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Stolen Mortality

Stolen Mortality

Titel: Stolen Mortality Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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Hand und den Unterarm umklammert. An ihren Lippen spürte sie, wie sich die Adern weiter aufwölbten. Die Arterien pulsierten, als dräng t e das sauerstoffreiche Blut in ihre Richtung. Als woll t e es die Haut zum Bersten bringen, um zu ihr zu gelangen. Es rief nach ihr, mit seinem leisen Klopfen, von kaum wahrnehmbarem Rauschen untermalt; spielte eine ekstatische Melodie. Laine fuhr mit der Zunge die Arterie entlang und seine Finger schlossen sich um ihre Hand. Er holte Atem und hielt die Luft an.
    „Entspann dich“, wisperte sie angestrengt. „Lass los und vertrau mir, sonst kann ich dir den Schmerz nicht nehmen. Ich will dir nicht wehtun .“ Zaghaft öffnete sie die Lippen weiter und versuchte , all ihre noch verbliebene Konzentration darauf zu fokussieren, seine Empfindungen zu schwächen. Schwierig, weil er ein Kienshi war; unmöglich, wenn er es nicht zuließ.
    „Lass mich nur am Leben“, spottete er lässig, doch der Unterton seiner Stimme strafte dies Lügen.
    Natürlich, wollte sie antworten. Nie würde sie …
    Doch sie wusste zu gut, dass es ihr zu oft nicht gelungen war, aufzuhören. Zwar würde Jamian selbst durch einen immensen Blutverlust nicht sterben, aber die Regeneration könnte viel Zeit in Anspruch nehmen, wenn sie zu viel nahm. Diese Zeit hatten sie nicht.
    Der Kienshi-Senator kam. Jonathan kam.
    Zuletzt war Jamians Vertrauen zu zerbrechlich und der Rausch zu brachial, wenn das Blut einmal floss.
    „Ich tu dir weh“, stellte sie resigniert fest. „Ich kann dir den Schmerz nicht nehmen, denn dann würde ich dir auch alle Möglichkeit nehmen, mich aufzuhalten, sollte es mich übermannen. Ich kann das nicht allein tragen.“ Niedergeschlagen fragte sie sich, warum sie in dieser Hinsicht so schwach war.
    Wieder zeigte sich das unbeschwerte, jungenhafte, Lächeln in seinem Gesicht. „Ich kann was ab, Laine. Tu es einfach. Ich werde heroisch schweigend mein Hemd durchschwitzen, dabei gut aussehen und am Ende sicher auch noch was davon haben.“
    Du reißt immer deine flachen Witze , wenn du nervös wirst. Doch das Lachen wird dir vergehen, und das will ich nicht.
    Sie betrachtete das feine Geäst an Adern an der Innenseite seines Gelenks, das nun ganz entspannt in ihren Händen lag. Fest strich sie mit dem Daumen darüber. Die Linien verschwanden und wurden sofort darauf wie von unsichtbarer Feder wieder in blassem Blau in das helle Fleisch gezeichnet.
    „Es ist okay, Laine.“
    Sie hob seine Hand behutsam an ihren Mund, ohne ihren Blick von den bernsteinfarbenen Augen lösen zu können. Ungeschickt, weil ihre Unterlippe vor Erwartung bebte, setzte sie ihre Reißzähne an seine Haut. Sie konnte es weder tun noch lange verhindern, solange er sie ansah. Endlich schloss er die Augen und sie tat es ihm nach, durchstieß die Haut dann mit einer kurzen Bewegung. Jamian sog mit einem Zischen Luft ein und ein kraftvoller, dünner Blutfluss ergoss sich in ihren Mund und linderte sofort den Schmerz in ihrer Kehle. Sie seufzte erleichtert auf, doch hörte nur das unterdrückte Stöhnen, mit dem er angestrengt ausatmete.
    Tut mir leid, rauschte es verzweifelt durch Laines Kopf. Sie zögerte nur für einen Moment und drückte seine Hand dann fester an ihren Mund, grub die Zähne tiefer ins Fleisch und zerriss die Ader komplett, ohne länger Rücksicht darauf nehmen zu können, die empfindlichen Sehnen nicht zu beschädigen. Krampfhaft spannten sich seine Muskeln unter ihren Berührungen an. Er grub die freie Hand in die Polster. Seine Füße scharrten über den Boden. Sie schmeckte Schmerz und saugte kraftvoll, obgleich sein jagender Puls ihr auch von sich aus genug Blut geschenkt hätte.

In einer Sackgasse

    Hier kommen wir nicht raus.
    In Junias ’ Kopf hatte kaum mehr anderes Platz als diese Worte. Ab und an wurde die Gedankenspirale von einem Gefühl der Leere unterbrochen, wenn sein Körper zitternd nach Kraft verlangte. Immer kürzer die Zeitabstände. Immer heftiger das Verlangen. Und immer unkontrollierter das Zittern. Es jagte Amy höllische Angst ein, auch wenn sie sich tapfer schlug.
    Vor ein paar Minuten hatten sie ein von mehreren Kienshi bewachtes Tor passiert, das von einer drei Meter hohen Mauer umgeben war, die man mit Stacheldraht noch höher gezogen hatte. Dahinter erstreckten sich kilometerweite Wälder sowie ein paar Felder. Als hätte man eine ganze Grafschaft in den Mauern eingeschlossen. Nun ragte eine gewaltige Villa vor ihnen auf. Mit ihren Dachterrassen auf

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