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Stoerfall in Reaktor 1

Stoerfall in Reaktor 1

Titel: Stoerfall in Reaktor 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfram Hänel
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er wild entschlossen zu sein, eine klare Haltung zu zeigen: 26 AKW s in Großbritannien, plus die Wiederaufbereitungsanlage in Sellafield.
    »And nobody is complaining«, erklärt er, »since we all know that nuclear power is our only doorway into a future without worrying, where to get our energy from. And there are more than 30 nuclear power stations in France alone, with more or less the same acceptance by the people, be it local or nationwide. So will you really go that far to take all these folks in Great Britain or France simply for nuts? What do you think you are – more clever than they are, more conscious about the risks, a greener and better people? I dare to doubt that, that’s all I can say.«
    Reicht ja auch, denkt Lukas, zumindest wissen wir jetzt, wo du stehst.
    »But please«, setzt Mr. Woods nach, »I’m open for any kind of discussion, as long as it’s staying to facts.«
    Jannik redet darauf los, ohne sich erst zu melden. »Wenn Sie uns erzählen wollen, dass wir ein Problem haben, weil wir so viele AKW s abschalten können, wie wir wollen, aber wir trotzdem weiterhin das volle Risiko haben, weil England und Frankreich es nicht raffen, dann wissen wir das!« Janniks Stimme zittert vor Anspannung. Er blickt sich zu den anderen um, als würde er Hilfe brauchen. »Aber das ist ganz sicher kein Argument«, setzt er noch hinzu. »Irgendwer muss mal anfangen. Und die Lichter würden hier auch nicht ausgehen, das ist Quatsch!«
    Ein paar aus der Klasse klopfen mit der Faust auf die Tische.
    »Listen, please«, versucht Mr. Woods sich wieder Gehör zu verschaffen. »And any arguments only in English, please.«
    Aber niemand will dem noch etwas hinzufügen.
    Mr. Woods wartet noch einen Moment, dann zuckt er mit den Achseln, als wäre ohnehin von vornherein klar gewesen, dass sie nicht in der Lage sind, vernünftig zu diskutieren.
    Den Rest der Stunde lesen sie weiter in der Geschichte von Nick Hornby, die Lukas im Moment kein Stück interessiert. Nur der Titel hat was, denkt er. »A long way down« – genauso sieht es aus!
    In der Pause erzählt Alex dann davon, dass er irgendwo mal gelesen hat, mit welchem Argument Irland vor ungefähr 20 Jahren versucht hat, die Bevölkerung zu überzeugen, dem Bau eines AKW s zuzustimmen.
    »Sie haben das Ding nie gebaut«, erklärt er, »weil sie in Irland sowieso alles mit Torfkraftwerken machen, und mit Windrädern und so. Aber die Begründung dafür war echt hart! Das AKW sollte ganz im Südosten gebaut werden, auf so einer Halbinsel in der Irischen See. Und sie haben gesagt, der Standort wäre doch cool, weil sie in Irland fast immer Westwind haben, und wenn das Ding hochgeht, wird alles nach England rübergeweht! Kapiert ihr, die Iren sind ja nicht gerade gut auf die Engländer zu sprechen, und das war das Argument, dass sie sie auf diese Weise fertigmachen würden!«
    »Und was soll das jetzt?«, fragt Jannik. »Wozu erzählst du das?«
    »Weiß ich auch nicht, fiel mir gerade so ein. Die haben doch alle irgendwie ’ ne Macke, aber echt, das meine ich damit!«
    Lukas kriegt kaum mit, was sie dann den Rest des Vormittags über sich ergehen lassen müssen. Mathe. Deutsch. Und noch eine Doppelstunde Sport. Für ihn und Jannik bedeutet das Basketball, für Hannah Leichtathletik. Trotz der Hitze. Danach treffen sie sich an den Fahrradständern wieder.
    »Ich hole jetzt die Sachen von zu Hause«, sagt Hannah, nachdem sie sich vergewissert hat, dass außer Lukas und Jannik keiner zuhört.
    »Und wir beide fahren schon mal vor«, erwidert Lukas. »Von hinten über den Weg an der Kuhweide lang. Wenn er schon da ist, warten wir auf dich. Ein verbeulter Peugeot, blau. Hildesheimer Kennzeichen.«
    »Alles klar.« Hannah schwingt sich auf ihr Rad und fährt los.
    »Wollen wir auch?«, fragt Jannik.
    Die Kühe stehen dumpf glotzend und wiederkäuend am Zaun. Als Lukas und Jannik vorbeikommen, bewegen sie noch nicht mal die Köpfe in ihre Richtung. Eine Lerche steht genau über dem Feldweg in der Luft, als sei sie an einem unsichtbaren Faden aufgehängt.
    Als sie hinter der Kapelle auf den Friedhofsparkplatz einbiegen, parkt der Peugeot schon im Schatten der alten Eichen. Gunnar lehnt am vorderen Kotflügel und trommelt mit der Hand nervös auf das Blech. Er trägt eine verspiegelte Sonnenbrille und eine Baseballcap.
    »Ist er das?«, fragt Jannik. »Okay, dann bau ich mich mal an der Zufahrt auf. Hau rein, Alter!«
    »Wer war das?«, will Gunnar wissen, als Lukas sein Rad

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