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Stirb schön

Stirb schön

Titel: Stirb schön Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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diesen Monat Prüfung.«
    »Ist das dein Outfit fürs Pauken?«, fragte er grinsend.
    Sie verstand den Witz nicht. »Ja, sicher.« Und dann: »Ich hab meine Fahrprüfung geschafft.«
    »Super, meinen Glückwunsch.«
    »Beim dritten Versuch. Meine Mum sagt, sie leiht mir mal ihren Wagen, sie hat einen brandneuen Toyota.«
    »Das ist aber großzügig von ihr.« Noch etwas, worauf er sich nicht freuen würde, wenn Max und Jessica heranwuchsen.
    Kellie kam ins Zimmer. »Wir sind gegen halb eins zurück, in Ordnung?«
    »Klar doch, einen schönen Abend auch.«
    Tom hob sein leeres Glas, warf einen lüsternen Blick auf das Mädchen und merkte, dass er ein wenig angetrunken war. Er musste vorsichtig sein. Mit einem Privatvermögen von über zweihundertfünfzig Millionen Pfund rangierte ihr Gastgeber Philip Angelides weit oben in der aktuellen Reichenliste der Sunday Times. Sein Geschäftsimperium umfasste eine Pharmafirma, die Generika herstellte, eine Kette von Autogeschäften und Reisebüros, eine Immobilienfirma, die Ferienhäuser in Spanien baute, und eine sehr erfolgreiche Sportagentur. Lauter Bereiche, in denen die Produkte von BryceRight gebraucht wurden.
    Tom hatte ihn wie viele potenzielle Kunden im Golfklub kennen gelernt. Er besaß ein ansehnliches Haus, das etwa eine Stunde von Brighton entfernt auf dem Land lag. Die Einladung bedeutete eine Riesenchance, nur war Tom leider gar nicht in der Stimmung für einen geselligen Abend.
    Seit er in die Kripozentrale im Gewerbegebiet Hollingsbury gefahren war und dem großen farbigen Detective Sergeant seine Geschichte erzählt hatte, zermarterte er sich das Hirn. DS Branson hatte seine Aussage sehr ernst genommen und ihm versichert, dass man sie absolut vertraulich behandeln werde. Dennoch war Tom ausgesprochen nervös gewesen, als Branson ihn bat, der Polizei seinen Laptop übers Wochenende zur Verfügung zu stellen, damit die Computerforensiker ihn prüfen konnten. Mit Bauchschmerzen hatte er ihn zu Hause geholt und Branson übergeben, wenngleich Kellie ihn darin bestärkte, dass er das Richtige tue.
    Am Nachmittag hatte er beim Golf eine der fürchterlisten Partien seines Lebens abgeliefert, weil er mit den Gedanken ganz woanders war. Er hatte Angst, spürte eine tiefe Dunkelheit in seinem Inneren. Er musste ständig daran denken, dass er womöglich seine Frau und seine Kinder in Gefahr gebracht hatte.
    Und den vielleicht schlimmsten Fehler seines Lebens begangen hatte.

39
    » EINEN WODKA - TONIC BITTE «, sagte Cleo Morey.
    Der Kellner schaute Roy Grace an.
    »Ein Peroni.« Dann überlegte er sich aber, dass er etwas Stärkeres als Bier brauchte, selbst wenn er noch fahren musste. »Nein, lieber einen großen Glenfiddich mit Eis.«
    Sie saßen weit hinten im »Latin in the Lanes«, einem Italiener in der Nähe der Strandpromenade. Es gab auch neuere und angesagtere Restaurants wie das »Hotel du Vin« oder originellere wie das »Blanche House«, in denen er mit Sandy nie gewesen war.
    Warum also hatte er für diesen Abend ausgerechnet sein und Sandys Lieblingsrestaurant ausgewählt?
    Er wusste es selbst nicht genau. Vielleicht weil es vertraut war, weil er sich hier auskannte. Oder wollte er sich noch ein Stück weiter von ihrem Geist lösen?
    Er sah bekannte Gesichter unter den Angestellten, ein paar schienen auch ihn noch zu kennen und begrüßten ihn wie einen alten Freund. An diesem Samstagabend ging es lebhaft zu, und um neun Uhr waren alle Tische besetzt.
    Es war später geworden, als Grace erwartet hatte, da sich die Halbsieben-Besprechung hinzog, obwohl es nur eine einzige wichtige Entwicklung gegeben hatte.
    Bella hatte Justin Remington, Janie Strettons Exfreund, aufgespürt, der erst an diesem Morgen von seiner Hochzeitsreise nach Thailand zurückgekehrt war. Sie war zu ihm gefahren, hatte die Visa in seinem Pass überprüft und war zu dem Schluss gelangt, dass sie ihn von der Liste der Verdächtigen streichen konnten.
    Auch DC Nicholas, der mit einem Foto von Janie Stretton durch die Bars, Kneipen und Klubs von Brighton and Hove gezogen war, hatte bislang keine Hinweise geliefert. Fündig geworden war hingegen Jon Rye aus der Abteilung Computerkriminalität, der die erste echte Spur zu haben schien.
    Er hatte den Computer des Zeugen, der morgens bei Branson angerufen hatte, einer forensischen Untersuchung unterzogen und war einem komplexen Routing gefolgt, das zu einem albanischen Server führte. Das gleiche Routing mit denselben IP-Adressen und

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