hatte Grace nie an einen Gott glauben können, der sein Leben vorausgeplant hatte.
    Er kehrte in die Zentrale zurück. An der großen Tafel hingen Fotos von D’Eath in der Wanne und von Kellie

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