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Stolen Mortality

Stolen Mortality

Titel: Stolen Mortality Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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kämpfte mit den Tränen, als er ihr behutsam den Stoff über den Kopf schob.
    „Ganz ruhig. Wird alles gut“, flüsterte er und legte den Arm um sie. Sie legte ihren Kopf an seine Schulter und er konnte spüren, dass sie unter der Jacke still weinte. Sein Hass schwoll an. Angst wich langsam , aber beständig , einer bestialischer Wut. Innerlich malte er sich aus, wie er Magnus den Schädel einschlug. Dieser Mistkerl würde bluten. Junias spürte sich vor Anspannung zittern und Amy drängte sich noch etwas mehr an ihn. Er entkrampfte seine freie Hand und strich ihr beruhigend über die Schulter. „Ganz ruhig bleiben“, flüsterte er erneut und meinte damit nicht nur Amy.

    *
    Laine kämpfte beim Aufstehen gegen die Schwerkraft und bemühte sich, Jamian nicht merken zu lassen, wie schwindelig sie sich noch fühlte.
    Und wie durstig. Diese verdammte Wächterin. Sie fuhr sich über den Hinterkopf. Die Platzwunde hatte sich noch nicht geschlossen und das Blut verklebte ihre Haare.
    „Alles okay?“ Jamian sah sie besorgt an und sie nickte. Die Hilflosigkeit in seinem Blick ließ sie unweigerlich einen Mundwinkel hochziehen, wenn es auch kein glückliches Lächeln war. Kreidebleich war er geworden, aber dies war wohl kein Wunder, nach all dem, was er an diesem Morgen erfahren hatte.
    Laine hörte seinen Herzschlag überdeutlich. Das rhythmische Klopfen fuhr ihr in den Körper, hallte in jeder Faser wider und verdrängte das Geräusch ihres eigenen Pulses. Nicht, weil sein Herz so viel lauter schlug , als es normal gewesen wäre, sondern weil der Durst ihre Empfindungen dafür instinktiv schärfte. Weil ihr Körper nach Blut verlangte. Dringlich.
    Ihr Mund war vollkommen ausgetrocknet. Nachdem die Wächterin ihr Energie gestohlen hatte, lag der Durst unbarmherzig und schmerzhaft wie ein Geschwür in ihrer Magengegend. Wie ein Parasit, der mehr und mehr Kraft aus ihr heraussaugte und Dürre hinterließ. Sie würde nicht lange standhalten können. Ihr Mund, ihr Rachen, alles fühlte sich so ausgedörrt an, dass es brannte.
    Jamian ging in die angrenzende Wohnküche und zog die Vorhänge an den Fenstern zu. Heimlich leckte sie ihr eigenes Blut von den Fingern , als er nicht hinsah, was zumindest das Brennen ihrer Lippen milderte. Sie folgte ihm schwerfällig und ließ sich in dem abgedunkelten Raum auf das abgewetzte Sofa sinken. Für einen Moment musste sie die Augen schließen, damit das Zimmer aufhörte, sich zu drehen.
    Ein leises Klirren schreckte sie auf. Jamian hatte ein Wasserglas vor ihr auf dem Tisch abgestellt und musterte sie. Verlegen? Es sah so aus. Sie rang sich ein Lächeln ab, und als hätte er auf dieses Zeichen gewartet, ließ er sich neben ihr nieder und strich ihr mit dem Handrücken über die Wange. Mehr der Höflichkeit halber nahm sie einen Schluck Wasser. Das Brennen ließ für einen Moment nach, ehe es noch heftiger einsetzte. Sie musste sich ein Stöhnen verkneifen.
    „Ich wünschte, ich wäre nicht hergekommen“, sagte sie, obwohl das Sprechen immer schwererfiel . Die Worte machten auf ihrer Zunge schlapp, endeten als Hauchen, worauf sie sich noch erbärmlicher fühlte. „Tut mir leid.“
    Jamian stieß die Luft aus, als hätte sie einen Scherz gemacht. „Mir nicht. Es hätte nichts geändert. Wer weiß, vielleicht wäre der Plan von Sineads Vater aufgegangen, wenn du nicht hergekommen wärst.“ Er grinste ungläubig, als würde er sich an etwas Bestimmtes erinnern, was erst jetzt Sinn ergab. „Ganz sicher wäre er das. Wirklich, Laine, es ist gut, dass du gekommen bist. Nicht nur für mich.“
    „Das sagst du, obwohl ich dich tot sehen wollte?“
    „Du hast es nicht getan.“ Er setzte ein jungenhaftes Lächeln auf, das sie ihm nicht glaubte, auch wenn es ehrlich aussah. „Noch bin ich nicht tot.“
    „Nein.“ Noch nicht.
    Sein Gesicht wurde wieder ernst. „Laine, du musst mir diese Prophezeiung erklären. Ich versteh nur die Hälfte, aber ich glaube nicht, dass ich der bin, den ihr sucht.“
    Laine nickte, machte sich jedoch wenig Hoffnung, dass er recht haben könnte.
    „Den Anfang verstehe ich noch“, fuhr Jamian fort. „Ein Menschenleben nach dem Tag, an dem der Vampir den Morgen mag. Damit ist die Sonnenfinsternis gemeint, richtig? Die letzte totale Sonnenfinsternis in Schottland war um 1920, soweit ich weiß . “
    „1925“, verbesserte Laine. „Vor 83 Jahren. Ein langes Menschenleben, aber auch im Mittelalter durchaus zu erreichen, gerade in den besser gestellten

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