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Stolen Mortality

Stolen Mortality

Titel: Stolen Mortality Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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musste Amy mehrmals anstupsen, ehe sie hinter ihm vom Motorrad kletterte, sodass er absteigen konnte.
    Magnus trat mit ihm ein paar Schritte von Amy weg, bis sie mittig zwischen den Autos und dem Motorrad standen. Junias warf einen Blick zurück. Amy hatte den Helm abgenommen und spielte genervtes Warten vor. Doch er sah, wie krampfhaft sie den Kinngurt mit den Händen umklammerte, als müsste sie sich daran festhalten.
    „Ich hab keine Ahnung , was du willst, aber lass das Mädchen da raus“, raunte Junias. „Sie weiß von absolut nichts.“
    Magnus grinste breit. „Benimm dich, kleiner Bryonts, und es bleibt so. Mach uns Ärger , und sie wird – ganz versehentlich – etwas merken. Du weißt, was das bedeutet. Es liegt jetzt alles an dir.“
    Junias spürte seinen Körper erzittern, er spannte jeden Muskel an, um es zu unterdrücken. „Was willst du von uns?“
    „Von dir gar nichts“, gab Magnus amüsiert zurück. „Dein Bruder meint, mit dem Chef ein paar Sperenzchen spielen zu müssen. Dass wir hier auf dich stießen , war Glück.“
    Oder Pech, das kam wohl auf die Perspektive an.
    „Dein Chef? Wer ist das?“, flüsterte er, obwohl er sich die Antwort denken konnte.
    Magnus grinste hochmütig. „Mach dir vor Ehrfurcht aber nicht in die Hosen. Im ersten Wagen sitzt der Oberste Senator höchstpersönlich.“
    „Was will der von Jamian?“ Junias biss sich auf die Lippe, denn vor Aufregung hatte er zu laut gesprochen. „Und was hab ich damit zu tun? Und sie! Lasst wenigstens meine Freundin da raus.“
    „Ach, keine Angst, Junias.“ Magnus schlug ihm auf die Schulter, eine Geste, die bei jedem anderen freundschaftlich gewirkt hätte. „Du und dein Mädel, ihr könnt wieder gehen, sobald dein Bruder spurt. Er hat dich doch gern, also wird das schnell der Fall sein. Los jetzt, hol deine Freundin und steigt ein.“
    „Was wollt ihr von Jamian?“, wiederholte Junias.
    Warnend verstärkte Magnus den körperlosen Griff um seinen Arm, um klarzustellen, dass er zu keinen weiteren Gesprächen bereit war. Resigniert und wie betäubt vor Schreck ging er zurück zu Amy.
    „Wir müssen mit ihnen fahren“, murmelte er, unfähig , ihr in die Augen zu sehen. Es war seine Schuld. Er hatte sie in Gefahr gebracht. „Tut mir leid, Amy. Aber bitte tu einfach , was sie sagen.“
    Amy starrte ihn aus ihren großen, blauen Augen ungläubig an. Sie wollte etwas erwidern, doch er schüttelte den Kopf. Bitte, formte er nur mit den Lippen. Sie schluckte vernehmlich, doch folgte ihm zu dem zweiten Mercedes. Magnus öffnete die hintere Tür, ließ sie einsteigen und nahm auf dem Beifahrersitz Platz.
    „Wir können los“, sagte er zu dem Fahrer und gab ein Handzeichen in Richtung des anderen Wagens. Die kleine Kolonne drehte und fuhr in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Amy und Junias saßen eng nebeneinander im Fond und krallten sich an den Motorradhelmen fest. Junias spürte, dass Amy ihn einige Male ansah, doch er mied ihren Blick und starrte aus dem Fenster , ohne etwas wahrzunehmen.
    Wieder und wieder fragte er sich, was Jamian getan haben konnte.
    „Habt mal keine Angst“, sagte der Fahrer, ein älterer Mann mit schütterem Haar. „In ein paar Stunden seid ihr wieder zu Hause. Die Sache ist ganz schnell erledigt, dann fahre ich euch zurück zu eurem Moped.“
    Er klang ehrlich, aber Magnus ’ Schultern zuckten, als würde er unterdrückt lachen.
    „Was denn für eine Sache?“, wagte Amy sich zu fragen.
    „Nichts , was dich interessiert!“, blaffte Magnus. Seine scharfen Worte ließen Amy zusammenschrecken.
    Junias griff neben sich und nahm ihre Hand, sie war verschwitzt und eiskalt wie seine eigene. Schutz suchend drückte sie sich näher an seine Seite und er musste die Zähne zusammenbeißen , um nicht vor Wut zu schreien. Sie glaubte doch nicht wirklich, er könn t e sie beschützen? Er fühlte sich überfordert und nutzlos; ein Gefühl, noch widerwärtiger als Angst.
    Knappe zwei Stunden kurvten die beiden Autos in südliche Richtung. Junias ahnte, wohin die Reise ging. Das Anwesen des Obersten Senators lag nordöstlich von Edinburgh, in der Nähe von Perth. Vermutlich wurden sie dorthin gebracht.
    „Zieh deine Jacke aus und leg sie dem Mädchen über den Kopf“, wies Magnus ihn an. Seine Stimme durchbrach das lange Schweigen erschreckend heftig und Amy presste die Lippen aufeinander. „Sie muss nicht wissen, wo wir hinfahren.“
    Widerstandslos schälte sich Junias aus seiner Jeansjacke. Amy

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