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Stirb schön

Stirb schön

Titel: Stirb schön Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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Studentenwohnung war es hier unglaublich sauber.
    Im Geiste verglich er dieses Schlafzimmer mit dem in Janie Strettons Elternhaus, mit Postern an der Wand, Kuscheltieren, Muschelsammlung und Büchern. Dort bekam man wenigstens einen Eindruck von dem Menschen, der sie gewesen war, hier nicht.
    Grace ging wieder ins Wohnzimmer und drückte mit einem Taschentuch die Wiederwahltaste am Telefon. Es klingelte ein paar Mal, dann meldete sich der Anrufbeantworter der Kanzlei, in der Janie gearbeitet hatte. Danach wählte er 1471, um den letzten Anrufer zu identifizieren, doch die Nummer wurde unterdrückt. Als Nächstes hörte er die Anrufe ab. Die Katze hatte sich wieder neben ihn gesellt, doch er bemerkte sie gar nicht, weil er das gerahmte Foto von Janie neben dem Anrufbeantworter betrachtete. Darauf trug sie ein langes Abendkleid und schien vor dem Opernhaus von Glyndebourne zu stehen. Interessant, dass alle Fotos von ihr ziemlich gestellt wirkten. Der Anrufbeantworter surrte leise, dann erklang eine nichts sagende Frauenstimme:
    »Ach, hallo, Janie, hier spricht Susan, die Sekretärin von Mr Broom. Es ist jetzt Mittwoch, Viertel nach elf. Mr Broom hat Sie heute um acht Uhr erwartet, um die Besprechung vorzubereiten. Rufen Sie doch bitte zurück.«
    Grace machte sich Notizen.
    Zwei Stunden später war eine ähnliche Nachricht aufgezeichnet worden. Und um halb vier nachmittags hatte eine andere Frau, die jünger klang, aufs Band gesprochen:
    »Hi, Janie, hier ist Verity. Hab mir Sorgen gemacht, weil du heute nicht aufgetaucht bist. Alles okay mit dir? Vielleicht komme ich später auf dem Heimweg bei dir vorbei. Ruf mich an oder schick eine SMS.«
    Eine Stunde später die nächste Nachricht von einer Frau, die sich übertrieben munter anhörte: »Hi, Janie, hier ist Claire. Ich hab was für dich, ruf bitte zurück.«
    Dann Derek Stretton:
    »Hallo, Liebes, ich hab deine Geburtstagskarte bekommen. Du bist so lieb. Ich freu mich schon auf Freitag, hab einen Tisch in deinem Lieblingsrestaurant bestellt. Du kannst Meeresfrüchte essen, bis sie dir zu den Ohren rauskommen. Ruf mich an, wenn du Zeit hast. Alles Liebe, Daddy!«
    Danach ertönte eine ziemlich grobe Männerstimme. »Hallo, Miss Stretton, ich heiße Darren und rufe von Beneficial an. Wären Sie an einem Angebot für eine Hausratversicherung interessiert? Ich melde mich nochmal.«
    Als Nächstes wieder die muntere Claire, diesmal ein wenig besorgt. »Hi, Janie, hier ist nochmal Claire. Vielleicht hast du meine letzte Nachricht ja nicht bekommen, ich Versuchs auf dem Handy. Es geht nämlich um heute Abend.«
    Grace runzelte die Stirn. Um welchen Abend? Etwa Mittwoch? Als sie schon vierundzwanzig Stunden tot war?
    Am Donnerstag hatte die Kanzlei noch mehrfach angerufen. Wieder einmal Claire, die sich nun zunehmend verärgert anhörte. Und ein ängstlicher Vater.
    »Janie, Liebes, die Kanzlei hat bei mir angerufen. Sie sagen, du bist seit Dienstag nicht im Büro gewesen, sie machen sich große Sorgen. Alles in Ordnung mit dir? Bitte ruf mich an. Alles Liebe, Daddy.«
    Grace spulte zur ersten Nachricht der kecken Claire zurück.
    Hi, Janie, hier ist Claire. Ich hab was für dich, ruf bitte zurück.
    Da war etwas an dieser Nachricht, doch er konnte es nicht benennen. Leider schien der Apparat keine Rufnummern zu registrieren.
    »Glenn, du hast mehr Ahnung von Technik als ich. Kannst du mir ihre Adressdatei im Laptop suchen?«
    Der Detective Sergeant klappte den Computer auf. »Kommt drauf an, ob sie ein braves Mädchen war oder nicht. Ob wir ein Passwort – nein – na super! Kein Passwort!«
    Er zog sich den Stuhl heran. »Ein bestimmter Name?«
    »Claire.«
    »Claire was?«
    »Einfach nur Claire.«
    Nachdem er auf der Tastatur herumgetippt hatte, schaute Branson hoch. »Es gibt nur eine.«
    »Mit Adresse?«
    »Nur eine Nummer.«
    »Wähl sie mal.«
    Branson reichte ihm den Hörer. Es klingelte ein paar Mal, dann meldete sich eine barsche Männerstimme.
    »Ja, hallo?«
    »Ich würde gern mit Claire sprechen.«
    »Sie ist auf einer anderen Leitung – wer sind Sie?«
    Grace überlegte rasch. Sie hatten auf dem Weg hierher Janies Foto in der Soko-Zentrale abgegeben. Es würde noch einige Stunden dauern, bis es in den Medien zirkulierte, sodass niemand außer Polizei und Janies Familie wissen konnte, dass sie tot war. »Ich rufe im Namen von Janie Stretton an.«
    »Moment, sie kommt sofort.«
    Grace hörte einige Takte von Vivaldis Frühling , dann erklang die Stimme von

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