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Stirb schön

Stirb schön

Titel: Stirb schön Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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er ihm den Vollidioten auf dem Bildschirm gezeigt hatte.
    Die seltsam knappe Antwort, als er sich erkundigte, ob Branson den Mann kenne.
    Sicher, und ob wir ihn kennen.
    Die Weigerung des Ermittlers, Tom mehr zu verraten.
    »Ja, danke, das wäre nett«, sagte er geistesabwesend zu Buckley.
    »Im Kühlschrank sind Tomaten, grüner Salat und Radieschen, ich könnte schnell einen Salat machen.«
    »Toll.«
    Lady stürmte durch die Hundeklappe, sah Tom an, bellte einmal und wedelte mit dem Schwanz. Sie war wieder voll auf der Höhe.
    »Hast du Hunger, Lady?«
    Sie bellte erneut und sah ihn erwartungsvoll an.
    »Ich mag keinen Salat«, protestierte Max.
    »Ich mag nur Mamis Salat«, fügte Jessica solidarisch hinzu.
    »Das ist doch Mamis Salat. Sie hat ihn selbst gekauft.«
    »Aber sie macht ihn nicht, oder?«
    »Nein, den macht heute die nette Dame hier.« Tom schüttete Hundekekse in den Napf und öffnete eine Dose Futter. Die Tierärztin hatte nicht herausgefunden, was Lady gehabt hatte. Der Ermittler hatte sich erkundigt, ob sie womöglich betäubt worden sei, worauf die Tierärztin erwiderte, das sei durchaus denkbar, könne aber nur durch eine Blutuntersuchung nachgewiesen werden. Dies würde mehrere Tage dauern. Branson hatte sie gebeten, die Untersuchung zu veranlassen.
    »Ich habe noch ganz leckeres Zitroneneis entdeckt«, sagte die Polizistin munter. »Das können wir zum Nachtisch essen.«
    »Ich will Mamis Eis«, motzte Max.
    »Ich will Schoko oder Erdbeer«, verlangte Jessica.
    Tom schaute die Polizistin an. Sie war Mitte dreißig, mit kurzem blonden Haar und offenem Gesicht und wirkte herzlich. Wie jemand, der mit solchen Situationen zurechtkam. Also zuckte er mit den Schultern, stellte den Hundenapf auf den Boden und wandte sich an Max.
    »Das ist Mamis Eis, verstanden?«
    Max sah ihn mit großen Augen an. Tom hätte gern gewusst, was in den Kindern vorging, verstand aber nicht einmal seine eigenen Gefühle.
    Ihm brannte die Frage nach dem Wodka auf den Nägeln, den Kellie angeblich trank. Was zum Teufel sollte das bedeuten?
    »Ich mag kein Zitroneneis«, sagte Jessica.
    Tom kniete sich und nahm sie in die Arme. »Heute haben wir kein anderes. Morgen kaufe ich dir Schoko und Erdbeer, okay?«
    Keine Reaktion.
    »Drück mich mal, Liebes. Ich brauche eine ganz dicke Umarmung.«
    »Wann kommt Mami nach Hause?«
    Er zögerte, war um Worte verlegen. Sollte er die Wahrheit sagen, dass er es nicht wusste? Oder war hier eher eine Notlüge angebracht? Die Entscheidung fiel ihm nicht schwer.
    »Bald. Und jetzt ab in die Badewanne.«
    »Ich will aber, dass Mami mich badet.«
    »Vielleicht kommt sie ganz spät, darum badet Daddy dich heute. Einverstanden?«
    Sie wandte sich schmollend ab. Im Wohnzimmer wurde der Fernseher plötzlich lauter, klimpernde Musik, quietschende Reifen, eine schrille amerikanische Stimme beschwerte sich über etwas. Max schaute Die Simpsons. Gut. Damit wäre er immerhin bis zum Abendessen beschäftigt. Oder sollte er auch baden?
    Plötzlich begriff Tom, wie wenig er über den Tagesablauf der Kinder wusste. Ein dunkler Nebel stieg in ihm auf, eine furchtbare Angst drohte ihn zu verschlingen. Morgen früh hatte er eine große Präsentation bei Land Rover; der Marketingleiter winkte mit einem Riesenauftrag. Wie sollte er das regeln, wenn Kellie heute nicht nach Hause kam?
    Meine süße liebste Kellie, komm doch zurück, komm bitte zu uns zurück. Ich liebe dich so sehr.
    Er trug Jessica in ihr Zimmer, schloss die Tür und setzte sich neben sie aufs Bett.
    »Ich möchte dich etwas fragen. Du hast mir heute Morgen etwas über Mami erzählt. Dass sie am liebsten Wodka trinken möchte, wenn sie nach Hause kommt. Weißt du noch?«
    Jessica schaute stumm geradeaus.
    »Weißt du das noch, Liebes?«
    »Du trinkst doch auch Wodka«, sagte sie missmutig.
    »Ja. Aber warum hast du das gesagt?«
    Unten bellte Lady unvermittelt los. Es klingelte an der Tür. Er hörte Max rufen: »Mami! Mami! Mamiiii ist da!«
    Tom stürzte mit klopfendem Herzen die Treppe hinunter. Max war schon an der Tür.
    Davor stand Sergeant Jon Rye samt Laptoptasche.

56
    ROY GRACE SASS IN DER SOKO - ZENTRALE und ging die neuesten Meldungen durch. Es war Sonntagabend, Viertel vor acht, und obwohl er noch immer nicht hungrig war, spürte er, dass er immer zittriger wurde. Ob es am Zuckermangel oder an einer Überdosis Koffein lag, wusste er nicht, doch es fiel ihm zunehmend schwerer, sich zu konzentrieren.
    Der Gedanke an Cleo Morey war

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